SONNENFINSTERNIS SIMBABWE SAMBIA 2001

Nach der Enttäuschung vom 11.08.99 (ich war auf der Bürgeralpe bei Mariazell – dort hatten wir wirklich eine totale Sonnenfinsternis) kam in mir eine alte Idee auf, nämlich eine Reise zu einer SoFi zu unternehmen, also erkundigte ich mich nach den nächsten Terminen und dabei stach mir eine besonders ins Auge: am 21.06.2001 war eine über dem südlichen Afrika zu sehen, in der Dürrezeit, viel bessere Chancen auf eine erfolgreiche Beobachtung kann man sich kaum mehr vorstellen. Also ging ich ins Reisebüro, es gab tatsächlich eine von JEDEK-Reisen in Wien mit der Beobachtung in Sambia und den Viktoria-Fällen in Simbabwe, dass war für mich besonders interessant, wollte ich diese doch schon immer einmal nach der Regenzeit sehen, denn nach der Dürrezeit im Oktober 1995 hatte ich sie schon bei einer 3-wöchigen Simbabwe-Reise erlebt.

Doch es sollte noch eine Zitterpartie werden, denn es gab einige Monate vor Reisebeginn schwere Unruhen bei dem damaligen Präsidenten-„Wahlkampf“ mit Vertreibung u. Ermordung von weißen Farmern und Inhaftierung von Oppositionellen, von denen sich das Land bis heute nicht erholt hat, was sehr schade um das an sich wirklich schöne Land ist. Es beruhigte sich dann allerdings die Lage, so trat ich denn die Reise an.

16.06.01 Anreise

Am Nachmittag erwartete uns der Reiseführer, optisch eine Mischung aus Vader Abraham und Ottfried Fischer auf dem Flughafen Wien, es ging dann mit der AUA nach Frankfurt und mit South-Afrikan nach Johannesburg, von dort weiter nach Harare, der Hauptstadt Simbabwes, des ehemaligen Rhodesien.

17.06.01 Harare

Dort folgte eine Stadtrundfahrt sowie eine Fahrt auf den Kopje (Stadthügel) dem Peter Gabriel 1977 ein Lied widmete.

18.06.01 Kariba-Stausee

Am nächsten Tag folgte der Weiterflug nach Kariba zum gleichnamigen Stausee (282×30 km) und eine Bootsfahrt, wo wir gleich das größte Krokodil dieser Reise zu Gesicht bekamen. Am Abend war dann der erste Blick auf den Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens im Zenit angesagt.

19.06.01 Sambesi Kiambi Lodge

Vormittags folgte nun die Weiterfahrt nach Sambia über die Staumauer zur Lodge am Ufer des Sambesi. Die kommende Nacht wie auch die folgenden verbrachten wir jeweils in Hauszelten. Ich hatte mir vorsorglich nur wärmere Pyjamas mitgenommen, eine nicht unintelligente Entscheidung wie sich bald herausstellte.

20.06.01 Sambesi Kiubo Camp

Auch die kälteste Nacht geht mal vorüber (es waren nur wenige Grade und das im Zelt!) und tag´s erwärmt sich die Luft schnell, es ging dann weiter mit einem Boot vorbei an Elefanten, Flusspferden und Krokodilen. Nachmittag war dann eine Kanufahrt angesagt, wobei wir bei den Sandbänken mit Flusspferden einen Respektabstand einhielten.

21.06.01 Sonnenfinsternis

Nun war der große Tag. Wir wurden mit Booten samt unserer Ausrüstung (in meinem Fall eine analoge Kamera mit 300 mm Tele + 2fach Konverter und Stativ) auf eine Sandbank mitten im Sambesi – er ist dort 1 km breit – gebracht und warteten. Gleich vorneweg, es wurde eine Bilderbuch-Sonnenfinsternis: Große Sonnenflecken, Diamantring, Maximums-Korona, Eruption und Protuberanz auf der Ostseite (übrigens in Natura viel eindrucksvoller als auf den Fotos), Jupiter links unterhalb der Korona, fliegende Schatten im hellen Sand, und das alles bei klarster Sicht!

Anschließend erlebten wir noch einen großartigen Sonnenuntergang vom Boot aus, ehe ich vor dem Schlafengehen noch Instruktionen von der Lodge-Leiterin bekam, mein Hauszelt war nämlich das letzte, danach kam die Wiese wo in der Nacht die Flusspferde grasten.

Ich legte mich mit Gecko über dem Bett und Riesenfrosch im Bad schlafen als man schon das Gegrunze der Flusspferde hörte, diese Idylle wurde nur von einem Konflikt zwischen zwei Bullen lautstark unterbrochen, das Gebrüll war kilometerweit zu hören.

22.06.01 Lower Zambezi Nationalpark

Am nächsten Tag hatten wir wieder Fahrten durch den Lower Zambezi Nationalpark mit Beo-bachtungen von Elefanten und Kaffernbüffel sowie eine Bootsfahrt und Dorfbesichtigung.

23.06.01 Viktoria Falls

Nun stand der zweite Höhepunkt der Reise bevor: gegen Mittag reisten wir per Inlandsflug weiter nach Viktoria Falls in Simbabwe, wobei die Gischtwolke schon vom Flugzeug aus zu sehen war. Übernachtung endlich im warmen Hotel!

24.06.01 Viktoria-Fälle

Am Vormittag gingen wir mit Regenschutz zu den Fällen, an manchen Standorten wo ich 1995 fotografierte war nun nicht daran zu denken, zu stark war die Gischt. Doch auch weiter weg gab´s Probleme, die Kamera wurde feucht, ich musste sie in der Sonne zerlegen, auch die Objektivlinse!!! Bis zum Nachmittag hatte ich sie soweit wieder in Schuß, was notwendig war, denn jetzt war der Hubschrauberflug angesagt den man nicht versäumen sollte da nur aus der Luft die volle Breite (ca. 1,7 km, h 108 m) zu erfassen ist. Nachmittags dann der Flug nach Johannesburg, anschließend Weiterflug nach Zürich.

25.06.01 Rückflug

Von Zürich ging es mit der AUA MD80 „St. Pölten“ über die Schweizer Berge zurück nach Wien, wo die Erleichterung groß war dass die Filme in Ordnung waren. Es wäre noch zu wünschen dass sich die Region wieder politisch stabilisiert und sich die wirtschaftliche Lage der Menschen bessert, womit Reisen auch in das übrige Simbabwe wieder möglich wären!