NAMIBIA – eine Woche Hakos Farm 2012

HAKOS – STARPARTY 2012 – ANTARES-Vereinsreise zum Südsternhimmel

Das Kreuz des Südens steht abends hoch im Süden. Gleich daneben liegt der Kohlensack, eine große Dunkelwolke. Westlich davon sind Alpha und Beta Centauri (Sternbild Zentaur). Mit Hilfe einer Sternenkette findet man problemlos zu Omega Centauri. DER KUGELSTERNHAUFEN, DER GRÖSSTE, bei dem der bei uns als SO prachtvoll aussehende M013 im Sternbild Herkules nicht mithalten kann. Die Galaxie Centaurus A ist gleich in der Nähe, ein Fernglasobjekt.

So begann die Einladung an die ANTARES-Mitglieder zur Teilnahme an einer Beobachtungswoche des Südsternhimmels in der Zeit von 08.06.2012 – 16.06.2012, ZEIT der WINTERSONNENWENDE auf der Südhalbkugel.

Wie bereits bei den beiden vorhergegangenen Reisen, wurde wieder die HAKOS Gästefarm als Beobachtungsort auserkoren. Die Hakos Gästefarm http://www.hakos-astrofarm.com, 135 km von Windhoek entfernt, direkt an der C26 nach Walvis BAY oberhalb des Gamsbergpasses in 1.832 m Seehöhe über NN gelegen (Zufahrtsstraße, 7 km Entfernung von C26) hat die geografischen Koordinaten 23° 14’ SÜD, 16° 22’ OST und liegt somit auch nahe dem südlichen Wendekreis. Die Grenzgröße für das Namibische Hochland beträgt 7,5 mag.

In der Vorbereitungsphase wurden Teleskope und Großferngläser angemietet, ein 30-cm-Dobson gebaut, Sternenkarten nach Objekten durchsucht, die fotografische Ausrüstung auf Funktionstauglichkeit geprüft, Kontakt mit Hakos gehalten, die Flüge gebucht, und, und, und…

Am Freitag, 08.06.2012, war es dann soweit: 8 Vereinsmitglieder trafen einander am Flughafen Frankfurt, um gemeinsam mit einem Nachtflug nach Windhoek, der Hauptstadt Namibias zu fliegen.

Samstag, 09.06.2012

Pünktlich am Samstag, 09.06.2012, um 06:00 h gelandet, bei einer Außentemperatur von – 3°, wurden wir bereits von Waltraud Eppelmann erwartet. Nach einer kurzen Besichtigungstour per Auto zu den Sehenswürdigkeiten Windhoeks und einem Zwischenaufenthalt bei Waltrauds Stadthaus starteten wir auf einer Schotterstraße, Piste genannt, zur HAKOS-Farm. Ein Schwarm Perlhühner, ein Pavianrudel, Strauße, Gazellen und andere Wildtiere lockerten die Fahrt auf. Bei einem Zwischenaufenthalt musste einer der Teilnehmer zur Kenntnis nehmen, dass der Geocaching-Point leer war.

Nach der Ankunft auf HAKOS wurden wir von Waltrauds Vater Walter Straube und ihrem Ehemann Friedhelm Hund willkommen geheißen. Die Zimmer wurden bezogen, dem Mittagessen folgte nachmittags eine Kaffeejause.

Das Leben auf der Hakos Farm


Die Teleskope wurden aufgestellt, die Sternwarte bezogen, die Ausrüstung für die Astrofotografie montiert und getestet. Ein FUJINON 25 x 150 Großfernglas stand für 5 Nächte zur Verfügung. Der Sonnenuntergang erfolgte um 17:10 h, und nach dem Abendessen startete die HAKOS-STARPARTY 2012 – die Beobachtung der Objekte des Südsternhimmels.

Für die Neueinsteiger war der Himmelsanblick vorerst ungewohnt und verwirrend. Sirius war noch über dem Westhorizont präsent, M041 südlich davon. Der große Wagen war horizontnah im Norden, im Laufe der Nacht gingen die Kastensterne unter. Die nördlichen Sternbilder standen, für uns ungewohnt, am Kopf. Aber dieser Objekte wegen waren wir nicht nach Hakos gekommen, unsere Objekte lagen im Süden, rund um den Himmelssüdpol. Die Große Magellansche Wolke konnte als großer Nebelfleck wahrgenommen werden, der Tarantelnebel eindeutig und klar zu erkennen. Der Anblick der Milchstraße, die sich von Horizont zu Horizont ausbreitete, begeisterte. Centaur mit Omega Centauri formatfüllend im Okularauszug, die Radiogalaxie Centaurus A, zweigeteilt mit Staubband, die Dunkelwolke Kohlensack beim Kreuz des Südens samt dem offenen Sternhaufen Schmuckkästchen, das falsche Kreuz des Süden, und vor allem KEIN Horizontdunst. Eingehend wurden auch die Objekte im Skorpion und im Schützen durchmustert.

Sonntag, 10.06.2012

Ein ausgiebiges und reichhaltiges Frühstücksbuffet erfreute uns jeden Morgen. Selbstgebackenes Brot, Butter, Wurst und Käse, Paradeiser mit Zwiebeln, Cornflakes und Müsli mit Joghurt, selbst gemachte Marmeladen, Kaffee oder Tee mit braunem Zucker, dazu Zitronensaft aus Früchten des Farmgeländes, standen auf einem großen Drehteller in ausreichenden Mengen zur freien Verfügung.

Während tagsüber von einigen die Astroaufnahmen der ersten Nacht am PC bearbeitet wurden, wurde eine 3-er Gruppe von Waltraud zum Gamsbergpass gebracht. Mittels GPS-Koordinaten konnte ein Geocaching-Point erfolgreich aufgefunden werden. Danach wurden die etwa 10 km zur Hakosfarm zu Fuß zurückgelegt. Stacheln eines Stachelschweins zogen die Aufmerksamkeit auf sich, Termitenhügel lagen neben der Straße, trotz Winterzeit blühten Blumen.

Ungewöhnliche Pflanzen in Namibia


Nach dem Nachmittagskaffee wurde der für 2 Tage angemietete 24“-Dobson aufgebaut. 7 Okulare von bester Qualität, ein Filterrad und eine Leiter gehörten zur Standardausrüstung.

Das Abendessen war ebenso reichhaltig und bot jeden Abend Abwechslung. Zubereitet von der Köchin Rosa, gab es nach einem Brot mit Butter Suppe. In einer großen Schüssel wurde jeden Tag ein anderer Salat angeboten (grüner Salat, Paradeissalat, Krautsalat, Karottensalat, usw.). Als Hauptspeise gab es Fleisch von der Oryxantilope in verschiedenen Zubereitungsvariationen (Braten, Schnitzel, Geschnetzeltes, Steak und als faschierte Bällchen) mit unterschiedlichen Beilagen. Eine Nachspeise beschloss das Abendessen.

Sonnenuntergang war um 17:10 h, um 18:30 h war es finster. Spätestens um 19:00 h waren die Teleskope besetzt. Der Himmel war klar und dunkel, kein künstliches Licht störte, der Blick bis zum Horizont war dunstfrei.

Während in der Sternwarte Astrofotografie betrieben wurde, machten unsere Fotografen Aufnahmen von Himmelsfeldern und Strichspuraufnahmen. Auf dem Beobachtungsplatz standen das Großfernglas, ein 30-cm-Dobson eines Mitglieds, ein Myauchi-Fernglas und Sonntag und Montag das 24“-Dobson. In der ersten Nacht genoss man einfach die Objekte des Südsternhimmels. In den folgenden Nächten wurden einzelne Objekte gezielt aufgesucht und beobachtet. Der 24“-Dobson, mit einem Telrad-Finder leicht zu bedienen, bot beste Bedingungen für Detailreichtum. Horizontnah wurden die Whirlpool-Galaxie M051 und die lichtschwache Galaxie M101 aufgefunden, die Galaxiengruppen im Löwen besucht; der Ringplanet Saturn zeigte seine Ringteilungen. Hauptsächlich wurden aber Objekte des Südsternhimmels eingestellt und aufgesucht. Die Milchstraße ist ein Eldorado für Himmelsbeobachter. Der Schütze hoch im Zenit, die Objekte im Schwanz des Skorpions sehenswert.

Die kleine astrofotografische Sternwarte außerhalb der Anlage


Während wir immer wieder unsere Astrofotografin in der Sternwarte besuchten, kamen die Sommersternbilde höher. Ungewohnt, dass Atair vor Deneb hochstieg. Die Schildwolke mit M011, der Kleiderbügel und M071 waren bekannt, der Kugelsternhaufen M013 im Hercules verblasste neben Omega Centauri. Und dann stieg auch die Kleine Magellansche Wolke hoch, westlich von ihr 47 Tuc, südlich ein weiterer Kugelsternhaufen. Irgendwann gingen auch wir schlafen.

Montag, 11.06.2012

Der Tag begann mit Frühstück, die Astroaufnahmen wurden verglichen und bearbeitet, technische Probleme behoben, Erfahrungen ausgetauscht.

Die 3-er-Gruppe wanderte Richtung Wasserstelle, die auch als Tränke für Wildtiere dient. Vorbei am IAS-Sternwartegelände und am Campingplatz flatterten Schmetterlinge und Insekten, nach etwa einer Stunde Gehzeit wurde der Rückweg eingeschlagen.

IAS – Internationale Amateursternwarte


Nach dem gemeinsamen Abendessen startete wieder die Beobachtungsnacht. Karkoschkas „Atlas für Himmelsbeobachter“ und R. Stoyans „Deep Sky Reiseführer“ boten gute Hilfestellungen. Egal, ob mit dem Myauchi, dem 30-cm-Dobson, den FUJINON 25 x 150 oder mit dem 24“-Dobson, der Himmel und seine Objekte konnte mit jedem Gerät optimal erforscht werden. Mit sehr genauen Sternkarten konnte auch Proxima Centauri aufgefunden werden. Pluto, derzeit im sternreichen Milchstraßenband positioniert, konnte, trotzt eines Versuchs, voraussichtlich nicht eingestellt worden.

Im Farmhaus stand heißes Wasser für die Zubereitung von Kaffe oder Tee bereit, Kekse sollten stärken. Gerne nahmen wir jede Nacht diese Möglichkeit wahr, um uns zu wärmen und Erfahrungen auszutauschen.

Dienstag, 12.06.2012

An diesem Tag erfolgte der legendäre Ausflug auf den Gamsberg auf dem Programm. Der Gamsberg, ein Hochplateau, mit 220 astronomisch nutzbare Nächte pro Jahr und extrem geringer Luftunruhe, gehört weltweit zu den besten Plätzen für Astronomen: Ursprünglich als Standort für eine Großsternwarte des Max-Planck-Institutes für Astronomie vorgesehen, steht der Gamsberg heute den Amateurastronomen der IAS (Internationale Amateursternwarte e.V., gegründet 1999), die heute die vertraglichen Nutzungsrechte für die Gebäude der MPG auf dem Gamsberg besitzt, zu Verfügung.

Die Entscheidung gegen die Großsternwarte hatte teilweise politische Gründe. Namibia war zu dieser Zeit Teil von Südafrika, das wegen seiner Apartheid-Politik politisch geächtet war. Das Hochplateau wurde damals vom MPG angekauft und mit einer Straße und Hütten erschlossen. Auf der Piste fuhren wir auf einem offenen Wagen Richtung Windhoek, bei einer Abzweigung warteten wir auf IAS-Mitglieder, die dort oben die nächsten Tage verbringen wollten.

Eine Abenteuerfahrt auf den Gamsberg


Die Straße, immer schmäler werdend, führte an Farmen vorbei, wir querten ausgetrocknete Flussläufe, zwei Seen lagen auf dem Weg. Durch ein enges Tal kamen wir zur letzten Farm, ebenfalls an einem See gelegen, als letzten Außenposten der Zivilisation. Von da an war die Straße ausschließlich geländewagentauglich. Von einer Anhöhe aus konnten wir die Wüste Namib erblicken. Gatter wurden geöffnet, um die Durchfahrt zu ermöglichen. Das letzte Gatter war versperrt: ZUTRITT VERBOTEN! Friedhelm hatte dafür den Schlüssel, er hat die Berechtigung für die Auffahrt.

Aus den Autos wurde das Gepäck umgeladen, die IAS-Mitglieder nahmen auf dem offenen Wagen Platz, zwei gingen zu Fuß hoch, und dann ging es bergauf. Und da war es, obwohl wir bereits die Schilderungen kannten, auch uns klar, dass diese Auffahrt eine Herausforderung für den Fahrer und das Auto war. Sind auf unseren Straßen Steigungen in Prozent angegeben, spricht man dort von Grad. Nach dem Bau dieser Straße, noch vor der Genehmigung, mussten zusätzliche Kurven angelegt werden, um die Auffahrt zu erleichtern.

Auf dem Plateau hat man eine wunderbare Rundsicht. Da es kein Wasser gibt, wird Regenwasser gesammelt und mit speziellen Filtern für Trinkzwecke aufbereitet. Dennoch führten die IAS-Mitglieder Mineralwasser mit sich.

Teilweise halten sich auf dem Hochplateau Zebraherden auf, eine Pavianherde ist ebenso aktiv: Dachrinnen der Hütten sind herunter gebogen, die Dachverkleidung aufgebogen; Schrauben mussten durch Nieten ersetzt werden, da diese immer wieder von den Pavianen aufgeschraubt wurden. Auf einem Aussichtpunkt gab es ein Picknick, diese Zeit wurde ausgiebig für Fotoaufnahmen genutzt. Im Anschluss daran konnten wir einige IAS-Teleskope besichtigen. Die Zeit drängte jedoch, wir mussten an die Rückfahrt denken. Und die Abfahrt war für Friedhelm ebenso eine Herausforderung. Trotz dieser abenteuerlichen Auf- und Abfahrt haben wir uns zu keinem Zeitpunkt gefährdet gefühlt.

Nach dem Abendessen wurden wieder ausgiebig die Objekte des Südsternhimmels und auch des uns vertrauteren, durch die südlichere Lage für uns jedoch ungewohnte Anblick des Skorpions mit seinem Stachel und den zahlreich darin enthaltenen Objekten durchgegangen. Die Kugelsternhaufen des Ophiuchus wurden aufgesucht, bei der Aufsuche der Objekte im Schützen musste immer wieder umgedacht werden, da er in unseren Breiten anders liegt als in südlicheren Gefilden. Vom Raben ausgehend, einer Sternenkette folgend, konnte leicht die Sombrerogalaxie M104 aufgefunden werden.

Auch ein Besuch bei unserer Astrofotografin in der Sternwarte war für jeden einzelnen von uns selbstverständlich.

Mittwoch, 13.06.2012

Als ich aufwachte und aus dem Fenster sah, saß da doch tatsächlich ein Affe. Sicher kein Jägerlatein, das uns ein Hakos-Gast beim Frühstück erzählte. Zur Kenntnis genommen – und zur Tagesordnung übergegangen.

Walters Planetenweg

Ein Mitglied unserer Gruppe erkundete den Planetenweg rund um die Hakos Farm


Bildbearbeitung, fotografieren, die Gegend filmen, vorbereiten für die nächste Beobachtungsnacht, fotografieren, ein gewisser Alltag ist eingekehrt. Hätte es da nicht geheißen: Eine Pavianherde ist auf dem Hakosgelände. Und tatsächlich: Inmitten der auf der Weide grasenden Pferde tummelten sich die Paviane. Mütter trugen ihre Babys mit sich, auf den Dächern der IAS-Sternwarte fühlten sich einige wohl.

Nicht ganz so wohl und positiv haben das jedoch die IAS-Mitglieder beurteilt, standen doch deren Teleskope, verkabelt für den Einsatz, frei und ungeschützt auf dem Gelände. Und Affen sind von Natur aus neugierig und untersuchen alles. Zum Glück hatten die Affen kein Interesse an Astronomie. Einige von uns folgten dem Affenrudel und konnten teils aus 40 Meter Entfernung Fotos machen. Die Gelegenheit wurde auch genutzt, um Foto- und Filmaufnahmen des Geländes um die Hakos-Farm aufzunehmen.

Nach einem Vortrag über die H.E.S.S.-Teleskope wurden diese, etwa eine halbe Stunde Fahrzeit von Hakos gelegen, besucht. Die Bezeichnung H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System) wurde ausgewählt zu Ehren von Victor Hess, dem Entdecker der kosmischen Strahlung. Derzeit wird zusätzlich den 4 bereits bestehenden ein fünftes Teleskop gebaut, das voraussichtlich im September in Betrieb gehen soll.

Die Teleskope bilden ein System von abbildenden Cherenkov-Teleskopen (IACTs) und dienen der Erforschung und Untersuchung der kosmischen Gammastrahlung (Gammastrahlung) im Energiebereich zwischen 100 GeV und einigen 10 TeV. Einige andere Teleskope sind etwas abseits aufgestellt.

Der Nachthimmel wartete bereits

H.E.S.S. Anlage – ein neuer Gigant


Der FUJINION 25 x 150 stand für die Gruppe zum letzten Mal zur Verfügung. Ausgiebig wurde mit diesem und mit den anderen Geräten beobachtet. Objekte wurden mit verschiedenen Geräten verglichen und besprochen, bisher noch nicht so sehr beachtete Objekte eingestellt. Noch einmal wurde die Große Magellansche Wolke mit dem Tarantelnebel aufgesucht, die Objekte der südlichen Milchstraße eingestellt.

Die Gegend um den Himmelssüdpol wurde erkundet. Ein Kugelsternhaufen (GC) an der Grenze zu Corona Australis, der GC NGC 6752 mit 5 mag im Pavo bereits mit freiem Auge zu sehen. Aber auch der Skorpion, der hoch im Zenit stand und Objekte unseres Sommerhimmels wie der Hantelnebel, und natürlich wieder, später am Abend, die Kleine Magellansche Wolke mit dem GC 47 Tuc, beieindruckend.

Donnerstag, 14.06.2012

Wandern und Geocaching


Wurde am Montag die Wasserstelle nicht erreicht, sollte die Wanderung zum Wasserloch heute erfolgreich durchgeführt werden. Eine 2-er-Gruppe folgte dem Weg und erreichte nach etwas mehr als 1 Stunde im Talgrund einen Wassertümpel. Auf dem Rückweg dann die große Überraschung auf beiden Seiten: 4 Zebras kamen auf dem Weg, etwa 40 – 50 Meter entfernt, den beiden entgegen. Nur wenige Sekunden, dann waren diese auch schon im Gebüsch verschwunden. Zwei Zebras tauchten nochmals kurz auf. Jetzt wussten beiden Wanderer auch, was unter Jagdfieber zu verstehen ist. Leise und vorsichtig weitergehend folgte danach das Jagdglück: In einer Entfernung von etwa 150 Meter standen auf einer Anhöhe etwa 8 Zebras, die neugierig und vor allem vorsichtig in der Gegend herumschauten. Der Wind blies zum Glück von den Zebras her. Nach einiger Zeit kamen aus den Sträuchern weitere Zebras hervor, ehe die Gruppe, die aus etwa 20 Tieren bestand, weiter zog.

Freche Affen und weitere Tiere rund um die Hakos Farm


Die letzte Beobachtungsnacht war angebrochen. Ein 8“-Dobson der Hakosfarm stand für diese Nacht bereit. Noch einmal wurde der Himmel durchmustert: Eta Carinae (Sternbild Schiffskiel), ein Nebel der Sonderklasse, mit freiem Auge nicht zu übersehen. Die südlichen Plejaden, viele Sternhaufen entlang der Milchstraße in Carina (Sternbild Schiffskiel), Vela (Sternbild Segel) und Puppis (Sternbild Hinterdeck).Die Magellanschen Wolken grundeln tief im Süden knapp über dem Horizont. Die Große Magellansche Wolke (Sternbild Dorado, Schwert- oder Goldfisch) mit dem Tarantelnebel, dem größten bekannten Sternentstehungsgebiet und die Kleine Magellansche Wolke (Sternbild Tukan) sowie NGC104, der zweithellste Kugelsternhaufen.

Aber die Aufbruchstimmung war bereits zu spüren. Bald saßen wir in den Sesseln, die Geräte ungenutzt neben uns, und erfreuten uns zum letzten Mal bei Gesprächen über den dunklen Himmel über uns. Der 30-cm-Dobson wurde abgebaut, unsere Astrofotografin nochmals in der Sternwarte besucht, noch einmal bei heißen Getränken aufgewärmt. Bald brachen wir aber ab.

Freitag, 15.06.2012

Nach dem Frühstück konnten wir die Einrichtungen der IAS-Sternwarten nahe der Hakosfarm mit IAS-Mitgliedern besichtigen. Wir unterhielten uns mit anderen Gästen, saßen im parkähnlichen Innengarten der Farm bei für uns frühlingshaften Temperaturen und machten die Gruppenfotos.

Waltraud brachte uns dann nach Windhoek. Auf der Fahrt dorthin konnten wir nochmals einen Teil der dortigen Tierwelt bewundern: Ein aus einer Farm entlaufenes Dromedar lief auf und neben der Piste, eine Pavianherde querte den Weg und saß auf den Zäunen, Warzenschweine liefen im Gras neben den Zäunen.

Waltraud brachte uns direkt ins Zentrum von Windhoek, wo wir zunächst das Meteoritendenkmal besuchten. Der Geochaching Punkt bei der Jesus Christus Kirche konnte nach längerem Suchen erfolgreich aufgefunden werden, das Parlamentsgebäude strahlte im Sonnenschein. Überall stieß man auf die Hinweise der deutschen Kolonialzeit: Gedenktafeln, Straßennamen, das Goethe-Institut. Der Hinweis „Don’t littering“, gesehen in einem Park, wird befolgt, die Stadt präsentierte sich in einem sehr sauberen Zustand. Etwas ungewohnt für uns war beim Eingang eines Einkaufszentrums die durchgestrichene Waffe in einem Verbotsschild. Wer geht bei uns aber auch mit der Waffe in der Hosen- oder Handtasche einkaufen?

Die Hauptstadt WINDHOEK


Um 17:00 h ging es zum Flughafen, wo wir den letzten Sonnenuntergang genießen konnten. Musste bei der Einreise ein Formular ausgefüllt werden, war dies auch vor der Ausreise erforderlich. Von den Zollbeamtinnen wurde wieder ein Stempel im Pass angebracht. Bei der Gepäckskontrolle wurde, wie bereits bei den vergangenen Namibiareisen, wieder der Myauchi kontrolliert.

Pünktlich um 20:05 h hob der Airbus 340 der Air Namibia Richtung Frankfurt ab.

Danke an unsere Gastgeber Waltraud, Friedhelm und Walter für die tolle Betreuung.Wir haben uns sehr wohl gefühlt auf Hakos.

Samstag, 16.06.2012

Nach dem Überflug über die Sahara und entlang der korsischen und sardinischen Küste überragten die Schweizer Alpen mit dem Matterhorn die Nebeldecke. Nach einem ruhigen Flug landeten wir pünktlich um 07:05 h in Frankfurt. Mit der Einschienenbahn wechselten wir von Terminal 2 auf Terminal 1, wo wir um 08:40 h Richtung Wien abhoben.

Mit der Landung um 09:45 in Wien-Schwechat endete für uns die HAKOS-STARPARTY 2012.

Eine Woche, die wir alle gemeinsam in sehr stimmiger Umgebung und guter Kameradschaft verbringen durften. Eine Woche, an die wir sehr gerne zurückdenken werden.

Eine Woche aber auch, an deren Erlebnissen wir gerne andere teilnehmen lassen wollen. Ein Reisebericht für einen Vereinsabend ist in Vorbereitung. Und da freuen wir uns schon jetzt darauf, auch persönlich über diese Reise und unsere Eindrücke erzählen zu dürfen, über „clear and dark sky and many starry nights in Namibia“

Bericht von

  • Gerhard Kermer
  • Stellvertreter Vorsitzender
  • Teamleiter Führungen uind Öffentlichkeitsarbeit
  • ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN
  • NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH
  • Mobilphone ++43 (0)676 5711924
  • antares-info@aon.at

Das war unsere Gruppe

Vielen Dank unseren Fotografen G.Gegenbaer, G.Kermer, W.Halbwax, P.Messerer, W.Weinbergerfür ihre Aufnahmen. Und ein großer Dank gebührt Gerhard Kermer für die tolle Organisation dieser Reise.

ASTRONOMISCHE AUFNAHMEN

Weitere Aufnahmen folgen

WILLI WEINBERGER

7 Stunden Zeitraffer Milchstrasse in Namibia Hakos Farm

  • Objekt: ANTARES REGION
  • Kamera: Canon EOS 7D
  • Belichtungszeit: 10×6 Min

GABI GEGENBAUER

  • Objekt: NGC 6334 KATZENPFOTEN NEBEL
  • Montierung: CGE Pro Teleskop: 4“ Williams Refraktor
  • Kamera: AL CCD6 Belichtungszeit: 10x5Min

  • Objekt: NGC 2070 TARANTEL NEBEL
  • Montierung: CGePro Teleskop: 4“ Williams Refraktor
  • Kamera: AL CCD6 Belichtungszeit: 20x5Min, 10x30sec. gesamt 1 Stunde 45 Minuten

  • Objekt: NGC 3372 ETA CARINA NEBEL
  • Montierung: CGePro Teleskop: 4“ Williams Refraktor
  • Kamera: AL CCD6 Belichtungszeit: 3x10Min 5x5Min

  • Objekt: NGC 6357 ROSEN NEBEL
  • Montierung: CGE Pro Teleskop: 4“ Williams Refraktor
  • Kamera: AL CCD6 Belichtungszeit: 10x10Min


WALTER HALBWAX

STRICHSPURAUFNAHMEN

MILCHSTRASSE

Das Leben auf der Hakos Farm

Die kleine astrofotografische Sternwarte außerhalb der Anlage

IAS – Internationale Amateursternwarte

H.E.S.S. Anlage – ein neuer Gigant

Ungewöhnliche Pflanzen in Namibia

Freche Affen und weitere Tiere rund um die Hakos Farm

Eine Abenteuerfahrt auf den Gamsberg

Wandern und Geocaching

Die Hauptstadt WINDHOEK