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2016Nachlese Perseidennacht am 12. August 2016
Kometenstaub trifft Erdatmosphäre – PERSEIDEN – Die NACHT der Sternschnuppen
Die PERSEIDEN, der schönste und reichste Meteorstrom des Jahres, sind im Volksmund auch als LAURENTIUS-TRÄNEN bekannt. In ihrem Maximum sind bis zu 100 Objekte je Stunde zu erwarten, auch sehr helle, Boliden oder Feuerkugeln genannt, sind nicht selten. ANTARES-KIDS – Astronomie für Kinder von 8 – 12, bietet Mitmach-Experimente an.
So war die Öffentliche Führung für die Beobachtung des PERSEIDEN- Sternschnuppenschauers am Freitag, 12.08.2016, von 19:00 h – 01:00 h auf dem Gelände der NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH angekündigt.
Laut chinesischen, koreanischen und japanischen Aufzeichnungen sind die zwischen dem 16.07. – 24.08. auftretenden Perseiden in Ostasien bereits vor rund 2.000 Jahren beobachtet worden. Die erste bekannte Beobachtung der „Laurentiustränen“ in Europa, benannt nach dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10.08, nahe dem Maximum am 12.08., stammt aus dem Jahr 811. 1835 machte der belgische Mathematiker Adolphe Quételet darauf aufmerksam, dass dieser Meteorschauer jedes Jahr auftritt.
1839 erbrachte die erste systematische Zählung eine ZHR von etwa 160. Der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli identifizierte den im Jahr 1862 aufgetretenen Kometen 1862 II (heute 109P/Swift-Tuttle) als Ursache für den Meteorschauer, da die Bahn dieses Schweifsterns derjenigen der Perseiden sehr ähnlich ist. Seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 130 Jahre, seine Wiederkehr im Jahr 1992 erbrachte in den Jahren 1991 – 1993 sehr ergiebige Perseiden-Schauer mit stündlichen Raten von über 300 Meteoren.
Auswertungen zeigten, dass Jupiter die Bahnen der Perseiden-Meteore beeinflusst und diese alle 12 Jahre in Richtung auf die Erdbahn verschiebt. Nach 1992 kam es am 12.08.2004 gegen 23.00 MESZ zu einer ungewöhnlich hohen Perseiden-Aktivität mit einer ZHR von etwa 170. Für 2016 war wieder eine erhöhte Aktivität mit einer ZHR von etwa 160 in den Morgenstunden des 121.08.2016 vorhergesagt.
Die Erde rast sie mit knapp 30 km/sec auf die Kometenstaubkörner (Meteoride) zu; diese kollidieren mit der Atmosphäre und treten mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/sec in die oberen Luftschichten ein. Dabei wird die vor den Staubteilchen liegende Luft so stark zusammengepresst, dass sie über 3.000° C heiß wird und dadurch zu leuchten beginnt, was wir als Sternschnuppe (Meteor) wahrnehmen. Erreicht ein Meteor die Erdoberfläche, wird er als METEORIT bezeichnet.
Vergleichbar den PERSEIDEN sind die GEMINIDEN (Dezember) und die QUADRANTIDEN (Jänner), denen jedoch wegen der kalten Witterung weniger Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Die Wettervorhersage war nicht ermutigend; teils freie Himmelsfelder, meist bedeckter Himmel und Regenschauer waren angekündigt. Wir konnten trotzdem bei bedecktem Himmel mehr als 20 Besucher begrüßen, darunter auch Astronomiefreunde aus Deutschland. Während Monika mit dem ANTARES-KIDS-Team im Experimentalraum den Kindern Astronomie mittels Experimenten vermittelte, zeigten wir den Erwachsenen unsere Sternwartekuppeln und erklärten die Teleskope. Zwischenzeitig setzte kurzfristig leichter Regen ein. In einer Power-Point-Präsentation konnten wir einen Überblick über das Sonennsystem, das Weltall und die Entstehung von Sternschnuppen geben.
Für das leibliche Wohl sorgte unser Catering-Team.
Da der Himmel durchgehend bewölkt war, endete wetterbedingt gegen 22:00 h für uns und unsere Besucher die Perseidennacht.
Was uns besonders freut:
Am Donnerstag, 11.08.2016, konnten von Mitgliedern einige Sternschnuppen innerhalb kurzer Zeit beobachtet werden, ebenso am Samstag, 13.08.2016 – Wettermäßig war der Abend des 12.08.2016 wohl nicht der richtige Zeitpunkt für die Beobachtung dieses Meteorschauers.
Dass trotzdem mehrere Besucher gekommen sind, zeigt, dass dieser Termin sich zu einem Toptermin unserer Führungen auf der Sternwarte entwickelt hat!
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Gerhard KERMER
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Vorsitzende Stellvertreter
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Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
Fotograf und copyright: Martin Kainz