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2016Hungerndes Schwarzes Loch lässt hell leuchtende Galaxie wieder verblassen
Ein internationales Astronomenteam mit starker deutscher Beteiligung hat mit dem Very Large Telescope der ESO und dem Röntgensatelliten Chandra der NASA das Rätsel um die ungewöhnliche Veränderung im Verhalten eines supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum einer weit entfernten Galaxie gelöst. Es scheint, als stünden dem Schwarzen Loch harte Zeiten bevor, da es nicht mehr mit ausreichend Materie gefüttert wird, um weiterhin seine Umgebung aufleuchten lassen zu können. Im Zentrum vieler Galaxien findet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch, das den Galaxienkern extrem hell leuchten lässt. Solche „Aktiven Galaxien“ werden dadurch zu den hellsten Objekten im Universum. Man geht davon aus, dass heiße Materie, die ins Schwarze Loch hineinfällt, die Ursache für das helle Leuchten ist. Dieser Prozess wird auch als Akkretion bezeichnet. Das dabei entstehende helle Licht kann bei verschiedenen Aktiven Galaxien sehr unterschiedlich sein, so dass Astronomen sie je nach Eigenschaft des Lichtes, das sie aussenden, in mehrere Typen unterteilen [1]. Manche Galaxien scheinen sich im Laufe von nur 10 Jahren dramatisch verändert zu haben; in astronomischen Größenordnungen ist das mit einem Wimpernschlag vergleichbar. Die Aktive Galaxie Markarian 1018, die in dieser Arbeit untersucht wurde, sticht jedoch besonders hervor, da sie ihren Typ innerhalb der letzten fünf Jahren bereits zum zweiten Mal geändert hat und inzwischen wieder dieselbe Klassifizierung innehat wie zu Beginn. Nur bei einer Handvoll Galaxien wurde solch ein kompletter Veränderungszyklus beobachtet, jedoch wurde keine davon bisher so genau untersucht.