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2015NAMIBIA – Skorpion im Zenit, eine unvergessliche Astroreise 2015
Hakos Farm mit Astrofreunde und den Farmbesitzern Waltraud, Friedhelm und Walter
Was ist anders in Afrika?
Afrika, ein Kontinent in dem das Leben völlig anders abläuft wie in Europa. Ich möchte euch hier einige Eindrücke schildern die einem Europäer sofort auffallen wenn er nach Afrika kommt.
Die erste Nacht in Windhook, am nächsten Tag Weiterfahrt zur Hakos Farm
Namibia, ein Land in dem Wasser wertvoller ist als Benzin, wo man 140km auf der Landstraße fährt und einem nur ein Auto begegnet, wo man asphaltierte Straßen selten sieht. Wo das Leben um ein bis zwei Gänge langsamer und bewusster abläuft. Wo man auf den Straßen nicht drängelt, wo man sich hilft, wo Entfernungen relativ werden. Wo Strom und Internet nicht selbstverständlich sind. Einfach ein Land in dem man Urlaub von der Zivilisation macht. Das ist das Afrika in dem wir waren.
Die Astrofarm Hakos
Die Farm Hakos liegt auf 1.800m Höhe etwa 140km südwestlich der Hauptstadt. Schon seit vielen Jahren ist die Farm, im deutschen Besitz und ein Geheimtipp für Sterngucker die absolut dunklen Südsternhimmel suchen. Die astronomische Ausstattung bietet für Beobachter und Fotografen genügend Spielraum.
Wer nach Hakos fährt sollte unbedingt genau planen und alle Kleinteile mitbringen, die man für Beobachtung und Fotografie benötigt. Montierungen, Säulen, Gegengewichte sind vorhanden. Netzteile sollte man mitbringen. Die Bereitschaft zu Improvisieren ist das wesentlichste um sein Programm erfolgreich zu absolvieren.
Die Gastgeber und Gäste
Eines ist mir sofort beim Eintreffen aufgefallen. Auf Hakos sind alle per DU. Unabhängig von Nationalität, Beruf oder Ausbildung sprechen sich alle sofort mit dem Vornamen an. Das bleibt so bis zur Abreise. Die Gastgeber Waltraud, Friedhelm und Walter empfangen uns herzlich.
In für afrikanische Verhältnisse gut ausgestatteten Zimmern lässt es sich schon einige Wochen gut leben. Das Trinkwasser kommt von einem weit entfernten Brunnen und hat erstklassige Qualität. Die Zimmer sind nicht beheizt. Je nach Lage und Sonnenstand kann es im Zimmer in der Nacht schon auf 10° abkühlen. Tagsüber hat es im Zimmer 16-21°.
Der Aufenthalt auf der Farm
Die Gastgeber sorgen mit gutem und für uns exotischen Gerichten für das leibliche Wohl. Das Frühstück kann wie es sich für Astronomen gehört auch mal sehr spät beginnen. Auch Mittagessen haben wir verzichtet. Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen. Also wirklich legendär gute Kuchen. Ab 18.00h wird ein 3-Gängiges Abendessen serviert. Eine wirklich gute Köchin zaubert eine abwechslungsreiche Kost, mit tollen Salaten, Beilagen und täglich Wildfleisch. Als Vegetarier ist man etwas benachteiligt würde aber noch immer gut satt werden. In verschiedenen Zubereitungen gibt es Orix, Kudu und der highlight war sicher Zebrafleisch in verschiedensten Varianten.
Täglich mit einer süßen Nachspeise gestärkt geht es ab 18.40h zum Beobachten. Um 18.30h ist es stockdunkel. Ohne Taschenlampe käme man nicht weit.
Der Sternenhimmel, Beobachtungen und Fotografie
Warum man eine so weite Reise macht „nur“ um den Sternenhimmel zu sehen. Das wurde ich oft gefragt. Ich kann dazu nur eines sagen. Wenn man einmal den Eindruck der südlichen Milchstraße dort gesehen hat ist diese Frage beantwortet. Durch den dunklen Himmel, die trockene Luft und die geographische Lage ist der Anblick der Milchstraße überwältigend. Neben hellen Sternwolken und dunklen Zonen sind viele Nebel und Sternhaufen schon mit freiem Auge sichtbar.
Das schönste für mich war nach dem ersten Abendessen der erste Blick zur Milchstraße. Dieser Moment ist so ergreifend, das man ihn schwer beschreiben kann. Ich versuch es. Man geht dunkeladaptiert in den Hakoshof blickt hinauf und möchte nur noch schreien. Die Milchstraße ist von Helligkeit und Kontrast so überwältigend, dass man glaubt in einem kitschigen Film zu sein. Schon ein bis zwei Tage danach gewöhnt man sich daran und betrachtet es als selbstverständlich, dass die Sterne und Milchstraße einen Schatten werfen. Das Zodiakallicht leuchtet noch lange nach Sonnenuntergang. Die Venus strahlt so hell, dass sie auch einen schwachen Schatten erzeugt.
Mit guter Winterbekleidung dauerte unsere Beobachtung von 19.00h bis manchmal 5.30h zur Morgendämmerung.
Klima und Wetter
Das Klima im afrikanischen Winter kann extreme Temperaturunterschiede haben. Tagsüber so 18-21°, in der Nacht hatten wir bis 0°. Es war viele Tage sehr windig, fast stürmisch. Am Abend legte sich der Wind oft auf eine leichte Brise. Ein tiefblauer Himmel geht jeden Abend mit einem überwältigenden Farbenspiel in die Nacht. Da wir für Winter gut gerüstet waren, waren die langen Nächte erträglich.
Mein Part in Namibia
Mein Programm in Namibia war Fotografie min Brennweiten von 10-200mm. Mit einer parallaktisch montierten Kamera wurden mit 70-200mm Aufnahmen der Milchstraße und anderer Objekte gemacht. Mit der zweiten Kamera Weitwinkelaufnahmen um auch die Stimmung festzuhalten.
Das Video zur Reise
Als zweites hab ich natürlich meinen Camcorder dabei um alles was so in den 14 Tagen passierte zu dokumentieren. Mit etwa 3 Stunden Filmmaterial bin ich zurückgekehrt. In Form von Videotagebüchern wurden verschiedene Ereignisse von mir und unserer Gruppe dokumentiert. Erste Einblicke in das Video wird es noch diesen Sommer geben. Einen fertigen Film wird es ab November geben.
Neue Freundschaften
Aufnahme von Sepp Schuerch
Auf Hakos geht es international zu. Schweiz, Deutschland, Osterreich, Belgien, Frankreich, England und aus vielen weiteren Ländern sind Gäste hier. Neben deutschen und engländischen Beobachtern habe ich eine Woche gemeinsam mit zwei netten Beobachtern aus der Schweiz fotografiert. Wir haben uns auf einen Ausschnitt geeinigt und dann für 40 – 60 Minuten diesen Bereich fotografiert. Wir werden mit den Kollegen aus der Schweiz Fotos tauschen und ein gegenseitiger Besuch wurde vereinbart. Auch mit deutschen Kollegen wurde E-Mail ausgetauscht.
Ausflüge
Wer sich tagsüber die Zeit vertreiben möchte kann aus einem guten Angebot an ein-oder mehrtägigen Ausflügen wählen. Dazu zählen Naturschönheiten, die Wüste, eine Fahrt auf den Gamsberg, das HESS Teleskop oder ein Trip zum Köcherbaumwald. Einige unserer Gruppe haben diese Angebote genutzt und sind mit tollen Fotos zurückgekehrt.
Auch auf eigene Faust kann man Wanderungen in der Nähe der Farm machen.
Es gibt auch einen Planetenweg zu erkunden.
Flora, Fauna und Geologie
Auf den ersten Blick scheint die Landschaft trocken und ohne Lebenszeichen. Wer genau schaut wird bald gut getarnte Antilopen, Kudus, Zebras, Paviane oder einen Strauß sehen. Die besten Chancen dafür sind Ausflüge in Gelände wo diese Tiere regelmäßig gesichtet werden. Auf der Farm sieht man hauptsächlich Paviane, Vögel in bunten Farben und Insekten.
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weitere Aufnahmen: rund um die Hakos Farm
Auch für Pflanzenfreunde gibt es einiges zu entdecken. Neben den typisch afrikanischen Bäumen, Dornbüschen und Gräsern sind am Farmgelände Pflanzen, die bei uns im Topf wachsen, 1-2 Meter hoch. Man findet verschiedenste Kakteen, dickblättrige Pflanzen, Dorngewächse und auch wenige Blütengewächse.
Auch geologisch Interessierte kommen in dem Gelände rund um die Farm voll auf Ihre Kosten. Das Gebiet des heutigen Namibia gilt als einer der ältesten Teile der Erdkruste. Ob es die Verwerfungen und Auffaltungen der Hakosberge sind oder die Felsen auf der Farm. Es sind viele Gesteinsarten mit Pyrit Einschlüssen, Granitformationen und verschiedenste Arten von Sand.
Mein Fazit zum Schluss
JA, für mich ist klar, Namibia wird mich wieder sehen. Ich weiß noch nicht wann, ich weiß aber dass ich sicher wieder kommen werde. Beim nächsten Mal vielleicht mit neuen Vereinskollegen, die noch nicht dort waren.
Karl, Thomas und Erich hatten die Vehrenbergsternwarte und Säulen an der Westseite der Farm angemietet.
Unsere Vorsitzende befand sich außerhalb der Anlage
Hans Bruno hatte eine Privatsternwarte etwa 150m vor der Farm angemietet.
Weitere Ausflüge
KUISEB CANYON und TANKSTELLE SOLITÄR
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weitere Aufnahmen: Kuiseb Canyon und Tankstelle Solitär
KÖCHERBAUMWALD am GAMSBERGPASS
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weitere Aufnahmen: Köcherbaumwald am Gamsbergpass
Fotografen: Karl Beck, Erich Iwanoff, Hans Bruno Strack
HAKOS FARM NAMIBIA 7.7. – 22.7.2015
DIE FOTOGRAFENGRUPPE
Hakos Farm mit Astrofreunde und den Farmbesitzern Waltraud, Friedhelm und Walter
Weitere Aufnahmen auf der Farm
GABI GEGENBAUER
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zu den Aufnahmen: Namibia 2015 Gabi Gegenbauer
ERICH IWANOFF
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zu den Aufnahmen: Namibia 2015 Erich Iwanoff
HANS BRUNO STRACK
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zu den Aufnahmen: Namibia 2015 Hans Bruno Strack
KARL BECK
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zu den Aufnahmen: Namibia 2015 Karl Beck
THOMAS GRADL
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zu den Aufnahmen: Namibia 2015 Thomas Gradl