Vereinsabend 09.04.2021

ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 09.04.2021

In Zeiten wie diesen
COVID-19 hat Einschränkungen gebracht.
BITTE um Einhaltung aller zu diesem Termin geltenden Vorschriften!
Abstand halten (Babyelefant)
MNS-Schutz bei Betreten und Verlassen des Lokals, Wege innerhalb des Lokals
Tischgröße max. Personenanzahl einhalten
Kein Wechseln von Tisch zu Tisch
Kein Aufenthalt an der Bar
Sowie Einhaltung aller weiteren, hie nicht dezidiert angeführten Vorschriften

Der Verein ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN veranstaltet jeden zweiten Freitag im Monat seinen monatlichen Vereinsabend.
Ein Vortrag mit einem astronomischen Thema, gemütliches Beisammensein, Erfahrungsaustausch und die PRÄSENTATION von ASTROFOTOS unserer Mitglieder sind fester Bestandteil dieser Vereinsabende.
BESUCHER sind HERZLICH WILLKOMMEN! EINTRITT FREI!!!

Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten

Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h Doz. Dr. Rumi Nakamura
Institut für Weltraumforschung (IWF) Graz
Gruppenleiterin Weltraumplasmaphysik
Das Plasma im Weltall

Vortragender
Vortragender
Doz. Dr. Rumi Nakamura
Institut für Weltraumforschung (IWF) Graz
Gruppenleiterin Weltraumplasmaphysik
Doz. Dr. Rumi Nakamura, geboren in Japan, studierte an der University of Tokyo Geophysik und wurde an der Universität Graz habilitiert. Seit 2001 ist sie Gruppenleiterin am Institut für Weltraumforschung (IWF) in Graz der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist Mitglied verschiedener Akademien und Fachgesellschaften. Zuletzt wurde sie zum korrespondierenden Mitglied der ÖAW gewählt. Sie ist an vielen Satellitenmissionen in den erdnahen Weltraum und zu planetaren Magnetosphären beteiligt. Bei der NASA Magnetospheric Multiscale (MMS) hat sie die Federführung für das Active Spacecraft Potential Control (ASPOC) Instrument. Sie ist Autorin bzw. Koautorin von mehr als 400 Arbeiten in wissenschaftlichen referierten Journalen und eine der meistzitierten Weltraumwissenschaftlerinnen.

THEMA
Das Plasma im Weltall
Bis auf wenige Festkörper, den Planeten und Monden in unserem und fremden Sonnensystemen, besteht das Universum aus Weltraumplasma. Plasma ist der vierte Aggregatzustand nach Festkörpern, Flüssigkeiten und Gasen. Ein Plasma ist ein Gas, das so heiß ist, dass einige oder alle seiner Atome in Elektronen und Ionen aufgeteilt werden, die sich unabhängig voneinander bewegen können. Da sie aus elektrisch geladenen Teilchen bestehen, können Plasmen stark durch elektrische und magnetische Felder und Kräfte beeinflusst werden, was zu einem sehr komplexen und interessanten Verhalten führen kann.
Im erdnahen Weltraum, bezeichnet als Magnetosphäre, sind die Plasmen stark von dem Magnetfeld der Erde beeinflusst. Die Magnetosphäre wirkt als Schutzschild und verhindert, dass der Großteil der energiereichen Teilchen von Sonneneruptionen und der kosmischen Strahlung von Supernovae und fernen Galaxien die Erde erreicht. Die Wechselwirkung der Plasmaprozesse auf der Sonne, im interplanetaren Raum und im Magnetosphäre- Ionosphäre-Thermosphäre-System erzeugen variable Konditionen im erdnahen Weltraum, das sogenannte Weltraumwetter. Das Weltraumwetter beeinflusst und stört manchmal moderne technologische Systeme wie Kommunikationsnetze, GPS-Navigation und Stromnetze, verursacht aber auch das schöne Nordlicht.
Die NASA Mission Magnetospheric Multiscale (MMS) wurde im März 2015 an Bord einer Atlas V-Trägerrakete von Cape Canaveral, Florida, aus in eine elliptische Umlaufbahn um die Erde gestartet, Ihr Ziel ist die Untersuchung der Dynamik der Erdmagnetosphäre und der ihr zu Grunde liegenden Plasmaprozesse. Vier identisch bestückte Satelliten führen seither dreidimensionale Messungen in der Erdmagnetosphäre durch. Die MMS-Satelliten sind ein weiterer Meilenstein nach der sehr erfolgreichen ESA-Mission Cluster: Sie fliegen noch näher zusammen und erforschen in mehreren Phasen unterschiedliche Gebiete des erdnahen Weltraums. Das IWF hat die Federführung bei der Potentialregelung der Satelliten (ASPOC) und ist an dem Elektronenstrahlinstrument (EDI) und dem Digital Fluxgate Magnetometer (DFG) beteiligt und ist der größte nicht-US Partner der Mission.
Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht die magnetische Rekonnexion, bei der magnetischen Energie in Teilchenenergie umgewandelt wird. wodurch auf der Erde magnetische Stürme und Phänomene wie das Nordlicht entstehen. Es war jedoch wenig darüber bekannt, wie diese Prozesse im Raum innerhalb sehr kleiner Bereiche (nur 10-100 km) tatsächlich funktionieren. MMS ermöglichte erstmals die Beobachtung der schnellen Prozesse der Elektronen.
Die gewonnenen neuen Erkenntnisse von MMS gelten auch für andere astrophysikalische Umgebungen, beispielweise in der Atmosphäre der Sonnen und anderer Sterne, oder in der Nähe von Schwarzen Löchern und Neutronensternen.

Wir freuen uns über euer Interesse und über zahlreiche Besucher.

Gerhard KERMER
ANTARES-Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
ZVR 621010104