DIE KANAREN – Teneriffa und Observatorio del Teide 2011

Kurz entschlossen entfliehen mein Mann und ich von 1. bis 15. Jänner der winterlichen Kälte und fliegen nach Teneriffa. Angenehme 23° C und wolkenloser Himmel erwarten uns. Puerto de La Cruz ist unser Wohnort und Ausgangspunkt für diverse Ausflüge.

Die Landkarte zum Vergrößern anklicken! Es sind die beschriebenen Standorte eingezeichnet.

DER LORO PARK in Puerto de la Cruz

Der Loro Park ist ein tropischer Garten mit der größten Papageien-Sammlung der Welt. Doch der Park bietet weit mehr. Delphin-, Seelöwen-, Orca- und Papageien-Show werden geboten. Meine Favoriten waren jedoch die Tiger, die Jaguare, die imposanten Gorillas und die ungewöhnlichen Zweifinger Faultiere. Dann gibt es noch die 45jahre alte Riesenschildkröte, Alligatoren, Flamingos, Otter, Erdmännchen, Rothandtamarine (kleine Äffchen), Schimpansen, das Pinguinland, ein Oceanium und einen Orchideengarten.

WEITERE AUFNAHMEN VOM LORO PARK SEHEN SIE HIER: Loro Park

Es gab so viel zu sehen, dass ich nach fünf Stunden für die Ara-, Papageien- und Kakadugehege keine Zeit mehr hatte. Der Eintrittspreis von € 32,- pro Person ist zwar nicht gerade günstig aber dieser Park ist es wert. Man sollte jedoch viel Zeit einplanen um alle Attraktionen zu sehen.

OBSERVATORIO DEL TEIDE

Bei 24° C und strahlendem Sonnenschein fahren wir auf 2.390 m zum Observatorio del Teide. Die Observatorien befinden sich auf dem Berg Izana, daher wird die Anlage auch Observatorio de Izana genannt. Das Observatorium del Teide bildet zusammen mit den Observatorien am Roque de los Muchachos auf der Insel La Palma das „Institut de Astrofisica de Canaris (IAC).

Mit dem Auto kommen wir nicht zu den Observatorien. Daher gehen wir ohne Besuchergenehmigung durch die Absperrung. Das gesamte Gelände ist wie ausgestorben. Es ist Mittag und die Sonne heizt uns ganz schön ein. Ich bin begeistert, denn es ist eine tolle Anlage mit vielen verschiedenen Gebäuden und Kuppeln. Nach etwa einer Stunde kommt ein Autofahrer und fragt uns, wer wir sind, was wir hier machen und ob wir eine Besuchergenehmigung haben. Nachdem ich im erkläre, das ich nur ein bisschen schauen und fotografieren möchte, meint er ungehalten, dass wir ohne Bewilligung nicht auf dem Gelände sein dürfen. Ich lasse mich nicht beirren und gehe trotzdem weiter. Eine halbe Stunde später treffen wir wieder auf unseren Fahrer. Verärgert, dass wir noch immer da waren, weißt er uns ziemlich harsch hinaus. Ich bin zufrieden, denn ich konnte die gesamte Anlage sehen und viel fotografieren.

AUFNAHMEN DER GESAMTEN ANLAGE SEHEN SIE HIER: Observatorio del Teide

DER DRACHENBAUM (Dracaena Draco)

Ca. 20 km südlich von Puerto de la Cruz in Icod de Los Vinos befindet sich der berühmte 2000 Jahre alte „Drago Milenario“. Bereits seit dem Altertum wurde dieser Baum wegen seines Harzes für die Herstellung von Lacken, Farben und Heilsalben geschätzt. 1867 starb in La Orotava der letzte sehr alte Drachbaum im Alter von 10.000 Jahren ab. Er hatte einen Umfang von 15 Meter.

ANAGA – Halbinsel

Von La Laguna aus führt eine Straße hoch zum Monte de Las Mercedes. Inmitten einer üppigen Vegetation fährt man bis zum höchsten Punkt auf 1024 m. Hier sieht man ein wunderschönes Panorama mit dichten Wäldern und steilen Berghängen. Viele enge Kurven führen bis zur Küste hinunter. Auf der Rückfahrt kann man noch am weißen Sandstrand – der Sand wurde extra aus der Sahara importiert – des Playa de las Teresitas 8 km vor Santa Cruz spazieren gehen.

BRONCESTATUEN in Candelaria

An de Ostküste direkt an der Autobahn findet man den Ort Candelaria. Hier wird die Virgen de la Candlaria, die Schutzherrin des Archipels, verehrt. Ihre Basilika liegt an einem schönen Platz am Meer, von neun Statuen der alten Guanchen-Könige bewacht. Die Guanchen waren die Ureinwohner der Kanarischen Inseln. Ihre Sprache nennt man El Silbo. Als El Silbo (spanisch „der Pfiff“) bezeichnet man die Pfeifsprache der Guanchen, welche heute noch in La Gomera unterrichtet wird.

MUSEO DE ASTROFISICA in La Laguna

Hinweistafeln außerhalb der üblichen Routen sind rar. Nur durch oftmaliges Fragen finden wir das Museo de Astrofisica. Ein Besuch des Museums ist aber nicht besonders ergiebig. Ein paar Experimente, ein bewegliches Spiegelteleskop und Modelle der Observatorien sind zu sehen. Einzig ein gewaltiges „Pseudo-“ Radioteleskop und eine Sonnenuhr sind interessant.

EL TEIDE UND DIE MONDLANDSCHAFT (Paisaje Lunar)

Von Puerto de la Cruz fahren wir etwa 1 1/2 Stunden bis zum Parque Nacional del Teide auf 1000 m Höhe. Die Landschaft, die den Teide umgibt, ist unwirklich und atemberaubend. Die Straße führt durch einen weiten Kessel mit einem Durchmesser von 15 km bis zum Fuß des Berges. Eine Seilbahn bringt den Besucher zum höchsten Gipfel Spaniens, auf 3.717 Meter.

Villaflor – MONDLANDSCHAFT

Wir fahren weiter Richtung Mondlandschaft. Etwa eine halbe Stunde vom Teide entfernt, Richtung Süden, befindet sich der höchst gelegenste Ort Spaniens mit dem Namen Villaflor.

4 km vor Villaflor führt ein ziemlich steiniger und kurviger 8 km langer Waldweg in ein Gebiet, dass auf Grund ihrer seltsamen Versteinerungen als Paisaje Lunar bekannt ist. Viele Schlaglöcher zwingen uns, nur mit etwa 5 – 10 km/h zu fahren und so benötigen wir für die 8 km eine weitere Stunde. Dann geht es zu Fuß durch einen wunderschönen Wanderweg steil bergauf. Für diese 2,2 km brauchen wir wieder eine Stunde, bis wir endlich auf der gegenüber liegenden Seite die beschriebenen Felsformationen sehen. Ich als ungeübte Wanderin stehe keuchend am Aussichtspunkt und denke mir: Eine Mondlandschaft ist das wirklich nicht, es erinnert mich eher an den Bryce Canyon in Utah/USA.

Trotzdem hat sich die Anstrengung gelohnt, denn wir befinden uns in einer wunderschönen Gegend. Es ist zum Wandern ein traumhaftes Gebiet. Für den Rückweg zu Fuß brauchen wir etwa 50 Minuten und dann wieder mit dem Auto 8 km Steinstraße. Auf der Hauptstraße angekommen, sind wir froh, dass unser Mietauto keine Schramme abbekommen hat.

DAS KAMELGEHEGE und LOS GIGANTES

KAMELGEHEGE

10 km nach Ico de los Vinos Richtung Los Gigantes an der Südküste fährt man direkt an einer Kamelfarm vorbei. Hier kann man für € 8,- 20 Minuten auf einem Kamel reiten. Sogar am stillen Örtchen wurde Werbung gemacht!

LOS GIGANTES

Die beeindruckenden, über fünfhundert Meter hohen Kliffs der Küste von Santiago del Teide verleihen den Felswänden ihren Namen Los Gigantes. Die Rückfahrt über das kleine Dorf Masca ist besonders lohnenswert.

EL MONASTERIO – Erlebnis-Gastronomie

Zum Abschluss möchte ich noch von einem kleinen gastronomischen Imperium berichten. Für diese Anlage ist die Bezeichnung „Erlebnis-Gastronomie“ wahrlich zutreffend.

Fünf verschiedene reich im Landesstil gestaltete Restaurants (Fisch, Fleisch, Fondue, Weinkeller und Cafe) gehen fast ineinander über. Ein kleiner Weg führt durch unzählige Kakteenarten. Hühner laufen zwischen den sitzenden Gästen herum. Ein kleiner Park mit Gänsen, Ziegen, Pfauen und Ponys ergänzen die Anlage. El Monasterio befindet sich in La Montaneta ca 8 km von Puerto de La Cruz entfernt.

Es war eine schöne Reise. Warme Temperaturen und viel Sonne waren ideal um für kurze Zeit dem Winterwetter zu entfliehen.

Der nächste Winter kommt bestimmt, und dann geht es nach La Palma. Dort gibt es auf dem Roque de Los Muchachos das Observatorio Astrofisico mit etwa 15 Teleskopen.

TIPP: Außerhalb der Hauptstraßen ist eine genaue Landkarte unbedingt notwendig. Hinweistafeln sind meist nicht vorhanden oder irreführend.