Vereinsausflug Sonntag, 19.05.2019 / Salzburg, VEGA-Sternwarte

ANTARES-VEREINSAUSFLUG
SONNTAG, 19.05.2019
Haus der Natur Salzburg
VEGA-Sternwarte Nußdorf am Haunsberg

Vereinsausflüge haben bei ANTARES seit Jahren Tradition, Mitglieder nehmen zahlreich daran teil, immer neue Ziele bringen uns zu astronomischen und wissenschaftlichen Einrichtungen und Sternwarten befreundeter Vereine.

Am Sonntag, 19.05.2019, war es wieder soweit. Ab 06:30 h war Treffpunkt bei Pfleger Reisen GmbH, 3100 St. Pölten, wo wir mit einem Bus Richtung Salzburg losfuhren.
Ziele des Vereinsausflugs 2019 waren das Haus der Natur, ein Naturkunde- und technisches Museum in Salzburg, und die 2018 eröffnete VEGA STERNWARTE in Nußdorf am Haunsberg, die von der Arbeitsgemeinschaft Astronomie des Hauses der Natur betrieben wird.

Nach einem Zwischenstopp bei der Autobahnabfahrt Ybbs, wo weitere Mitglieder zustiegen, und einer Pause auf einer Autobahnraststation erreichten wir gegen 10:00 h Salzburg. Da seit Juni 2018 Reisebusse nicht mehr ins Stadtzentrum einfahren dürfen, stiegen wir beim Busterminal Salzburg Nord in der Paris-Lodron-Straße aus. Vorbei am Geburtshaus von Christian Doppler überquerten wir die Salzach und gelangten über teils für den Salzburg-Marathon gesperrten Straßenzügen zu Fuß nach 700 m zum Haus der Natur, wo wir auch die per Auto und Zug angereisten Mitglieder begrüßen konnten. Insgesamt konnten wir 51 Teilnehmer zu diesem Vereinsausflug begrüßen.

In der Weltraumhalle entführte uns die Dauerausstellung „Unser Universum – Planeten, Sterne, Galaxien“ auf eine Reise durch Raum und Zeit. Mit viel Interaktion werden Blicke in ferne Galaxien ermöglicht, von der Entstehung unseres Sonnensystems erzählt und die Geschichte der Raumfahrt aufbereitet.

Ein Teil dieser Ausstellung ist dem 1842 von Christian Doppler entdeckten Doppler-Effekt, der zeitlichen Stauchung bzw. Dehnung eines Signals bei Veränderungen des Abstands zwischen Sender und Empfänger während der Dauer des Signals, gewidmet. Ursache ist die Veränderung der Laufzeit. Zahlreiche Beispiele, wie Ortungssystem der Fledermäuse oder die interaktive Aufbereitung des Überschallknalls, Untersuchungen der modernen Medizin zu Vorgängen im menschlichen Körper, die Erhöhung der Sicherheit im Flug- und Straßenverkehr durch Navigations- und Messanlagen oder die Theorie vom expandierenden Weltall zeigen die Bedeutung des Doppler-Effekts auf. Insgesamt 14 Wissenschaftler erhielten für ihre Forschungen in Zusammenhang mit dem Dopplereffekt den Nobelpreis verliehen.

In der Weltraumhalle ergründet man mit vielen Interaktionen, welche kosmischen Einflüsse unsere Erde lenken, wie die Jahreszeiten entstehen oder welche Auswirkungen die Achsneigung und die exzentrische Umlaufbahn auf die Erde haben. Der Vision Globe, eine kugelförmige Projektionsfläche, verwandelt sich auf Knopfdruck in die Sonne oder ihre acht Planeten. Beeindruckende Bilder zeigen Sonnenflecken, die felsige, mit Kratern übersäte Oberfläche des Merkur oder den Wirbelsturm auf dem Jupiter. Auf den Planetenwaagen konnten wir unser persönliches Idealgewicht auf Sonne, Mond und Planeten herausfinden!
Ein Nachbau einer Mercury-Raumkapsel zeigt die Instrumententafel auf – heutige Verkehrsmaschinen haben weit mehr Kontrollgeräte eingebaut – und trotzdem wurde die Vision einer bemannten Mondlandung erfolgreich abgeschlossen – in einem im Stile der 60-er Jahre eingerichteten Wohnzimmer lief die TV-Direktübertragung der ersten Schritte Neil Armstrongs auf dem Mond.
Im Kraterkino staunten wir über die atemberaubende Schönheit des Universums, erfreuten uns an beeindruckenden Objekten, warfen einen faszinierenden Blick vom Weltall auf unsere Erde, beobachteten Sterne bei ihrer Geburt bis zu ihrem Tod, verfolgten den Stratosphärensprung von Felix Baumgartner, und, und, und …
Je nach Interesse besuchten wir auch weitere Abteilungen wie die Terrarien, Aquarien und die Salzach als Lebensader.

Um 12:00 h verließen wir das Haus der Natur; nach dem Rückweg entlang der Salzach fuhren wir um 12:30 h mit dem Bus weiter zum Braugasthof Sigl in Obertrum am See, wo wir das vorbestellte Mittagessen genossen.
Nicht so erfreulich war der nicht in dieser Länge eingeplante Aufenthalt, der auch ein verspätetes Eintreffen auf der VEGA-Sternwarte bedingte.

Ing. Helmut Windhager, Leiter ARGE Astronomie und Leiter VEGA – Sternwarte, und seine Gattin begrüßten uns vor der auf dem 790 m hohen Haunsberg liegenden VEGA-Sternwarte, die eine Plattform für Wissenschaft, Bildung, Kultur und Gesellschaft ist.
In dem etwa 160 Personen fassenden Vortragsraum mit IMAX-Leinwand berichtete Ing. Helmut Windhager zunächst über die bescheidenen Anfänge des Vereins mit einem in Holzbauweise errichteten Observatorium, dem Wechsel von einem Verein in die Arbeitsgemeinschaft Astronomie des Hauses der Natur und, nach erfolgreicher Sponsorensuche, der letztlich erfolgreichen Umsetzung des Baus einer neuen Sternwarte auf einem 3.000 m2 großen, in einem Waldstück gelegenen Grundstück. Der Spatenstich erfolgte im Mai 2017, die Eröffnung fand im August 2018 tatt Die Finanzierung wurde zu etwa 70% von privaten Sponsoren und Spendern getragen. Gut 30% kamen aus öffentlichen Mitteln.
In der VEGA-Sternwarte stehen im Gegensatz zu reinen Forschungsobservatorien neben dem wissenschaftlichen Anspruch auch Vermittlung und gesellschaftlicher Auftrag im Fokus. Mit dieser Zielsetzung möchte das Haus der Natur möglichst viele Menschen für Astronomie und Weltraumforschung begeistern sowie die Auseinandersetzung mit diesen Themen in der Gesellschaft fördern. Seit der Eröffnung konnten 15.000 Besucher begrüßt werden, die von 27 ehrenamtlichen Mitarbeitern bei Führungen betreut werden.
Nicht nur Besucher aus der Umgebung, sondern auch aus Bayern und Touristen nutzen die Möglichkeiten der Himmelsbeobachtung, Fernsehteams deutscher Sender machen die VEGA-Sternwarte einem größeren Publikum bekannt.
Die Sternwarte, eine der leistungsstärksten öffentlichen Sternwarten Mitteleuropas, verfügt über zwei Teleskope, die sowohl für Forschung als auch bei öffentlichen Sternführungen im Einsatz sind. Das größere Teleskop, ein ASA Ritchey-Chrétien-Cassegrain-Teleskop, hat einen Spiegeldurchmesser von 1.000 Millimetern. Es steht in einer All-Sky-Kuppel, die sich vollständig öffnen lässt. Die Brennweite beträgt 7.000 Millimeter, je nach verwendetem Okular ergibt sich eine bis zu tausendfache Vergrößerung. Die Verwendung dieses Teleskops ermöglicht das Beobachten und Fotografieren weit entfernter Himmelskörper.
Das kleinere Teleskop, ebenfalls ein ASA RC-Teleskop, hat einen Spiegeldurchmesser von 400 Millimetern und ermöglicht eine bis zu 300-fache Vergrößerung. Es wird für die Erforschung und Fotografie näher liegender Himmelskörper genutzt. Bei weniger starker Vergrößerung kann dieses Teleskop auch diese Himmelsobjekte noch ganz darstellen oder fotografieren. Das Teleskop steht in einer Spaltkuppel, die perfekten Windschutz bei längeren Belichtungszeiten bietet.
Für den Führungsbetrieb stehen weitere Außensäulen zur Verfügung. Diese und die Sternwarten stehen nach Führungsende den Mitgliedern für Beobachtung und Astrofotografie zur Verfügung.
Das Astrolabor, für wissenschaftliche Arbeiten genutzt, bietet bis zu 20 Arbeitsplätze, die der Arbeitsgruppe für Astronomie am Haus der Natur, Schulgruppen oder Studierenden zur Verfügung stehen. Hier können spektroskopische Messungen ausgewertet werden.
Die Arbeitsgruppe für Astronomie am Haus der Natur führt eigene Projekte zur Asteroiden- und Kleinplanetenforschung durch und pflegt darüber hinaus Kooperationen mit anderen astronomischen Fachgruppen, Universitäten sowie astronomischen Gesellschaften. Auf der Sternwarte finden wissenschaftliche Tagungen und Seminare statt, bei denen sich die unterschiedlichen Fachgruppen austauschen können.
Nach der Führung durch die Sternwarten nahmen wir nochmals im Vortragsraum Platz, wo noch Fragen beantwortet wurden.
So können auf dem Gelände noch weitere Geräte, wie z.B. ein Radioteleskop errichtet werden, wozu derzeit aber noch kein Bedarf herrscht. Gerhard Kermer bedankte sich und überreichte Ing. Helmut Windhager ein Gastgeschenk als DANKE für die Führung durch diese beeindruckende Sternwarte.

Nach 18:00 h ging es mit dem Bus zurück nach St. Pölten; auf der Heimfahrt wurden noch Neuigkeiten aus dem Verein verkündet, so auch der Beginn der Bauarbeiten zur Erweiterung des Sternwartegeländes.
Und auch ein mögliches Ziel für den Vereinsausflug 2020 wurde angesprochen;
Eine 2-tägige Reise nach München mit einem Besuch und einer Führung durch die Anlagen des „Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Oberpfaffenhofen und dem Deutschen Museum München mit der Weltraumausstellung, dem Planetarium und der Sonnenuhrenausstellung (sofern dies an einem Wochenende organisierbar ist).

Nach einem kurzen Aufenthalt auf einer Autobahnraststation trafen wir gegen 21:00 h zufrieden und mit zahlreichen neuen Eindrücken in St. Pölten ein.

Weiterführende Links
Haus der Natur https://www.hausdernatur.at/de/
VEGA-Sternwarte https://www.hausdernatur.at/de/sternwarte.html
Haus der Natur Astrofotografie https://www.hausdernatur.at/de/unser-universum.html

Gerhard Kermer
ANTARES Nö Amateurastronomen
Vorsitzender
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at

Fotografen Martin K., Bruno L.

Zusammenstellung Peter M.

Vereinsausflug Leopold Figl-Observatorium für Astrophysik

Nachlese

Vereinsausflug

Sonntag, 06.05.2018
Leopold Figl-Observatorium für Astrophysik

Sonntag          06.05.2018
Eintreffen        09:45 h
Beginnzeit      10:15 h

So begann die Einladung zu unserem Vereinsausflug, zu dem wir 35 Mitglieder und Gäste begrüßen konnten.
Ziel war das Leopold-Figl-Observatorium (IAU code 562) auf dem Mitterschöpfl (882 m), einem Nebengipfel des Schöpfl (893 m), der höchsten Erhebung im Wienerwald. Gelegen in der Kernzone des Biosphärenparks Wienerwald, ist dieses nur zu Fuß erreichbar.
Treffpunkt war in St. Corona am Schöpfl. Nach einer etwas mehr als 1-stündigen Wanderung bei bestem Wetter und Sonnenschein erreichten war das Sternwartegelände.
Die Sternwarte ist eine Außenstelle der von 1874 – 1880 erbauten historischen Universitätssternwarte, die mit dem 10,5 m langen Refraktor das größte Linsenteleskop Österreichs beherbergt (weltweit das 7.-größte).
Betrieben vom Institut für Astrophysik der Universität Wien, wurde das Observatorium auf Betreiben des damaligen niederösterreichischen Landeshauptmanns Leopold Figl (gest. 1965) der Universität Wien anlässlich ihres 600-jährigen Jubiläums im Jahr 1965 vom Land Niederösterreich geschenkt.
Saubere Luft, möglichst geringe Lichtverschmutzung und möglichst viele klare, trockene Nächte (keine Zirren, Luftfeuchtigkeit max. 80 %), zusätzlich die Nähe zum Institut, waren die Kriterien für die Standortwahl, um wissenschaftlich verwertbare Daten zu erhalten.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 13.09.1966, die offizielle Einweihung und Eröffnung am 25.09.1969. Seit 1970 wird es für astronomische Forschung genutzt. Aus organisatorischen Gründen wurden die ersten wissenschaftlich verwertbaren Fotoplatten erst im Dezember 1970 belichtet.
Der Observatoriumskomplex besteht aus zwei Gebäuden.
Das Hauptgebäude beherbergt das 1,5m Ritchey-Chretien-Cassegrain-Spiegelteleskop mit einem Hauptspiegeldurchmesser von 1,52 m und einer Brennweite von 12,5 m; der Durchmesser des Sekundärspiegels beträgt 0,52 m.
Mit einem Gesamtgewicht von 24 t ist es das größte Teleskop Österreichs, das Fernrohr selbst wiegt 23 Tonnen. Seit 1996 werden die Bilder digital mit dem OEFOSC (Oesterreich Faint Object Spectrograph and Camera) gewonnen. Imaging, Photometrie und Spektroskopie können ohne Gerätewechsel am Teleskop durchgeführt werden.
Ein am Institut für Astrophysik entwickeltes modernes Kontrollsystem ermöglicht eine Fernsteuerung der Teleskopfunktionen über eine Internetverbindung – seit 2010 von Wien aus per Computer steuerbar, können astronomische Beobachtungen flexibel ortsunabhängig durchgeführt werden.
Das Teleskop ist auch für die Beobachtung im Cassegrain- oder Coudé-Fokus (22,5 m bzw. 45 m Brennweite) ausgelegt, der Coudé-Strahlengang wurde aber aus finanziellen Gründen nie realisiert.
Des Weiteren ist in diesem Gebäude neben Labors und Werkstatträumen auch die Hochvakuumanlage zur Aluminisierung von optischen Gläsern bis zu einem Durchmesser von 1,5m untergebracht.

Im kleineren Gebäude befindet sich ein 0,6m Ritchey-Chretien-Spiegelteleskop mit 5 m Brennweite, das von den Mitarbeitern der Werkstatt der Universitätssternwarte Wien (unter der Leitung von Rudolf Pressberger) gebaut wurde. Der Durchmesser des Sekundärspiegels beträgt 0,20 m, das Gesamt-Gewicht 2,2 to.

Das Observatorium dient der praktischen Ausbildung von Astronomiestudenten und wissenschaftlichen Langzeitprojekten.
Die Teleskope werden für Forschungsprogramme im Bereich der beobachtungsorientierten Astrophysik verwendet. Schwerpunkt sind Langzeitprogramme, deren zeitliche Anforderungen an Großobservatorien nicht erfüllt werden können.
Ein Schwerpunkt sind dabei transiente Objekte im Universum, die im Rahmen von Langzeitprogrammen studiert werden. Diese Forschungsprojekte werden zum überwiegenden Teil im Rahmen von internationalen Kooperationen durchgeführt.
Darüber hinaus werden die Teleskope auch von StudentInnen im Rahmen von Pflichtlehrveranstaltungen des Astronomiestudiums an der Universität Wien genutzt und Praktika durchgeführt.

Unser besonderer Dank gilt ao. Univ.-Prof. Dr. Werner Zeilinger, der einerseits einige Teilnehmer per Auto hinaufführte, uns aber auch etwa 2 Stunden lang durch die Sternwarte führte und geschichtliche Informationen gab, Einrichtungen des Observatoriums erklärte und Funktion, Steuerung und Betrieb vorführte.

Nach dieser Führung machten wir uns auf den Rückweg.
Den Tag ließen wir mit einem Mittagessen und gemeinsamen Gesprächen im Gasthaus St. Corona am Schöpfl ausklingen.

Vereinsausflug 7.5.2017

ANTARES-VEREINSAUSFLUGSONNTAG, 07.05.2017

Nach einer mehrjährigen Pause, bedingt durch den Sternwarteausbau, wurde für das Jahr 2017 wieder ein Vereinsausflug eingeplant, dessen Ziel Linz war und an dem 47 Mitglieder und Gäste teilnahmen. Treffpunkt war am Sonntag, 07.05.2017 ab 07:30 h bei Pfleger Reisen, 3100 St. Pölten, von wo aus wir um 08:00 h mit einem Bus nach Linz starteten.

Nach Zwischenstopps bei der Autobahnabfahrt Ybbs und beim Hauptbahnhof Linz, wo noch Teilnehmer zustiegen, kamen wir etwas nach 09:30 h in der Sternwartestraße an, wo wir von Erich Meyer und seiner Gattin, Mitglieder der LAG, begrüßt wurden.Die Johannes Kepler Sternwarte der Linzer Astronomischen Gemeinschaft (LAG) liegt ca. 400 m südlich des Senders Freinberg ziemlich im Grünen, im Bereich des Arboretums der Stadt Linz. Die LAG, 1947 gegründet, ist heute ein Verein mit ca. 200 Mitgliedern.

Frau Meyer präsentierte im Erdgeschoß der Sternwarte die Aktivitäten für Kinderführungen, darunter auch Planetenmodelle. Beeindruckend war der gewichtsmäßige Unterschied der terrestrischen Erde und des Gasriesen Jupiter.

Erich Meyer sprach in der Kuppel über die Gründung, die Vereinsentwicklung und dem Neubau der Sternwarte im Jahr 1983. Die Kuppel wird händisch geöffnet und gedreht.

Das computergesteuerte Cassegrain-Spiegelteleskop (Hauptspiegel 500mm Öffnung, f = 5000 mm) und ein apochromatischen Fluorit-Refraktor (130mm Öffnung, f = 1200 mm) sitzen auf einer von Rudolf Pressberger konstruierten Gabelmontierung (Neue österreichische Fernrohr Präzisionsmontierung – ÖPFM). Die Teleskope kommen bei Sternführungen zum Einsatz und werden von LAG-Mitgliedern für eigene Beobachtungen genutzt. Öffentliche Sternführungen werden von Jänner bis Mai und von September bis Dezember jeden Freitag bei klarem Himmel angeboten; Juni und Juli findet vierzehntägig jeweils Sonntag, 10:00 h eine Sonnenführung statt.

Bedeckter Himmel verhinderte einen Blick auf die Sonne mit dem TMB-Apo.

Weiter ging es zum Ars Electronica Center (AEC), wo wir in einer Fokus Führung als Passagiere durch den in Kooperation von European Space Agency (ESA) und Ars Electronica gestalteten Ausstellungsbereich RAUMSCHIFF ERDE – der Teilnehmerzahl wegen in 2 Gruppen – geführt wurden.Die Vorräte sind begrenzt, die Bevölkerung wächst, der Pro-Kopf-Energieverbrauch steigt, die Ressourcen werden knapper. Niemand kann aussteigen! Gemeinsam setzen wir unsere Reise durchs All fort, versuchen, das System Erde besser zu verstehen und zu schützen.Mittels Satellitentechnologie können komplexe globale Zusammenhänge analysiert werden: die Wetterentwicklung, die Überwachung der Meeresoberfläche, der Einfluss des Abschmelzens der Arktiseismassen auf den Golfstrom, El Nino, das Abschmelzen der Gletscher und damit verbunden die Entstehung neuer Seen, die kontinuierliche Vermessung von expandierenden Städten, das Erkennen von Waldbränden, Vorhersage von Ernteergebnissen, usw. Was erfahren wir durch diese Beobachtungen, wie können wir reagieren? Diese präzisen Daten und die unglaubliche Tiefe an Informationen werden zum Schutz unserer Umwelt benötigt. Denn der Menschheit steht nur diese eine Erde zur Verfügung.16m x 9m Wand- und 16 m x 9m Bodenprojektion, 8k-Auflösung, seit August 2015 bietet AEC eine weltweit einzigartige 3D-Vorführung des Universums an, Bildwelten werden in 8K-Auflösung projiziert und auf ein völlig neues, ein noch nie dagewesenes Level gehoben; um 12:00 h startet für uns im Deep Space die Vorstellung „Astronomie“. Ein mulmiges Gefühl, während der Projektion der Whirlpool-Galaxie M 51 auf der Bodenfläche zu gehen, alles scheint auf einen zuzukommen, der Boden ist unruhig.Erich Meyer präsentierte sein Milchstraßenpanorama des gesamten Himmels, zahlreiche Objekte wie Barnards Loop, der Kohlensack, Andromedagalaxie, Offene und Kugelsternhaufen und das Gebiet um das Zentrum der Milchstraße waren beeindruckend.

Ausgestattet mit 3D-Brillen drangen wir in einer einzigartigen 3D-Vorführung in die Tiefen des Weltraums vor. Von der Sonne losstartend, lösen sich die von uns aus sichtbaren Sternbilder in die Einzelsterne auf, Galaxien fliegen, zum Greifen nah, auf uns zu.

Deep Space 8K – einzigartig, faszinierend, beeindruckend und überwältigend!Während die zweite Gruppe im Anschluss durch die Ausstellung Raumschiff Erde geführt wurde, nutzten die anderen die Möglichkeit, weitere Bereiche des AEC zu besichtigen!

AEC war diesen Besuch wert!

Ab etwa 13:15 h verbrachten wir die Mittagspause in der Pizzeria Ristorante Casa Corrado, gegenüber dem Ars Electronica Center.

Beginnend im Landhaus, begleiteten wir ab 15:00 h Erich Meyer und die Kunsthistorikerin Marianne Oberladstätter „Auf den Spuren Johannes Kepler“ durch die Linzer Innenstadt.

Nach Graz und Prag, wo Johannes Kepler mit den Beobachtungsdaten der Marsbahn von Tycho Brahe 1608 die ersten beiden Keplerschen Gesetze entdeckte, kam er 1612 nach dem Tod von Kaiser Rudolf II. und durch die Wirren der Gegenreformation nach Linz, wo er in die Dienste der protestantischen Landstände ob der Enns tritt. Er verfasst revolutionäre Werke, Meilensteine der Astronomie und Mathematik.

1618 fand er in Linz das 3. Keplersche Gesetz (Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich wie die Kuben (dritten Potenzen) der großen Bahnhalbachsen), publiziert 1619 in seinen „Harmonicae Mundi“.

Sein letztes großes Werk, die Rudolfinischen Tafeln (lat.: Tabulæ Rudolphinæ), eine Sammlung von verschiedenen Tafeln und Regeln zur Vorhersage der Planetenstellungen, bildete bis zum 18. Jahrhundert die Grundlage vieler astronomischer Berechnungen.

1626 verlässt Kepler Linz und geht nach Ulm, in keiner anderen Stadt hat er länger gelebt und gewirkt.

Gemeinsam begaben uns auf die Spuren von Johannes Kepler, besuchten seine Wohnhäuser, erfahren, in welcher Zeit des Umbruchs, persönlicher Entbehrungen und privater Herausforderungen Kepler gewirkt hat –  zwar gefördert, aber nicht entsprechend entlohnt, die Zeit der Hexenverbrennungen, die er in der Person seiner Mutter leidvoll miterleben musste, an der Schwelle des 30-jährigen Krieges.

Wir lernen Kepler als Astronom, Mathematiker und auch als Privatmensch kennen, erfahren Wissenswertes, Erich Meyer präsentierte seine neuesten Forschungergebnisse.

Gegen 16:30 h trafen wir im Lentos Restaurant/Cafe/Bar ein, wo wir diesen Tag bei Kaffee und Kuchen in angenehmer Atmosphäre ausklingen ließen.

Gegen 18:00 h bestiegen wir den Bus, der uns nach St. Pölten zurückbrachte, wo wir etwas nach 19:00 h ankamen.

Vereinsausflug 2017

Ein Vereinsausflug, der viele neue Erfahrungen brachte und manchen inspiriert, Linz und die Ziele dieses Tages nochmals zu besuchen. Weiterführende Links

Linzer Astronomische Gemeinschaft      http://www.sternwarte.at

Ars Electronica Center (AEC)                 http://www.aec.at

European Space Agency (ESA)              http://www.esa.int/eo

Stadtwanderung „Auf den Spuren Johannes Keplers“

http://www.sternwarte.at/default.html?/kepler-stadtfuehrung.html

Kepler                     https://de.wikipedia.org/wiki/Keplersche_Gesetze

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolfinische_Tafeln

Gerhard KermerM 0664 73122973E gerhard.kermer@aon.at

Fotografen: Martin K, Bruno L, Gabi G, Markus E, Fritz L

Zusammenstellung Peter M