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2023NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 10.03.2023
Am Freitag, 10.03.2023 trafen ab 18:00 h wieder mehr als 20 ANTARES-Mitglieder und Gäste bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammen.
Um 19:15 h begrüßte Gerhard Kermer die Anwesenden und berichtete über Neuigkeiten aus dem Verein.
Die Website wird neu gestaltet und sollte noch vor dem Beginn der Führungssaison online gestellt werden. Damit verbunden ist die Kommunikationsplattform CHAT, die über einen vereinseigenen Server betrieben wird und über die vermehrt Kommunikation der Mitglieder untereinander erfolgen soll – Infos folgen zeitgerecht.
Dike Führungssaison startet am Freitag 31.03.2023 mit einer Öffentlichen Führung, auch Privatführungen werden wieder angeboten – wir bitten um MITHILFE!
Der Vereinsausflug führt am Sonntag, 07.0.2023 nach Graz, BITTE um Anmeldung bei Interesse (Aussendungen bitte beachten).
Mikt dem Beginn der wärmeren Jahreszeit wird die Bautätigkeit auf dem Sternwartegelände wieder gestartet!
Für diverse Arbeiten erhalten wir Materialunterstützung von Firmen!
Von den von Andreas Daubek über Vermittlung von Erich Iwanoff gespendeten Josef-Bramer-Kupferstichen sind noch einige verfügbar (EUR 300,00/Kupferstich) – bei
Eigeninteresse bitte melden; diese können aber auch zur Ausschmückung von Büros, Kanzleien, usw. anderen Imn teressenten angeboten werden.
Der Erlös wird ausschließlich für den weiteren Ausbau des Sternwartegeländes genutzt!
Die Bauarbeiten werden kundgetan, helfende Hände sind erwünscht!
PROJEKTE
Stiegenaufgang zum Dachgeschoß
Bau eines 2. WC’s
Neugestaltung Kuppelraum Hypergraph
Außenanstriche für Observatorium Hypergraph und Gebäude Aufenthaltsraum
Wetterstation
Tellurium für den Führungsbetrieb
Erneuerung des Geländers zum SoObs
ORION-Projekt (Veranschaulichung von Sternentfernungen)
Die Generalversammlung mit der Vorstandswahl ist für Freitag, 09.06.2023 im Rahmen des Grillabends auf dem Sternwartegelände angesetzt.
Nach einem Überblick über die Themen der Vortragenden an den folgenden Vereinsabenden begrüßte er Dr. Rachel-Louise Bailey (Geosphere Austria, Conrad-Observatorium, Trafelberg).
Das Conrad-Observatorium ist eine unterirdische, geophysikalische Forschungseinrichtung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Es ist das einzige Observatorium dieser Art und befindet sich auf dem Trafelberg/Muggendorf, NÖ, ca. 45 km südwestlich von Wien.
Den Leiter Dr. Roman Leonhardt konnten wir am 13.03.2015 als Vortragenden begrüßen (Geophysikalische Forschung am Conrad Observatorium)
https://www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/conrad-observatorium/das-conrad-observatorium
Geosphere Austria
01.01.2023
Zusammenschluss
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)
Geologischer Dienst der Geologischen Bundesanstalt (GBA)
Dr. Rachel-Louise Bailey
Nach dem Studium von 2008–2012 (Master’s degree in Astrophysics (MPhys) an der University of St. Andrews, Scotland (Diplomarbeit: „Estimating scales of electrostatic discharges in substellar atmospheres“, supervisor Dr. Christiane Helling) inskribierte Rachel-Louise Bailey 2014 an der Universität Wien, wo sie 2018 den PhD in Geophysics (Dr. rer. nat.) (PhD thesis: „Space weather and geomagnetically induced currents in Austria“, supervisor Dr. Roman Leonhardt) erhielt.
Seit 2012 arbeitet Dr. Bailey am Conrad Observatorium. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung geomagnetisch induzierter Ströme (GICs) im österreichischen Stromnetz bei geomagnetischen Stürmen, ein Thema, an dem sie seither gemeinsam mit den Stromnetzbetreibern seit 2014 arbeitet.
Ihre4 Forschungsinteressen sind Schwankungen des Erdmagnetfelds, Geomagnetisch induzierte Ströme in Stromnetzen, Weltraumwetter, Maschinelles Lernen und Sonnenwindvorhersage.
THEMA
Künstliche Intelligenz verbessert Sonnenwindvorhersage
Raumsonden wie SDO (Solar Dynamics Observatory, NASA-Mission zur Erforschung der dynamischen Vorgänge der Sonne, gestartet 11. Februar 2010) behalten die Sonne pausenlos im Fokus. Täglich werden 1,5 Terabyte an Bildern der Sonnenatmosphäre an die Erde übertragen. Anhand dieser Bilder kann das Niveau der Sonnenaktivität beurteilt und erkannt werden, ob sich ein Sonnensturm auftut.
Aber wie können Sonnenstürme anhand von Bildern der Sonne und ihres Magnetfeldes vorhergesagt werden? Und selbst mit dem Wissen, dass ein Sturm auf uns zukommt, wie können die Auswirkungen auf die Erde vorhergesagt werden?
Rachel-Louise Bailey stellte zwei neue Forschungsarbeiten vor, die gemeinsam in Projekten mit der GeoSphere Austria und der NASA durchgeführt wurden. Im ersten Projekt verwenden wir Beobachtungen des Magnetfeldes der Sonne um vorherzusagen, wie der Sonnenwind in 3-5 Tagen an der Erde aussehen wird. Dies ist der sogenannte „umgebende Sonnenwind”, durch den sich alle anderen Phänomene (wie koronale Massenauswürfe) ausbreiten und entwickeln.
- Vorhersage des umgebenden Sonnenwindes
Heliosphäre: Bereich der Wirksamkeit des Sonnenwinds –
reicht von Sonnenoberfläche bis über ganzes Sonnensystem
Sonnenwind → Erdmagnetfeld
in Spiralform: Sonnenwindspirale wegen Rotation der Sonne (Parkerspirale)
langsamer Sonnenwind 250km/sec – schnelle 700 bis 800km/sec
Sonnenmagnetfeld: Messungen durch Satelliten, Zemanneffekt
offene Feldlinien an Polen – schneller Sonnenwind
geschlossene Linien – langsame, in Äquatorbreiten
zusammengepresst durch schnelle → heliosphärische Stromschicht
hat bei Erde nur 10.000km Durchmesser
Berechnung der Aktivität durch Darstellung des Magnetfeldes
→ Verbesserung der Vorhersage
dafür automatisierte Vorgänge:
Machine learning: Vorhersage mit Entscheidungsbäumen
Magnetogramme → Magnetlösungen → Modellergebnisse
→ Sonnenwind auf Erde
Sonnenwindvorhersage von vorangegangener Sonnenrotation
→ aktuelle Verhältnisse
Testen des Programmes durch Sonnenzyklus
Sonnenwind braucht 2 bis 6 Tage zur Erde – meistens 4 Tage
Vorhersage auf Grund 1400 Variablen → auf Grund häufigster Zustände Reduktion auf 30 Variable
Coronale Massenauswürfe (CME): durch langsamen Sonnenwind
Richtung nicht vorhersagbar
kommt aus Sonnenfleckengebiet
→ CME enthält konstantes spiralenförmiges Magnetfeld
Bz-Richtung: (senkrecht auf magnetische Rolle) nach Norden gerichtet
– keine großen Probleme
negative Werte → große Effekte (Rückkoppelung und Polarlichter etc.)
Vorhersage der NASA: Schätzung der Größe und mögliche Ausbreitung
2 Wochen vor heute gingen CMEs zur Erde
Probleme: Vorhersagen mit geringer Auflösung behaftet
Ankunftszeit ± 12 Stunden
Magnetfeldentwicklung nicht leicht vorhersagbar
→ Alternativen
Im zweiten Teil ging es um koronale Massenauswürfe (CME – coronal mass ejection, Sonneneruption) von der Sonne und wie sich diese auf die Erde auswirken. Wenn ein Sonnensturm bereits auf dem Weg zu uns ist, können wir dann die Folgen für unseren Planeten vorhersagen? Hier werden die ersten Stunden nach der Ankunft eines koronalen Massenauswurfs der Sonne genutzt, um die Ausmaße geomagnetischer Stürme vorherzusagen
- Neue Methode der Vorhersage
vor CME trifft Schockwelle ein – dahinter folgt magnetische Wolke über mehrere Tage lang
Daten aus Katalog von 350 CMEs
→ Feststellung, ob Wolke Auswirkung auf Erdmagnetfeld haben wird
Geschwindigkeit: 300 bis 900km/sec – aber Maximum war schon 3000km/sec
erste Messung des CME bei Lagrange-1-Punkt möglich – 1,5 Mio km vor der Erde
~ halben Tag später Auftreffen auf Erde
2 bis 5 Stunden nach Ankunft der Wolke deutliche Verbesserung der Vorhersage
Um das Thema Weltraumwetter der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, präsentierte Rachel-Louise Bailey zudem eine neue Plattform, welche in Kürze online verfügbar sein wird.
- Weltraumwetter in Österreich
Effekte: Überhitzung der Transformatoren, Leistungsstörungen im Netz, Ketteneffekt: Transformatoren sprühen Flammen und Lahmlegung einer ganzen Reihe
Erdmagnetfeld nimmt deutlich ab → Umpolung dürfte sich ankündigen
Rückgang auf 10 – 20 % (ausreichend für Aufrechterhaltung der Schutzfunktion
Dauer der Umpolung 20.000 Jahre – Periode hunderttausende Jahre
auch Sonnenzyklusvorhersage – aber sehr schwierig – viel Spekulation
aktueller Zyklus dürfte wieder stärker werden
- Februar 2023 schönes Polarlicht im Raxgebiet – überraschend, weil keine besonders große Aktivität vorher gemessen
Zusammenstellung: Rudolf Riha
1) Using Gradient Boosting Regression to Improve Ambient Solar Wind Model Predictions –
https://doi.org/10.1029/2020SW002673
(2) Machine Learning for Predicting the Bz Magnetic Field Component From Upstream in Situ Observations of Solar Coronal Mass Ejections – https://doi.org/10.1029/2021SW002859
Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen oder einfach nur privat plaudern – der weitere Verlauf des Vereinsabends gehörte unseren Mitgliedern.
Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.
VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 14.04.2023, 18:00 h
Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten
Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h Priv.-Doz. MMag. Dr. Tanja Rindler-Daller
Institut für Astrophysik der Universität Wien
Urknall, dunkle Materie und andere Rätsel des (jungen) Universums
Wir freuen uns über euer Interesse und über zahlreiche Besucher.
Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104
20
2023NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 10.02.2023
Freitag, 10.02.2023; ab 18:00 h kamen mehr als 20 ANTARES-Mitglieder bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammen.
Nach der Begrüßung etwas nach 19:00 h berichte Gerhard Kermer über Neuigkeiten.
Die Website https://www.noe-sternwarte.at wird neu gestaltet, der Mitgliederbereich wird deaktiviert und in die ausschließlich für Mitglieder nutzbare Website https://antares.noe-sternwarte.at in den vereinseigenen Server ausgelagert.
Vereinskommunikation, Fachbereiche, Vereinsdokumente, Nachlesen sind einige der geplanten Anwendungen.
Zunächst wurde die Kalenderfunktion für Vereinsaktivitäten und Reservierung von Plattformen / Observatorien auf dem Sternwartegelände in der neuen Website freigeschaltet; weitere Anwendungen folgen.
Die vereinsunterne Kommunikation wird – vorerst – weiterhin auch über Medien wie E-Mail-Foren und WhatApps-Gruppen erfolgen, soll aber in die auf dem Mobilphone integrierte Chat-Gruppe integriert werden.
Über die jeweiligen Weiterentwicklungen wird zeitgenau informiert.
Zugangskennung und – daten bitte bei Stefan Brenner (stefan.brenner@gmx.at) erfragen.
Der Vereinsausflug führt am Sonntag, 07.05.2023 nach Graz, Anmeldungen an gerhard.kermer@aon.at, in den nächsten Tagen folgt Mail mit Detailinformationen.
Johann Palisa, Astronom an der Universitätssternwarte Wien, erkannte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dass die Straßenbeleuchtungen Wiens die Sichtbarkeit von Himmelsobjekten beeinträchtigen. Heute ist das Phänomen der Lichtverschmutzung ein immer größeres Problem.
Doch was genau ist “Lichtverschmutzung” und was können wir dagegen unternehmen?
Als Vortragenden konnten wir Dr. Stefan Wallner, BSc MSc, Institut für Astrophysik, Universität Wien, wo der die Arbeitsgruppe Lichtverschmutzung leitet, mit dem Vortrag „Die dunkle Seite des Lichts – Lichtverschmutzung und seine Folgen“ zu diesem Thema begrüßen.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt er sich mit derselben Thematik.
Seit Anfang 2022 ist Stefan Wallner Obmann des Burgenländischen Arbeitskreis Astronomie (BAA).
Zu viel Licht, schädliche Farben / Spektrum, Streulicht – mittels eines Fotovergleichs der International Dark Sky Association zeigte er auf, wie sinnvoller Einsatz von künstlicher Beleuchtung die Bedürfnisse der Bevölkerung auf ausreichende Beleuchtung mit dem Blick auf den dunkeln Nachthimmel in Einklang zu bringen ist.
Wie viele Sterne sind überhaupt noch zu sehen – warum ist diese Frage so wichtig?
Nachtaktivität war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Säugetiere – 69% sind nachtaktiv, 20% tagaktiv!
Denn Verdrängung von natürlichem Licht verursacht
- Verlust von Habitaten und lebensfreundlichen Flächen
- Orientierungsverluste
- Änderung in Bewegungsverhalten und bei Nahrungssuche
- Verlust von Biomasse
Als „Zirkadianer Rhythmus“ werden in der Chronobiologie zusammenfassend die endogenen Rhythmen bezeichnet, die eine Periodenlänge von circa 24 Stunden und bei vielen Lebewesen großen Einfluss auf die Funktionen des Organismus haben. Sie entstanden als Anpassung an die sich im Tagesrhythmus ändernden Umweltbedingungen.
Melatonin reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus und hilft außerdem, freie Radikale in Schach zu halten. Es wird hauptsächlich in der Zirbeldrüse aus Serotonin gebildet. Am Tag, bei Licht, ist der Melatoninspiegel etwa drei- bis zwölfmal niedriger als nachts.
Ohne Melatonin ist der „Zirkadiane Rhythmus“ gestört, was in direkter Folge zu Schlafstörungen und damit einhergehend zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.
83% der Erdbevölkerung leben unter lichtverschmutzten Himmel; in Amerika und Europa sind es bis zu 99%. Während global die illuminierten Flächen um 2,2%/Jahr zunehmen, nimmt die Lichtwachstumsrate in Amerika und Europa jährlich um ≈ 6% zu.
Darunter leidet nicht nur, aber vor allem die Insektenwelt – die Farbtemperatur von Außenbeleuchtung sollte 3.000 K nicht übersteigen! Moderne Beleuchtungskörper sollten plan auf die zu beleuchtende Fläche ausgerichtet sein, Streulicht ist zu vermeiden.
Lichtscheue Arten meiden aufgehellte Bereiche und anlockungsempfindliche Arten hängen in ihnen fest. Der Bewegungsradius der Individuen wird eingeschränkt, eine entscheidende Hürde für Verbreitungs‐ und Migrationsbewegung ist gegeben, der Populationsaustausch zwischen Habitaten wird beeinträchtigt.
Besonders ins Gewicht fällt die künstliche Beeinflussung der Nacht, wenn artenreiche Übergangsbiotope wie Wald‐ und Gewässerränder betroffen sind oder biotopverbindende Lebensräume wie bspw. Hecken.
Erhalt zusammenhängender Dunkelgebiete, standortgerecht beleuchten!
- Beleuchtung möglichst nur innerhalb geschlossener Ortschaften und nur außerhalb von Schutzgebieten.
- Kritisch ist die Beleuchtung von Freiland umgebenen Straßen, Wegen und Parkplätzen, die Beleuchtung im durchgrünten Siedlungsbereich, am Siedlungsrand sowie in Gewässernähe, Parks und Gärten innerorts. In diesen Bereichen verträglich beleuchten – Gewusst WANN und WIE.
- Beleuchtung an landschaftlich exponierten Standorten vermeiden.
- Beleuchtung von Einzelbäumen und Gehölzgruppen vermeiden.
- Bereiche sensibler, geschützter Lebensräume, welche an Verkehrsflächen angrenzen, dürfen durch künstliche Beleuchtung um max. 0,25 lx aufgehellt werden.
Als brandneue Thematik zu betrachten ist aber auch der Einfluss auf die Verschmutzung des Nachthimmels aus dem Weltraum durch Satellitenkonstellationen.
Sind derzeit von Elon Musk 12.000 Starlink-Satelliten geplant, sollen in den kommenden Jahrzehnten bis zu 400.000 Satelliten in großen Konstellationen in die Erdumlaufbahn geschossen werden.
Viele werden sich in erdnahen Umlaufbahnen (< 800 km) befinden, 360.000 davon in Höhen zwischen 300 km und 1.200 km.
Dies wird große Auswirkungen auf astronomische Beobachtungen durch Satellitenstreifen haben.
Das größte Problem wird jedoch sein, dass es nur wenige / keine Informationen über diese gibt, solang diese nicht im Orbit sind.
Generell sind Normen rechtlich nicht bindende Empfehlungen. Die Normenreihe ÖNORM EN
13201 Teil 2‐55 regelt die Beleuchtung auf öffentlichen Verkehrsflächen im Freien in allen EU‐Staaten.
ÖNORM O 1052 LICHTIMMISSIONEN – MESSUNG UND BEURTEILUNG
Mit 15. Oktober 2022 wurde die ÖNORM O 1052 „Lichtimmissionen – Messung und Beurteilung“ von der Austria Standards neu veröffentlicht. Damit setzt die Arbeitsgruppe die Arbeiten auf Grundlage der Vorgängernormen von 2012 und 2016 fort und begründet damit eine moderne nationale Regelung betreffend Lichtimmissionen in Österreich.
https://www.sachverstand.org/center01b.htm
Biodiversitäts-Strategie Österreich 2030+
1.2.2 Lichtverschmutzung, Seite 27 ff.
Der Zuständigkeitsbereich liegt bei den Umweltanwaltschaften der einzelnen Bundesländer-
Federführend in der Umsetzung von Lichtimmissiongesetzen ist das Land Oberösterreich
https://www.ooe-umweltanwaltschaft.at/Mediendateien/Leitfaden.pdf
MA 22, Maßnahmen des Magistrats der Stadt Wien zur Verringerung der Lichtverschmutzung
https://www.stadtrechnungshof.wien.at/berichte/2012/lang/05-01-KA-V-22-1-13.pdf
Das Burgenland plant die Umsetzung eines Lichtimmissionsgesetzes
In Niederösterreich gibt es derzeit – noch – keine Bestrebungen!
Die nachfolgende Frage- und Antwortrunde zeigte das Interesse der Anwesenden an diesem Thema
Der weitere Verlauf des Vereinsabends nahm seinen gewohnten Verlauf, er gehörte unseren Mitgliedern: Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen oder einfach nur privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.
VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 10.03.2023, 18:00 h
Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten
Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h Dr. Rachel-Louise Bailey
GeoSphere Austria, Conrad-Observatorium – Geomagnetisches Observatorium
Künstliche Intelligenz verbessert Sonnenwindvorhersage
Wir freuen uns wieder über euer Interesse und über zahlreiche Besucher.
Gerhard KERMER
ANTARES
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104
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2022NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 10.06.2022
Freitag, 10.06.2022; Vereinsabend, den wir wie jedes Jahr in den Sommermonaten als Grillabend auf dem Sternwartegelände verbringen.
Tagsüber Regen, abends Wind – ab 18:00 h treffen 12 ANTARES-Mitglieder bei unserem Vereinsabend auf dem Sternwartegelände ein.
Der Griller war eingeschaltet, Grillgut aufgelegt, beim gemeinsamen Essen kam die Unterhaltung nicht zu kurz.
Nach einer anschaulichen Einführung in Radioastronomie durch Fritz für unseren Vortragenden setzten wir uns gegen 20:00 h im Vortragsraum zusammen.
Gerhard Kermer begrüßte die Anwesenden und berichtete zunächst über Neuigkeiten aus dem Verein.
Schwerpunkt war natürlich der Baufortschritt auf der Sternwarte, wo sich die Arbeiten der Fertigstellung nähern. Die Plattformen sind einsatzbereit, an den Antrieben für die Kuppeln wird gearbeitet; die abklappbaren Arbeitstische zur Lagerung von Teleskopzubehör sind teilweise aufgebaut, die Windschutzplane wird – so der Plan – in der ersten Julihälfte montiert. Der Umbau des AST (ANTARES small telescope = Sternwarte rechts nach Auffahrt) auf Remote-Betrieb ist in Umsetzung!
VORANKÜNDIGUNG
Vereinsabend Freitag, 05.08.2022, ab 18:00 h
Als vereinsinterne Eröffnungsfeier ist der August-Vereinsabend eingeplant
Weitere Teilprojekte wie der Bau eines 2. WC’s, der Stiegenaufgang zum Dachgeschoß, der Außenanstrich für den Aufenthaltsraum und die Hypergraph-Kuppel sowie die Neugestaltung des Kuppelraums, die Erneuerung des Geländers zum SoObs und die Aufstellung eines Astronauten als Fotomotiv für unsere Besucher folgen 2023.
Spektroskopie, Astrometrie, Doppelsterne, Veränderliche – das astronomische Betätigungsfeld ist weit gestreut. Um das Interesse unserer Mitglieder daran zu fördern, wollen wir Vortragende zu diesen Spezialgebieten zu unseren Vereinsabenden einladen.
Wo liegt euer Interesse? BITTE um Rückantwort!
Als Vortragenden an diesem Abend durften wir Dr. Robert Wild, Universität Innsbruck, Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik mit einem Vortrag zum Thema
Austro-Mars-Mission AMADEE-20 in der Wüste Negev / Israel
begrüßen.
Dr. Robert Wild, geboren 1982 in Wien, machte seinen Bachelor-Abschluss in Physik an der Universität von Arizona, seinen PhD in Physik an der Universität von Colorado. Seine Forschungsschwerpunkte umfassten Materiewellenbeugung, die Quantenmechanik ultrakalter Atome und Laser-basierte Messungen von Spurengasen. Derzeit arbeitet er an experimentellen Untersuchungen interstellarer Ionen als Forscher an der Universität Innsbruck. Dr. Wild hat zahlreiche Arbeiten publiziert, ist trainierter Wildnis-Ersthelfer, Advanced Open Water Diver, spricht fließend Englisch und Deutsch und hat gute Spanischkenntnisse.
Geplant für das Jahr 2020, musste die Austro-Mars-Mission AMADEE-20 wegen COVID-19 pandemiebedingt auf 2021 verschoben werden.
In Kooperation mit der staatlichen israelischen Raumfahrtagentur Israel Space Agency sowie D-MARS führte das Österreichische Weltraum Forum zwischen 04.10.2021 – 31.10.2021 die AMADEE-20 Mars Simulation – eine ganzheitliche, analoge Mars-Feldsimulation – im Ramon-Krater, dem größten Erosionskrater in der Negev Wüste, einer sogenannten terrestrischen Mars-Analogumgebung, im Süden von Israel, durch.
Geleitet wurde diese Expedition von einem Mission Support Center von Österreich aus.
Mehr als 200 Forschende aus 25 Ländern waren an der Mission „AMADEE-20“ in der Negev Wüste beteiligt.
Ein speziell trainiertes, sechsköpfiges Analog-Astronaut*innen-Team, war drei Wochen lang vollkommen auf sich gestellt; João Lousada (Commander), Iñigo Muñoz Elorza (Deputy Commander), Anika Mehlis, Alon Tenzer, Thomas Wijnen und Dr. Robert Wild testeten mithilfe von Raumanzugsimulatoren dabei Experimente und Verfahren für zukünftige astronautische und robotische Exploration des Roten Planeten.
Ziel der Mission war es, die Arbeit von Astronauten – in Kombination mit Robotern und modernster Technik (fern gesteuerte Transportwagen, Quads, Drohnen) – in marsähnlichen Umgebungen zu erforschen. Es sollten aber nicht nur neue Technologien erprobt werden, Analogforschung sucht auch nach Schwachpunkten und Fehlern in den Arbeitsabläufen.
So wurden die eingegebenen Koordinaten einer Drohne aus nicht erklärbaren Gründen auf 0 / 0 geändert- die Drohne machte sich auf zum Schnittpunkt Äquator / 0-Meridian, der im Atlantik liegt; ein Berghang stoppte jäh ihren Flug, das Unterstützerteam barg die Drohne!
Diese Simulation von astronautisch-robotischen Oberflächen-Aktivitäten in terrestrischen Mars-Analogumgebungen hat sich zu einem effizienten Tool für die Entwicklung von Explorations-Architekturen und -Strategien entwickelt. Diese Methode erleichtert es, die Vorteile, aber auch die Grenzen von zukünftigen planetaren-astronautischen Missionen zu verstehen, und hilft darüber hinaus bei der Entwicklung von sogenannten „remote science operations“ – das sind wissenschaftlichen Abläufe, die entfernt, also nicht in der simulierten Marsumgebung, stattfinden, um möglichst effizient die Analog-Astronaut*innen bei der Exploration der terrestrischen Mars-Analogumgebung mittels Technologie und Workflows zu unterstützen.
Für den Isolationsteil der Mission lebten die sechs Forschenden in einem eigens von D-MARS für die Mission gebauten Habitat im Ramon-Krater – die erste Feldsimulation, in der die Analog-Astronauten komplett in Isolation agierten. Ein Team von fünf bis zehn Leuten leistete in der Nähe des Habitats Unterstützungsarbeit – ohne dabei mit den Astronauten in Kontakt zu treten.
Dr. Robert Wild ließ uns an diesem Abend an der AMADEE-20 Mars Simulation teilnehmen, lockerte seinen Vortrag mit Videos auf, ließ uns am Tagesablauf teilnehmen, erzählte über Drohnen, Roboter und Quads für die Mobilität und über die wissenschaftlichen Tests – 2 Raumfahrtsanzüge, jeweils etwa 45 kg schwer und zusätzlich mit einem EXO-Skelett ausgestattet (ein Raumfahrtanzug für ISS-Außeneinsätze wiegt etwa 120 kg), kamen für die Erforschung des Testgeländes zum Einsatz und ermöglichten praxisnahe Außeneinsätze.
Bei der Kommunikation wurde eine Zeitverzögerung von 10 Minuten eingehalten – diese spiegelt die durchschnittliche Signallaufzeit zwischen diesen beiden Planeten wider.
Groß war das Medieninteresse, zahlreiche Kameras und Fotoapparate waren zur großen Überraschung des Analog-Astronaut*innen-Teams beim Verlassen des Habitats aufgebaut.
Alon Tenzer, israelischer Astronaut sprach im Anschluss der Mission von einem „perfekt zusammengestellten Team“ und „ausgezeichneter Vorbereitung“. „In der Isolationsphase sind wir in Sachen Arbeitsintensität sicher an die Grenzen des Machbaren gegangen“.
Die bei den Experimenten gewonnene Daten werden in den kommenden Monaten von den beteiligten Forschungsinstitutionen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Portugal, Schweden, den USA und dem Vereinigten Königreich ausgewertet und die Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlicht.
Dr. Gernot Grömer (Administrative Director ÖWF) verwies neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen auf das große internationale Medieninteresse. Damit etabliere man „die Marke ‚Rot-Weiß-Rot‘ weltweit. Wir zeigen damit nicht nur, dass Österreich einen fixen Platz in der Weltraumforschung hat, Österreich wird damit auch für die internationale F&E-Branche sowie Investoren interessant“.
Die Analog-Astronauten, speziell ausgebildete Raumanzugtester, die nach einem umfassenden Auswahlverfahren selektiert werden und eine mehrmonatige Grundausbildung durchlaufen, nehmen kostenlos in ihrer Freizeit an diesen Missionen teil – Dr. Robert Wild hat für die Vorbereitung und Teilnahme an dieser Mission seine Urlaubszeit in Anspruch genommen.
Zahlreiche Fragen im Anschluss an den Vortrag zeigte das große Interesse an diesem Thema!
Link
Der weitere Verlauf des Vereinsabends nahm seinen gewohnten Verlauf, er gehörte unseren Mitgliedern: Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen oder einfach nur privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.
VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 08.07.2022, 18:00 h
Sternwartegelände Michelbach
Michelbach Dorf 62
3074 Michelbach
GRILLABEND
Grillen, plaudern, beobachten – ALLE Mitglieder sind dazu herzlich eingeladen!
Ab 20:00 h Ing. Mag. Bernhard Wenzel
Institut für Astrophysik Wien
Photometrie mit DSLR von Exoplaneten Transits und
Veränderlichen Sternen mit Kleinteleskopen
Vortragender
Ing. Mag. Bernhard Wenzel
Institut für Astrophysik Wien
Astronomischer Start als rein visueller Beobachter. Studium der Physik und Astronomie. Beruf als Lehrer für Physik, Informatik und Astronomie, Mitarbeit bei: Bundesdeutsche Arbeitsgemeinschaft für Veränderliche Sterne e.V. (BAV) und American Association of Variable Star Observers (AAVSO)
Vorlesung an der Uni Wien über: PM-Nawi/PM-FnNawi Exoplaneten: Beobachtung, Habitabilität und Biosignaturen (PI)
THEMA
Photometrie mit DSLR von Exoplaneten Transits und Veränderlichen Sternen mit Kleinteleskopen
Heute können Teleskope ab 10 cm wissenschaftliche Beiträge erbringen, da die Technik mit digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) sich stark weiterentwickelt hat. Alle Sternfreunde die mit DSLR Galaxien aufnehmen können, brauchen nur wenige Schritte um mittels Photometrie an wissenschaftlichen Projekten teilnehmen zu können. Seien es Exoplaneten Transits oder Veränderliche Sterne. Aber auch rein visuelle Beobachter können an Veränderlichen Sternen arbeiten! Es reicht dazu ein einfaches Fernglas!
Wir freuen uns über euer Interesse und über eure Teilnahme!
Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
ZVR 621010104