Vereinsabend Jänner 2019

NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 11.01.2019

Wie jeden 2. Freitag im Monat, so trafen auch am Freitag, 11.01.2019 ab 18:00 h mehr als 25 ANTARES-Mitglieder bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammen.
Gerhard Kermer begrüßte nach 19:00 h die Anwesenden und berichtete über die Gründe, warum folgende Vorstandsmitglieder und Fachbereichsleiter wegen einer nicht nachhaltig geklärten Konfliktsituation ihre Funktionen zur Verfügung gestellt haben.
Gerhard Kermer Vorsitzender
Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
Peter Messerer Vorsitzender Stellvertreter
Fachbereich Sternwarteleiter
Projektleiter Sternwarteerweiterung
Herbert Hörandner Schriftführer
Wolfgang Aron Projekt VisBeo – Visuelle Beobachtung
Jürgen Stapf Koordinator Beobachtungstermine Sternwarte, Mitgliederschulung

Eine Generalversammlung mit Neuwahl des Vorstands ist für Freitag, 08.03.2019 angesetzt.
Der Wahlvorschlag wird statutengemäß zeitgerecht ausgesandt.

Als Vortragenden konnten wir den österreichischen Altorientalisten (Assyriologe) und Astronomiehistoriker Univ. Prof. Dr. Hermann Hunger begrüßen, der Orientalistik (Universität Wien) und Assyriologie und Arabistik (Universität Heidelberg und Universität Münster) studierte, wo er 1966 in Assyriologie und semitischer Philologie promovierte.
Nach einigen Auslandsaufenthalten war er bis 1976 Assistent am Institut für Orientalistik der Universität Wien, wo er sich habilitierte. 1976 bis 1978 war er Associate Professor am Oriental Institut der Universität Chicago, ab 1978 außerordentlicher Professor für Assyriologie an der Universität Wien, wo er 2007 in den Ruhestand trat.
Er gilt als eine der führenden Autoritäten für babylonische Astronomiegeschichte und war wesentlich am Chicago Assyrian Dictionary beteiligt.
In seinem Vortrag berichtete er über „Rechnende Astronomie in Babylonien“.
In der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. haben babylonische Astronomen Rechenverfahren entwickelt, die es ihnen ermöglichten, die Phänomene von Mond und Planeten vorauszuberechnen. Diese Verfahren sind rein arithmetisch und setzen keine Geometrie des Sonnensystems voraus. Der Vortrag zeigt nach einer Einführung in das babylonische Zahlensystem zunächst die Verfahren selbst und dann Beispiele von damit hergestellten Tabellen.
Die Babylonier beobachteten die Auf- und –untergänge von Mond und Planeten, die sie auf Tontafeln aufzeichneten. Die unterschiedliche Länge der einzelnen (Mond-) Monate wurde jeweils im Nachhinein festgelegt. Interessant auch die Feststellung, dass diese Tontafeln, in feuchte Tücher gewickelt, in einem längeren Zeitraum beschreibbar waren. Die übersetzten Texte auf den Originaltontafeln gaben einen Einblick in die Dokumentation der Himmelsabläufe.
Diese Beobachtungsergebnisse wurden auch noch von griechischen Mathematikern für Berechnungen genutzt.
In der anschließenden Fragerunde konnte Prof. Hunger weitere Fragen beantworten.

Ein DANKE an Tassilo Halbritter, der nachfolgende Links aus Wikipedia zum Nachlesen und zur Wissensvertiefung zusammengestellt hat.

Weiterführende Links:
http://www.academia.edu/3622164/Wasseruhr_und_Klepsydra_-_Zeitmesser_der_Antike
https://de.wikipedia.org/wiki/Astronomische_Beobachtungstexte_(Babylonien)
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Astronomie#Mesopotamien
https://de.wikipedia.org/wiki/Babylonischer_Kalender
https://de.wikipedia.org/wiki/Babylonische_Mathematik
https://de.wikipedia.org/wiki/Enuma_Anu_Enlil

Im Anschluss gab es noch Diskussionen über die Entscheidung der Vorstandsmitglieder und Fachbereichsleiter.

VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 08.02.2019

19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:10 h Gabriele Gegenbauer
Namibische Impressionen
19:30 h Dr. Christian PINTER
Wissenschaftsjournalist
Die Mondträumer – Johannes Kepler und Jules Verne

Vortragender
Dr. Christian PINTER
Wissenschaftsjournalist
Nach absolviertem Studium der Politikwissenschaft und Publizistik hat sich Dr. Christian Pinter auf die Bereiche Astronomie und Raumfahrt spezialisiert. Seit 1991 schreibt er populärwissenschaftliche Artikel für verschiedene Printmedien im deutschsprachigen Raum.

2002 erhielt er den Würdigungspreis für wissenschaftlich fundierte Publizistik des Kardinal-Innitzer-Studienfonds. Die Wiener Zeitung hat mehrmals Artikel aus seiner Feder für den Staatspreis für Wissenschaftspublizistik vorgeschlagen. In diesem Blatt sind mittlerweile mehr als 300 ganzseitige Artikel erschienen.

2009 gab der Wiener Verlag Kremayr & Scheriau sein astronomiegeschichtliches Lesebuch „Helden des Himmels“ heraus. Seither hielt er über 60 Vorträge bei gut 50 verschiedenen Veranstaltern und vor mehr als 1.600 Zuhörern.
Am 13.01.2012 konnten wir Dr. Pinter mit einer Lesung des Kapitels „Die Sterne der Medici“ über Galileo Galilei aus diesem Buch bei unserem Vereinsabend begrüßen.

THEMA
Die Mondträumer – Johannes Kepler und Jules Verne
Während Galileo Galilei das Fernrohr zum Himmel richtet, greift Johannes Kepler zur Feder: Er verfasst eine der frühesten Science-Fiction-Erzählungen der Weltliteratur. In seinem „Mondtraum“ versetzt er den Leser auf den Erdbegleiter, um ihn aus höchst ungewohnter Perspektive auf die bewegte Erde blicken zu lassen.

Damit möchte Kepler eine Lanze für das umstrittene, ab 1616 sogar verbotene Weltbild des Kopernikus brechen. Noch ahnt er es nicht: Das Manuskript bringt seine Mutter ins Lebensgefahr, wird zur Munition im Hexenprozess gegen sie. Kepler, gerade in Linz, kämpft verbissen um ihre Freilassung.

Zweieinhalb Jahrhunderte später nimmt Jules Verne die Leser neuerlich mit ins All – in seinen Romanen „Von der Erde zum Mond“ und „Reise um den Mond“. Auch er nützt das Genre der Science-Fiction, um über die Mondforschung zu berichten. Es ist reizvoll, die Höhenflüge Keplers und Vernes einander gegenüber zu stellen.

Wir freuen uns über euer Interesse und über zahlreiche Besucher.

Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at