Sternwartenerweiterung 2020

AUSBAU STERNWARTEGELÄNDE

BAUARBEITEN 2020

Nach dem Beschluss des Ausbaus des Sternwartegeländes im Jahr 2018, der Festlegung der neuen Grundgrenzen und der erfolgten Geländeumwidmung wurden im Jahr 2019 die Umfassungsmauern errichtet.
Anstelle der Verlängerung des Pachtvertrags konnte der Kauf des Sternwartegeländes vereinbart werden – zwar finanziell eine Herausforderung, da zeitgleich der Grundstückkauf und das Erweiterungsprojekt läuft, für ANTARES aber ein Glücksfall, denn der Kauf garantiert Investitionssicherheit und eine kontinuierliche Weiterentwicklung!

Der Beginn des Weiterbaus war ab Beginn der wärmeren Jahreszeit – etwa Anfang April 2020  angedacht; die Erdarbeiten, Bau der Teleskopplattformen und Errichtung der AMO’s (ANTARES Mini Observatories) sollten bis Ende 2020 größtenteils abgeschlossen sein.
Und dann kam COVID-19, ein Virus, das den Globus mit eine Pandemie umspannte und nicht nur in Österreich zu einem Lockdown führte.
Die Vorarbeiten konnten im Mai begonnen werden, die lagernden DOKA-Schalungsplatten wurden zu Schalungselementen für die Fertigstellung der Umfassungsmauern zusammengeschraubt.

Und Ende Mai rückten die Baumaschinen an; nach den erforderlichen Erdarbeiten wie Geländebegradigung und Erdaushub für die Errichtung der Plattformen folgte der Schalungsbau; witterungsbedingt konnten jedoch nicht alle Plattformen innerhalb der geplanten Zeitspanne betoniert werden, aus Einsparungsgründen wurden die Baumaschinen kurzzeitig abgezogen.
Für die Erweiterung des Bereichs für visuelle Beobachtung wurden Bäume entfernt, eine Mauer sowie zwei weitere Teleskopplattformen errichtet.

Unter Mithilfe mehrerer Mitglieder wurden bis zum 18.06.2020 die verbliebenen Arbeiten erledigt; die Plattformen betoniert, die Zwischenflächen mit Erde aufgefüllt, die Schalungen abgebaut und zerlegt und die Zufahrtsstraße samt Parkplatz mittels Bruchasphalt staubfrei gemacht.

Die Zaunsteher wurden aufgestellt, der Maschendrahtzaun montiert, damit war das Gelände gegen unbefugtes Betreten gesichert.

Die Holzkonstruktionen für das Boxenhaus und die AMO’s wurden vorgefertigt und aufgestellt, die Außenseiten mit DOKA-Schalungsplatten verkleidet, die Zwischenräume mit Styropor ausgekleidet, danach die Teleskopsäulen betoniert und gestrichen sowie die Elektroleitungen installiert.
Bedingt durch Geländeabtragung im Bereich Vortragsraum wurde auch dieser Teil neu gestaltet und mit Grassamen begrünt, 6 Weinstücke entlang des Zauns gepflanzt.
Die Außenflächen der AMO’s und des Teleskopboxenhauses wurden mit PREFA-Platten verkleidet und, wo erforderlich, gestrichen, danach die Türen eingebaut und die Lagerboxen fertiggestellt.

In einigen Boxen lagern bereits Teleskope unserer Mitglieder, einige sind noch verfügbar; die Boxen im Astrofotografenbereich werden im 1. Halbjahr 2021 fertiggestellt.
Zusätzliche „Kleinigkeiten“ werden den Aufenthalt und die Nutzung des Geländes angenehmer machen:
Ein zweites Geländer beim Stiegenabgang zum Radioteleskop und zu den neuen Beobachtungsplätzen sorgt für mehr Sicherheit;
Ein Müllhaus ermöglicht eine bessere Mülltrennung und Sauberkeit;
Ein weiteres Tor im Neugelände erleichtert den Zutritt und den Teleskoptransport;
Die Zugangswege wurden mit Betonsteinen wetterfest gestaltet.

Seit Mitte Oktober gab es immer wieder Regenschauer, der Boden konnte nicht abtrocknen, war aufgeweicht und konnte daher nicht mit einer Fräse gelockert und das noch lagernde Erdreich verteilt werden.
Auf der Böschung des neuen Parkplatzes wurden Sträucher gesetzt und mit Wildverbisszaun umzäunt – auch durch Vorgaben des Landschafts- und Insektenschutzes.

Steigende COVID-19-Infektionszahlen brachten Anfang November einen 2. Lockdown – die Arbeiten mussten deshalb eingestellt werden.
Wir hoffen, dass der Weiterbau im Frühjahr 2021 zeitgerecht wieder aufgenommen werden kann!

Noch anstehende Arbeiten:

Das lagernde Erdreich wird nach Lockerung auf den jeweiligen Stellen verteilt.
Die Eingangstore zum Neugelände sowie zum Grünschnittlagerplatz werden gebaut.
Die Innenwände der AMO’s werden verkleidet, die Kuppeln und das Schiebedach gebaut und aufgesetzt.
Mit Unterstützung durch Materialspenden wird ein 2. WC errichtet
Ein Windschutzzaun (Schattiernetz) wird die Mitglieder besser vor Witterungseinflüssen schützen.

Abhängig von Faktoren wie Wetter und des weiteren Verlaufs der COVID-19-Maßnahmen ist die Fertigstellung des Bauprojekts und somit die Nutzung des für Astrofotografen vorgesehenen Geländeteils etwa für Jahresmitte 2021 vorgesehen, sofern Wetter und COVID es erlauben.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitglieder, die bei den Arbeiten mitgewirkt haben. Ohne ihre Unterstützung wäre das Gesamtprojekt nicht so weit fortgeschritten.
Insgesamt wurden dieses Jahr trotz Wetter- und Covidpausen 2733 Arbeitsstunden an 150 Arbeitstagen geleistet.

„Nur aus Chaos entsteht Ordnung“, das Bauprojekt „Erweiterung des Sternwartegeländes“ hat Struktur und Konturen angenommen – aus dem Chaos wird Ordnung.

Gerhard Kermer, ANTARES

Fotografen: Peter M, Erich I.

Zusammenstellung Peter Messerer