16
2022NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 11.11.2022
Nach der Fertigstellung und der Übergabe des erweiterten Sternwartegeländes wurden weitere Arbeiten zur Verbesserung der Außenpflege und Infrastruktur gesetzt – nach der Verlegung von Rasensteinen arbeitet der Mähroboter zur vollen Zufriedenheit und reduziert die erforderlichen Pflegearbeiten des Außengeländes durch ANTARES-Mitglieder.
Die Figur eines Astronauten dient als Fotomotiv für Besucher.
Im AST wurde ein 11“-Teleskop montiert, ein Remote-Betrieb ist geplant.
Das Führungsjahr 2022, wettermäßig nicht immer begünstigt, wurde bei strahlendem Sonnenschein mit der partiellen Sonnenfinsternis am 25.10.2022 erfolgreich abgeschlossen.
Gäste waren eine Schülergruppe des Wahlpflichtfachs „Astronomie“, die nach einer Wanderung auf dem Sternwarteweg von Michelbach zur Sternwarte den Tag mit astronomischen Inhalten bei uns verbrachten. Mit der Beobachtung von Himmelsobjekten durch unsere Teleskope endete dieser Tag.
Darüber berichtete Gerhard Kermer am Freitag, 11.11.2022, wo knapp 30 Mitglieder beim ANTARES-Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammenkamen.
Er bedankte sich bei den Mitgliedern, die einesteils bei den Arbeiten zur Fertigstellung des Ausbauprojekts tatkräftig mithalfen, andernteils bei den Führungsmitgliedern, die mit ihrem Einsatz und fundiertem Fachwissen zu den Führungserlösen beigetragen haben – eine willkommene und wertvolle Aufwertung der Vereinseinnahmen, die ausschließlich dem weiteren Ausbau des Sternwartegeländes zu Gute kommen!
Als Gast und Vortragenden konnten wir Dr. Paul Beck, Karl-Franzens-Universität Graz, begrüßen, der in seinem Vortrag „Wie Großobservatorien funktionieren und wie man Zugang zu einem Weltraumteleskope bekommt – vom Beobachtungsantrag bis zum fertigen Datenprodukt“ über dieses Thema berichtete!
Paul Beck ist seit 1999 ANTARES-Mitglied.
Nach seiner Matura am Stiftsgymnasium Melk begann er sein Studium der Astronomie am Institut für Astronomie der Universität Wien, wo er 2009 den Magister in Astronomie an der Uni Wien erwarb.
Während seines Studiums forschte er auch auf der Sternwarte Michelbach mit dem weltweiten Projekt „TOPS – Theory of pulsating stars“ über RR-Lyrae-Sterne (Katrin Kolenberg) und untersuchte einen Offenen NGC-Sternhaufen.
Von 2009/09 – 2013/12 ging er für sein Doktorat an die Universität Leuven in Belgien, Schwerpunkt: Seismologie von Sternen, das er mit dem „PhD in Astronomy and Astrophysics“ im Dezember 2013 abschloss.
Titel seiner Verteidigung seiner Arbeit aus Astrophysik
„Asteroseismology of Red-Giant Stars: Mixed Modes, Differential Rotation, and Eccentric Binaries“
Von 2014/01 – 2017/03 arbeitete er als Postdoctoral bei der französischen Atomenergiebehörde in Paris-Saclay.
Ein Juan-de-la-Cierva Forschungsstipendium der Spanischen Regierung brachte ihn von 2017/03 – 2019/03 als postdoc mit einem ‚Juan de la Cierva‘ Forschungsstipendium an das Institut für Astrophysik der Kanaren (Instituto de Astrofisica de Canarias) auf Teneriffa.
Das IAC ist die Trägerorganisation der Sternwartenkomplexe auf Teneriffa und La Palma, welche in ihrer Gesamtheit das größte Observatorium in Europa sind.
Seit 2019/03 ist er Research Lecturer zum Thema stellare Astrophysik an der Karl-Franzens Universität Graz, Institut für Physik, Naturwissenschaftliche Fakultät
Er ist Mitglied der IAU (Internationale Astronomische Union, National Astronomy Education Coordinator – NAEC) und Vizepräsident der ÖGAA (Österreichische Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik).
Seine Forschung basiert zum größten Teil auf Daten, welche durch bodengebundene Teleskope oder Satellitenteleskope wie NASA Kepler, NASA TESS oder BRITE constellations. Paul hat etwa 200 Beobachtungsnächte auf Großsternwarten auf den Kanaren, Chile, Texas, Südafrika und Japan mit unterschiedlichsten Messmethoden gesammelt. Er ist Mitglied des Executive BRITE Science Team (BEST), welches auch die ersten österreichischen Satelliten steuert.
Santiago Felipe Ramón y Cajal (* 01.05.1852, Petilla de Aragón, Navarra, Spanien; † 17.10.1934, Madrid), ein spanischer Mediziner und Histologe, erhielt 1906 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin gemeinsam mit dem italienischen Mediziner und Physiologen Camillo Golgi in Würdigung der Gesamtheit ihrer Studien und ihrer zahlreichen Veröffentlichungen. Santiago Ramón y Cajal arbeitete vor allem über die Feinstrukturen des Nervensystems, insbesondere des Gehirns und des Rückenmarks.
Der Mondkrater Cajal und der Asteroid (117413) Ramonycajal sind nach ihm benannt.
Einer der höchsten spanische Wissenschaftspreise ist nach ihm benannt-
AYUDAS RAMÓN Y CAJAL – CONVOCATORIA 2021
Convocatoria (Einberufung, Prüfungstermin, Aufruf, offene Ausschreibung)
Seite 158, Paul Beck
Titel: Accurate Age determination in the red-giant phase through asteroseismology
Mit großer Freude verkündet Paul, dass er einer der Preisträger ist, was ihm einen 5-Jahres-Aufenthalt auf Teneriffa / La Palma mit Forschung und wissenschaftlicher Arbeit ermöglicht. Danach soll er eine Professur erhalten.
Nach seiner Vorstellung seines beruflichen Werdegangs nahm er uns mit auf eine Beobachtungsnacht, wo er über den Alltag mit all seinen Herausforderungen berichtete.
Wie der Alltag auf einem Observatorium und der angeschlossenen Residencia geregelt ist, wie die Kommunikation zwischen den nachtaktiven Astronomen und tagesaktiven Techniker und Köchen funktioniert, aber auch Fotos der sternklaren Nächte, der atemberaubend schönen Sonnenaufgang- und Untergänge und die Jagd nach dem besten Signal-Rausch-Verhältnis wurden besprochen.
Während die Astronomen nach einer langen Beobachtungsnacht (vor den Monitoren) in einer der großen internationalen Observatorien, sei es Paranal in Chile, den Observatorien auf Hawaii oder auf den Kanaren noch schlafen, können Touristen diese weißen Kuppeln, Sinnbild der Hochtechnologie, die mit der experimentellen Astrophysik verbunden sind, besuchen.
Paul nahm uns auf eine Reise zu den größten Observatorien mit, auf denen er teils auch gearbeitet hat. Diese Großkomplex, oft in bezaubernder Natur, vermitteln einen ersten Eindruck über diese gewaltigen Teleskope.
Paul erklärte das strenge Procedere für wissenschaftliche Forschung in diesen Observatorien und wie man Zugang zu diesen Gerätschaften bekommt.
Die Planung beginnt bereits fast ein Jahr im Voraus, die Anreise führt teilweise um den halben Globus.
Eine wettbewerbsmäßige Antragsstellung und Qualitätskontrolle soll dafür sorgen, dass nur die besten Forschungsvorhaben Zeit auf den Teleskopen bekommen.
Was ist eine wissenschaftliche astronomische Messung? Welche Analyseschritte benötigt es in Folge und wie lange dauert es bis nach der Sammlung der Daten auch eine wissenschaftliche Publikation entstehen kann. Und darf der Astronom, der um die halbe Welt geflogen ist, das Teleskop überhaupt steuern?
Nicht viel anders verhält sich die Organisation eines Weltraumteleskops. Auch wenn der Astronom (leider) nicht zum Beobachten an das Gerät fliegen kann, sondern an seinem Schreibtisch auf das Eintreffen der neuen Daten wartet.
Paul lebt für Forschung und Wissenschaft – das vermittelte er eindrucksvoll an diesem Abend!
Wir wünschen Paul VIEL ERFOLG auf seinem wissenschaftlichen Erfolgsweg!
Mehr zu Paul’s Forschungsarbeiten und Lehre
Link
Der weitere Verlauf des Vereinsabends nahm seinen gewohnten Verlauf, er gehörte unseren Mitgliedern: Paul war begehrter Gesprächspartner, aber auch persönlicher Austausch oder einfach nur privat plaudern, dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.
VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 25.11.2022, 18:00 h
Weihnachtsfeier
Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten
Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
WEIHNACHTSFEIER
Rückblick und Vorschau
Mitgliederehrung
Tombola
Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104
21
2022NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 14.10.2022
Freitag, 14.10.2022; 2. Freitag im Monat!
Der Termin für den ANTARES-Vereinsabend, an dem sich wieder etwa 20 Mitglieder im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zum Gedankenaustausch und zu Gemeinschaftspflege trafen.
Essen und gemeinsame Gespräche ließen die Zeit bis zum offiziellen Beginn rasch vergehen.
Um 19:00 h begrüßte Gerhard Kermer die Anwesenden und berichtete über Neuigkeiten aus dem Verein.
Wir freuen uns über neue Mitglieder, ein Neumitglied konnten wir am Vereinsabend begrüßen.
Die Führungstermine waren teils durch bedeckten Himmel und Regen beeinträchtigt, trotzdem dürfen wir uns über zahlreiche Besucher freuen. Ein aufrichtiges DANKE an alle Führungsmitglieder, die mit ihrem Engagement die Begeisterung für Himmelsbeobachtung vermitteln.
Der aufgestellte Astronaut entwickelt sich zum begehrten Fotomotiv.
Der Mähroboter versieht brav seinen Dienst, nachdem Begrenzungssteine ihm bzw. seiner Kamera seine „Grenzen“ aufgezeigt haben.
Ein DANKE an die 6 freiwilligen Helfer, die bei der Versetzung der Rasensteine (entnommen dem Weg vom Eingang Vortragsraum zur Gerätehütte; dort wurden Granitplatten verlegt) mitgeholfen haben. Alle Rasensteine wurden gebraucht, der Zugang zu den Teleskoplagerboxen wurde ebenso mit diesen befestigt!
4 Kirschlorbeersträucher wurden als Wind- und Regenschutz gesetzt.
Der als Kinderhabitat angedachte Sternwartering (Unterbau) mit Kuppel kann nicht genutzt werden – der Sternwartering wird kostenlos abgegeben – bei Interesse bitte melden!
Dr. Stefan Wallner, Institut für Astrophysik Wien war als Vortragender zum Thema „Lchtverschmutzung“ vorgesehen, musste jedoch krankheitsbedingt kurzfristig absagen.
Dieses Thema wird an einem noch zu vereinbarenden Termin nachgeholt.
An seiner Stelle durften wir Tassilo Halbritter, ANTARES-Mitglied, der spontan mit einem Vortrag zum Thema „Raumfahrt“ zugesagt hat, begrüßen!
Tassilo Halbritters Studiengebiete waren Biochemie, Biologie und Psychologie und hatten eher mit seiner langjährigen Tätigkeit in der Medizintechnik in Österreich (Laborgeräte) zu tun, während er als vielfältig interessierter Mensch u. a. Artikel für eine Klubzeitschrift verfasst, mit sehr weitgespannten Themenbereichen: Kosmologie, Literatur, Sprachwissenschaft, Mythos und Religion, Science Fiction, etc.
Zu Beginn verloste er einige seiner Schriften, Bedingung war die korrekte Antwort auf Fragen zu Astronomie.
Der Aufbruch zu fernen Welten hat die Menschen bereits in der Antike beschäftigt. Die Sehnsucht zum Besuch der uns benachbarten Himmelskörper zieht sich durch die fantastische Literatur der letzten zwei Jahrtausende.
Lukian von Samosata (2. Jhdt. n. Chr.)
„Ikaromenippus oder Die Luftreise“
Vermutlich waren Lukians „Wahre Geschichten“, verfasst um 170 n. Chr., das erste literarische Mondabenteuer, ja, der erste Weltraumroman überhaupt. Lukian unternimmt mit seinen Freunden per Schiff eine abenteuerliche Entdeckungsfahrt. Dabei gerät er in einen Wirbelsturm, der ihn bis zum Mond trägt. Der dortige König führt gerade einen Krieg gegen die Sonnenbewohner um die Venus, was den Helden zu weiteren Abenteuern und dem Erzähler zu Betrachtungen über das Sonnensystem verhilft.
Lukian schrieb noch eine zweite Weltraumsatire, die über den Mond bis zur Sonne führt. Hier dienen ein Geier- und ein Adlerflügel als Transportmittel. Derart untechnische Lösungen findet man noch in Erzählungen bis zum Beginn des 19. Jahrhundert, sodass man noch nicht von Science-Fiction reden sollte, allenfalls von Vorläufern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lukian_von_Samosata
Johannes Kepler
“Somnium” oder „Der Traum vom Mond“ aus dem Jahr 1609. Man kann Somnium als frühe Science-Fiction-Erzählung bezeichnen, denn die in lateinischer Sprache verfasste Kurzgeschichte beschreibt eine mögliche Mondzivilisation aus wissenschaftlicher Perspektive.
Er bedient sich eines Handlungsrahmens, um astronomische Mondbeschreibungen leichter verdaulich zu machen. Zur Bewältigung von Mondreisen ist allerdings die Hilfe von Dämonen nötig, und das klingt noch nicht nach moderner Raumfahrt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Somnium_(Kepler)
Edgar Allan Poe
Ein unmittelbarer Vorgänger Vernes ist Edgar Allan Poe mit seiner Mondnovelle „Hans Pfaalls Mondfahrt“ (1835). Sie unterscheidet sich von ihren Vorgängern durch ein erhöhtes Maß an Glaubwürdigkeit und Wissenschaftlichkeit. Sein Titelheld, ein Rotterdamer Blasebalgflicker, flieht vor seinen Gläubigern mithilfe eines Ballons zum Mond. Poe gibt sich durchaus Mühe bei den technischen Details.
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Unparalleled_Adventure_of_One_Hans_Pfaall
Jules Verne
Schon vor 150 Jahren begann die Raumfahrt
Mit zwei wissenschaftlichen Mondromanen stellte der Franzose Jules Verne 1865 den Flug zum Mond auf eine realistische Grundlage. Finanzierung, Tests, Geschwindigkeit waren bereits klug durchdacht. Jules Verne hat den wissenschaftlichen Roman erfunden, um Aufklärung und Rationalität breiten Volksschichten zugänglich zu machen. Es wurde ein Welterfolg.
Bei „Von der Erde zum Mond“ (De la Terre à la Lune), 1865 veröffentlicht, handelt sich um ein frühes Werk des Science-Fiction-Genres, das die Mondfahrt um etwa hundert Jahre vorwegnimmt. Hier geht es vor allem noch um die Vorbereitung des Abenteuers. Der Roman „Reise um den Mond“ (Autour de la Lune) von 1870 setzte die Geschichte fort.
Das Werk stellt einen bedeutsamen Beitrag zur Weltraumfahrt dar. Hatte doch Verne als erster darauf hingewiesen, dass es einzig eine Frage der Geschwindigkeit ist, den Anziehungsbereich der Erde zu verlassen. Mit korrektem Ansatz ließ er einen seiner Helden „Elftausendfünfhundertein Meter in der Sekunde“ berechnen. Natürlich waren die physikalischen Grundlagen dieser Berechnung längst bekannt, jedoch hatte sich zuvor noch niemand für diese spezielle Problematik interessiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Von_der_Erde_zum_Mond
https://de.wikipedia.org/wiki/Reise_um_den_Mond
Raketenpioniere
Zu den Grundlagenforscher, die entscheidende Fortschritte im Bau von Feststoff- oder Flüssigkeitsraketen erzielen konnten und deren Arbeiten die konkrete Entwicklung von Raketen für die Raumfahrt oder das Militär gefördert haben, zählen.
Konstantin Ziolkowski (1857–1935, Russland)
Der Lehrer formulierte 1898 die mathematischen Grundprinzipien des Raketenantriebs und die Raketengrundgleichung. Bei der Stufenrakete kam ihm Oberth jedoch knapp zuvor.
Hermann Oberth (1894–1989, Siebenbürgen und Deutschland)
Von ihm stammt die Grundgleichung der Raketentechnik (1923); sein Buch „Die Rakete zu den Planetenräumen“ förderte das Fach ungemein (so auch Max Valier). Später publizierte er das Konzept der Stufenrakete sowie erste Ideen für Raumstationen. 1929 regte seine „Kegeldüse“ den Studenten Wernher von Braun zu seinem Beruf an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Raketenpionier
Stummfilm „Die Reise zum Mond“
In einem 1902 gedrehten Stummfilm war eine Mondreise Filminhalt.
In diesem nachkolorierten, etwa 15 Minuten langen Film reisen ehrbare Bürger, mit einer Kanone hinaufgeschossen , zum Mond, wo sie auf Seleniten (Mondbewohner) treffen und nach aufregenden Abenteuern wieder wohlbehalten zur Erde zurückkehren.
https://www.moviepilot.de/movies/die-reise-zum-mond–3/trailer
Um mit vom Menschen gebauten Fahrzeugen wirklich in den Weltraum zu gelangen, der definitionsgemäß schon bei 100 Kilometer Höhe beginnt (Kármán-Linie), kommen derzeit nur Raketenantriebe, zumeist als Stufenraketen, in Betracht. Die Gründe dafür legt Tassilo Halbritter, mit der nötigen Mathematik durchsetzt, im letzten Teil seines Vortrags dar.
Plaudern, Austausch, privates und Vereinstätigkeiten, Astrofotografie und visuelle Beobachtung, Reiseschilderungen – all das macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.
VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 11.11.2022, 18:00 h
Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten
Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h Dr. Paul Beck
Karl-Franzens-Universität Graz
Wie Großobservatorien funktionieren und
wie man Zugang zu einem Weltraumteleskope bekommt
– vom Beobachtungsantrag bis zum fertigen Datenprodukt
Vortragender
Dr. Paul Beck
Karl-Franzens-Universität Graz
Dr. Paul Beck ist Research lecturer zum Thema stellare Astrophysik an der Universität Graz. Nach seinem Diplom in Astronomie der Universität Wien ging er für sein Doktorat an die Universität Leuven in Belgien. Es folgte ein PostDoc bei der Französischen Atomenergiebehörde in Paris-Saclay. Ein Juan-de-la-Cierva Forschungsstipendium der Spanischen Regierung brachte ihn an das Instituto de Astrofisica de Canarias auf Teneriffa. Das IAC ist die Trägerorganisation der Sternwartenkomplexe auf Teneriffa und La Palma, welche in ihrer Gesamtheit das größte Observatorium in Europa sind.
Seine Forschung basiert zum größten Teil auf Daten, welche durch bodengebundene Teleskope oder Satellitenteleskope wie NASA Kepler, NASA TESS oder BRITE constellations. Paul hat etwa 200 Beobachtungsnächte auf Großsternwarten auf den Kanaren, Chile, Texas, Südafrika und Japan mit unterschiedlichsten Messmethoden gesammelt. Er ist Mitglied des Executive BRITE Science Team (BEST), welches auch die ersten österreichischen Satelliten steuert.
Mehr zu Paul’s Forschungsarbeiten und Lehre finden Sie auf www.paul-beck.com.
THEMA
Wie Großobservatorien funktionieren und
man Zugang zu einem Weltraumteleskope bekommt
– vom Beobachtungsantrag bis zum fertigen Datenprodukt
Fast eine jede und jeder Astronomieinteressierte kennt die Bilder von großen internationalen Observatorien, sei es Paranal in Chile, den Observatorien auf Hawaii oder auf den Kanaren. Wer diese Großkomplexe, oft in bezaubernder Natur, besucht, bekommt einen ersten Eindruck über die gewaltigen Maschinen, die sich Teleskop nennen. Diese weißen Kuppeln sind das Sinnbild der Hochtechnologie, die mit der experimentellen Astrophysik verbunden wird.
Wir freuen uns auch an diesem Abend über euer Interesse und über zahlreiche Besucher.
Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104
12
2022NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 09.09.2022
Nach den im Sommer auf dem Sternwartegelände gestalteten Vereinsabenden trafen einander etwa 20 Mitglieder am Freitag, 09.09.2022 im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten.
Essen und gemeinsame Gespräche ließen die Zeit bis zum offiziellen Beginn rasch vergehen.
Um 19:00 h begrüßte Gerhard Kermer die Anwesenden und berichtete über Neuigkeiten aus dem Verein.
Am 05.08.2022 wurde das ausgebaute Vereinsgelände den Mitgliedern zur Nutzung übergeben, etwa 70 Teilnehmer (Mitglieder, Ehrengäste und Besucher) konnten sich einen umfassenden Überblick über die zusätzlich geschaffenen Beobachtungsangebote machen – nicht nur ANTARES-Stammtische rund um die Neumondzeit sollen Gemeinschaft fördern und das Sternwartegelände als Zentrum für Himmelsbeobachtung, Astrofotografie und Radioastronomie für die Mitglieder positionieren.
Zwischenzeitig wurden weitere Ausbauschritte gesetzt:
Ein Mähroboter wird die Außenpflege erleichtern;
Ein Astronaut als Fotomotiv wird bleibende Erinnerungen für Besucher schaffen;
Die Umgestaltung des Lagerraums verschafft mehr Übersicht;
Zusätzliche Sessel für Vortragsraum (Optimierung Führungsbetrieb)
Bis 2023 stehen noch – abhängig von Finanzierung – folgende Arbeiten an:
Für einige dieser Projekte erhalten / erhielten wir Materialunterstützung
Neugestaltung Geländer zu SoObs (Sonnenobservatorium)
Stiegenaufgang zu Dachgeschoß (Nutzung als Übernachtungsmöglichkeit)
Umgestaltung Eingangsbereich Hypergraph
Neugestaltung Innenraum Hypergraph
Außenanstrich Observatorium Hypergraph und Gebäude Aufenthaltsraum
- WC
Wetterstation
Remote-Betrieb der Sternwarten
Dr. Stefan Wallner, Institut für Astrophysik wird am Oktober-Vereinsabend über Lichtverschmutzung und dessen Folgen berichten.
Wie Großobservatorien funktionieren und man Zugang zu einem Weltraumteleskop bekommt – vom Beobachtungsantrag bis zum fertigen Datenprodukt
Das ist Paul Beck’s Thema am November Vereinsabend!
An diesem Vereinsabend konnten wird Dr. Julia Walter-Roszjár begrüßen, die über das Thema „Meteorite“ berichtete!
Dr. Julia Walter-Roszjár
Naturhistorisches Museum Wien (NHM)
Nach dem Abitur 2003 am Heinrich-Hertz-Gymnasium, Erfurt studierte Julia Walter-Roszjár von 2003 – 2007 Geowissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Bachelor of Science (B.Sc.), wo sie 2009 den Master of Science (M.Sc.) in Geowissenschaften (mit Auszeichnung) erwarb.
Seit 2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des NHM Wien in der Mineralogisch-Petrographische Abteilung, ist Julia Walter-Roszjár seit 2018 Ko-Kuratorin der Meteoritensammlung des NHM Wien.
Ihr Aufgabenbereich:
– Gemeinsam mit Dr. Ludovic Ferrière – Kuratieren der weltältesten Meteoritensammlung
am NHM Wien
– Organisation und Durchführung des Internationalen Asteroid Days am NHM Wien
– Forschung an Meteoriten
– Klassifikation von Meteoriten
– Spezialführungen durch die Meteoritensammlung
– Öffentlichkeitsarbeit
Uralt, oft unscheinbar und doch so spektakulär
– was Meteorite über unsere nächsten kosmischen Nachbarn verraten
Meteorite liefern als Zeitkapseln aus dem frühen Sonnensystem wertvolle Informationen zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte planetarer Körper.
Doch ist ihre Mineralogie denn überhaupt so fremdartig im Vergleich zu irdischen Gesteinen? Und was lernen wir über andere Kleinstkörper und unseren Nachbarplaneten Mars von ihnen?
Ein Streifzug durch die moderne Meteoritenkunde und zu ausgewählten aktuellen Forschungsergebnissen an Marsmeteoriten und Fragmenten des Asteroiden (4) Vesta liefern Einblicke.
Dieser Teil der Nachlese wurde von Rudolf Riha verfasst – ein aufrichtiges DANKE dafür!
Meteoriten
größter Teil der Meteoriten von Asterioden, kleiner Teil Mond und Mars –
aber auch kleinste Partikel von interstellarer Materie und Sternen der Milchstrasse
Eisenmeteoriten überleben Passage durch Erdatmosphäre am besten (s. Hoba – Namibia)
aber 97% der Fälle Steinmeteorite, nur 2% Eisenmeteorite
knapp ~70.000 Meteoriten weltweit in den Sammlungen (nur ein Bruchteil ist tatsächlich ausgestellt)– stammen von mindestens 150 Mutterkörpern
auf Erde derzeit ~5800 Minerale bekannt
Hälfte der irdischen Minerale durch biologische Wechselwirkung
erste gebildete Minerale: Diamant später Spinelle, Karbide, Graphit etc.
Meteorit Allende: ein Vertreter der kohligen Chondrite, enthält u.a. erstes Kondensat aus Solarnebel (die „CAIs“) – 4,568 Mrd. Jahre alt
Zirkon in Westaustralien ältester Mineral der Erde 4,4 Mrd. Jahre
Meteoritenfälle auf der Erde:
Chelyabinsk, Meteoritenfall vom 15.02.2013 größte, freigesetzte Energie durch Meteorit: durch Druckwelle 1500 Verletzte
über 1 Tonne Material gefunden
großer Meteorit in Yucatan im Zeitalter Kreide/Paläozen (angebliche Auslöschung der Saurier) →Staubschicht (Iridium)
großer Fall im Ordivicium: 470 Mio Jahre alt – Fossile Meteorite in Gestein eingeschlossen
einzigartig – (L-Chondrit) Meteoritenmutterkörper (ca. 150 – 200 km Ø) – zerborsten und massenhafter Teilchenregen auf die Erde
in Österreich 2020 bei Kindberg großes Objekt gelandet – Anrainer hat Fund gemacht:
„Kindbergmeteorit“
im NHM zur Erfassung : 2 Meteorkameras,
+ Meteorradar (steht in Frankreich – in Wien Empfang → Übertragung ins Internet)
abgeladenes Material durch Mikrometeoriten: 37.000 bis 78.000 t / Jahr (~1 pro Jahr und m2)
Wer selbst sucht braucht gute Augen, einen Magneten (magnetische Eisenbestandteile!)
und ein Mikroskop
Nickelanteil (im Metall) zur Identifizierung wichtig – Meteoriten enthalten typischerweise Nickel in den Metallen
Veränderung des Materials im Zuge der Ereignisse: Mineralevolution
- Bildung auf Mutterkörper
- Metamorphose (Aufschmelzen), Stoßwellenmetamorphose (Einschläge auf Mutterkörper)
- kosmische Strahlung unterwegs
- auf Erde schließlich Verwitterung
Identifikation als Meteoriten: Olivin, Feldspat, Pyroxin typisch – auch Metalle und Sulfide
Chondren: silikathältig, komplex strukturiert
erste Kondensate aus Urmaterie – Textur, die auf Erde nicht mehr auffindbar
Mondmeteoriten: vom Mond > 1 t Material von Weltraumfahrt sowie in Form von Meteoriten
~300 Minerale auf Mond bekannt, meiste Proben aber nur mit 4 Mineralen (± ein paar Akzessorien)
Marsmeteorite: 273 kg insgesamt auf Erde vorhanden
beobachtete Meteoritenfälle selten (nur 5!) → ev. Orbit rückrechenbar
Viking-Sonden haben Atmosphäre gemessen: antarktische Meteorite 1979
darin Glas gefunden –Proportionen der Edelgase zueinander ident mit Messungen der Viking-Sonden
unter Lichtmikroskop Minerale (Olivin, Pyroxen) typischerweise mit stark veränderter Kristallstruktur,
-> Schäden im Kristallgitter -> Zeugnisse durch hochenergetische Einschläge auf dem Mars
– durch hohe Drücke best. Textur
→ starke Einschläge, um Meteorit aus Marsgravitation zu befördern
Meist rel. junge Steine → Herkunftskörper lange geologisch aktiv
Herkunft an Hand von Sauerstoff-Isotopen lokalisiert:
charakteristisch für best. Zone im Sonnensystem: Erde – Mond, Mars
Herkunft ist Marsmantel
Zirkone in Meteoriten sehr selten – in einem Marsmeteoriten gefunden
Teile 4 Mrd. Jahre alt – Zirkone gut erhalten
→ Ableitung der Studie: Marsoberfläche schon vor 4,2 Mrd. Jahren so stabilisiert,
dass Leben möglich
typisch für Mars: Silikate, Tonminerale… (fluidale Genese)
von Venus nichts vorhanden: Gravitation, Atmosphäre und Sonne verhindern dies
Vesta: differenzierte Struktur (Kern-Mantel-Kruste)
2007 Dawn-Mission gestartet – umkreist Vesta heute noch
HED-Meteorite: Herleitung von Prozessen für Kruste und Mantel
aus Signatur der Meteoriten Magmaozean erschließbar sowie magmatische Aktivität über 35 Mio. Jahre und Ausgasen des Magmaozeans
organisches Material in Meteoriten aus Asteroiden gefunden:
nie aufgeheizt außer bei Eintritt in Erdatmosphäre
auf Grund der Größe der Körper im Inneren organisches Material erhalten
Diskussion: einige Meteorite („Kohlige Chondrite“) könnten von Kometen stammen
ob aus Oortscher Kometenwolke jedoch nicht bekannt
Interstellare Materie:
Staub dieser Herkunft in Stratosphäre mit Flugzeugen eingesammelt –
Durchmesser sub-mm oder kleiner
hydratisierte Silikate, C-haltige…
Sternkondensat: „Präsolare Körner“– in kohligen Chondriten, sehr klein
erst in 80er Jahren erkannt
Zwischenfragen und anschließende Gespräche mit der Vortragenden Dr. Julia Walter-Roszjár dokumentierten das Interesse an diesem Teilgebiet der Astronomie!
Wir werden bemüht sein, eine Führung durch die Meteoritensammlung des NHM Wien zu organisieren, in der auch ein Blick in den Forschungsbereich inkludiert sein sollte.
Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen, privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.
VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 14.10.2022, 18:00 h
Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h Dr. Stefan Wallner, BSc MSc
Institut für Astrophysik, Universität Wien
Lichtverschmutzung
Vortragender
Dr. Stefan Wallner, BSc MSc
Institut für Astrophysik, Universität Wien
Dr. Stefan Wallner leitet die Arbeitsgruppe Lichtverschmutzung am Institut für Astrophysik der Universität Wien. Auch ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften zur selben Thematik.
Seit Anfang 2022 ist Stefan Wallner Obmann des Burgenländischen Arbeitskreis Astronomie (BAA).
Wir freuen uns über euer Interesse und über zahlreiche Besucher.
Gerhard KERMER
ANTARES Nö Amateurastronomen
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104
09
2022NACHLESE
ANTARES-VEREINSABEND
Eröffnungsfeier
Ausbau Sternwartegelände
Freitag 05.08.2022
Feuerkugel über dem Little Palomar Observatory
Walter Primik, ANTARES-Mitglied, betreibt seine „Little Palomar Observatory“ genannte Privatsternwarte.
In der Nacht vom 23.06. auf den 24.06.2022 um 02:10 MESZ gelang ihm die Aufnahme eines Boliden – das Foto ist in „Sterne und Weltraum September 2022“, Seite 70, veröffentlicht und kann im Internet als Video abgerufen werden (ca. 1 min 20 sec):
I https://suw.link/2209-Bolide
I https://www.flickr.com/photos/154355202@N05/52169782504/
Wir gratulieren Walter zu dieser überwältigenden Aufnahme!
Das Gelände von Baumaterialien befreit, die Räumlichkeiten gereinigt, die neu errichtete, durch eine Windböe beschädigte Windschutzplane inklusive der geknickten Zaunsteher repariert, Rasen gemäht, die letzten Handgriffe und Fertigstellungen durchgeführt – das Sternwartegelände war herausgeputzt.
Und der Vereinsabend am Freitag, 05.08.2022 war der passende Termin, um den erfolgten Abschluss des Ausbaus des Sternwartegeländes als vereinsinterne Veranstaltung auf dem Gelände der NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH gebührend zu feiern!
Grillen, plaudern, beobachten – ALLE Mitglieder waren dazu herzlich eingeladen!
Für diesen Abend stellte ANTARES das Grillgut und die Getränke für alle Teilnehmer kostenlos bereit!
Jedes Mitglied und die Ehrengäste erhielten eine persönliche Einladung!
Und so konnten wir an diesem Abend etwa 70 -75 Teilnehmer begrüßen – etwa 40 Mitglieder mit Familienangehörigen, Bgmstr. Rothbauer, LAbg. Martin Michalitsch, unsere Grundnachbarn, Michael Jäger von der Sternwarte ORION sowie einen Medienvertreter der NÖN und weitere Gäste; etwa 30 Mitglieder haben wegen Urlaub oder Terminkollision diesen Termin nicht wahrnehmen können und persönlich abgesagt.
Die Griller waren eingeschaltet, Tische und Bänke aufgestellt, die Sternwarten geöffnet.
Gerhard Kermer begrüßte alle Anwesenden, mit Sekt-Orange wurde angestoßen.
Tagsüber strahlend blauer Himmel, kam leichte Bewölkung auf, sodass die eingeplante Sonnenbeobachtung und auch der Bericht über Sonnenforschung nicht durchgeführt werden konnte; bei den Führungen durch das Gelände und die Sternwarten konnten sich die Teilnehmer ein Bild von den zusätzlichen Möglichkeiten nach dem Ausbau machen.
Die offizielle Eröffnungsfeier fand ab etwa 20:15 h im Vortragsraum statt.
Gerhard Kermer gab einen Überblick über die Entwicklung des 1996 gegründeten Vereins; im Jahr 2000 wurde mit Förderung des Landes Niederösterreich der Sternwartebau verwirklicht. Als Volkssternwarte wurde die Führungstätigkeit forciert, das Gelände wurde und wird für visuelle Beobachtung und Astrofotografie von unseren Mitgliedern genutzt.
Eine weitere Sternwarte wurde angeschafft, 2010 wurde das Radioteleskop errichtet; damit wurde auch die Teilnahme an den Projekten e-Callisto (Sonnenspektrometer, ETH Zürich) und SOFIE (Langwellenmessgerät, DLR Neustrelitz) ermöglicht.
Und für optimalere Präsentationsmöglichkeiten für den Führungsbetrieb und für Workshops wurde von 2013 – 2016 ein neuer Vortragsraum samt Werkstätte und Lagerraum sowie zwei weitere Sternwarten errichtet, eine Gerätehütte sorgt für übersichtliche Lagerung der Gartenwerkzeuge.
Ende 2017 kam der Wunsch nach Geländeerweiterung auf, um eine Trennung der Beobachtungsbereiche visuelle Beobachtung und Astrofotografie zu erreichen.
Nach Prüfung mehrerer Varianten kam es zur Einigung mit dem Grundbesitzer; die Marktgemeinde Michelbach unter Bgmstr. Rothbauer unterstützte uns bei der Geländeumwidmung, von der Weidegenossenschaft Pyhra konnte ein Geländestreifen für zusätzliche Parkplätze gepachtet werden.
Bei den Verhandlungen um Pachtverlängerung gab es unterschiedliche Ansichten, die mit dem Kauf des Sternwartegeländes beigelegt wurden. Für ANTARES ein Glücksfall, da hiermit Rechts- und Investitionssicherheit erreicht wurde, in der Bauphase jedoch eine große finanzielle Herausforderung – wir entschlossen uns, bei der NÖ Landesregierung um Projektförderung anzusuchen – diese wurde gewährt, neben der Marktgemeinde Michelbach wurden wir unter anderem von LAbg. Dr. Michalitsch unterstützt – DANKE dafür!
Mit einer Fotodokumentation berichtete Peter Messerer über die Baufortschritte; beginnend mit der Anlieferung des Schüttmaterials, das bei der Verarbeitung zusätzlich mit mehreren LKW-Fuhren Schotter stabilisiert werden musste, startete 2019 der Bau der Schalungselemente und der Errichtung der Stützmauern, die uns einen nutzbaren Geländegewinn brachten und die Geländepflege erleichtern; 2020 wurde das Gelände eingeebnet und die Teleskopplattformen sowie die Fundamente für die Observatorien betoniert – wettermäßig nicht begünstigt, war dies mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden!
Der vorgezogene Bau der durch die LEADER-Region Elsbeere Wienerwald geförderten Teleskoplagerboxen, der Bau der Holzkonstruktionen samt Schalungen und Styroporauskleidung der Kleinobservatorien, und der Kuppelringe (ein herzliches DANKE an alle Mitwirkenden, die diese mehr als 200 kg schweren Bauteile auf die Dächer hievten), die Außenverkleidung mit PREFA-Platten und die Errichtung der Kuppelaufsätze wurden 2020 durchgeführt.
Wegen Wassereintritten wurden 2021 die Dichtungen der Kuppel der Hypergraphen-Sternwarte gereinigt und mit Silikon abgedichtet – DANKE an G-Team Gerüsteverleih, von denen wir das Gerüst für die Revision der Sternwartekuppel mehr als kostengünstig erhielten.
War 2021 der Innenausbau Fokus, so wurden 2022 die Kuppeln betriebsfähig gemacht, die Windschutzplane angebracht und bei den Teleskopplattformen abklappbare Arbeitstische für die Lagerung von Telskopzubehör errichtet.
Zusätzlich erhält das AST ein neues Teleskop und wird zu einer Remote-Sternwarte umgebaut.
Ein vom Dorferneuerungsverein Michelbach (Obmann Ernest Mayer) errichteter Sternwarteweg führt von Michelbach bis zur Sternwarte, die Schautafeln wurden von Peter Messerer gestaltet
Dieser Sternwarteweg wird in das – Einbeziehung in Führungsangebot
Zeit, um vor allem DANKE zu sagen!
DANKE an alle Mitglieder, die durch ihre Mitgliedsbeiträge diesen Ausbau mitgetragen haben!
DANKE an die Mitglieder, die mit ihren Spenden und Vorfinanzierungen eine raschere Abwicklung ermöglichten!
DANKE an die Führungsmitglieder, die mit ihrem Engagement und fundiertem Wissen zu Mehreinnahmen beigetragen haben!
Ein großer DANK an die Marktgemeinde Michelbach, die ANTARES nicht nur bei der Geländeumwidmung, bei der Weidegenossenschaft Pyhra zur Erweiterung des Parkplatzangebotes und bei der Zusicherung der Förderung durch das Land NÖ unterstützt hat.
Ein aufrichtiges DANKE für die Unterstützung durch Firmen und Förderer
PREFA-Fassadenpaneele erhielten wir kostenreduziert
Von Schmid Schrauben Hainfeld erhielten wir mehrere tausend Schrauben, mehrere zehntausend wurden verarbeitet
Die Firmen WEB-Windenergie, Fritz Egger, M-Bit Solutions und QSC unterstützten uns finanziell
Über Vermittlung von Erich Iwanoff erhielten wir von Andreas Daubek Josef-Bramer-Kupferstiche, die wir um EUR 300,00/Stk. verkaufen durften – einige Exemplare stehen noch zur Verfügung – bei Interesse bitte melden.
Josefs Stuhl
Josef dazwischen
Die Versuchung
DANKE an alle Mitglieder, die mit ihrer Mitarbeit einen zügigen Arbeitsablauf ermöglichten und damit zur Kostenreduktion beitrugen
DANKE an Erich Iwanoff und Manfred Hackl für die Übernahme der Außenpflege
DANKE an Stefan und Niki für die Umsetzung der Revitalisierung des AST auf Remote-Betrieb
DANKE an Hermann, der vor allem 2020 beim Bau der Kleinobservatorien aktiv mitwirkte
Ein besonderer DANK an Leo Pfleger, ohne dessen laufende Mithilfe das Projekt nicht so schnell abgehandelt hätte werden können
Ohne Peter Messerer hätte dieses Projekt in dieser Form nicht durchgeführt werden können
Beginnend bei der Planung über Materialbeschaffung bis zu fast täglichen Arbeitseinsätzen hat er mit Umsicht und Sachkenntnis die Arbeiten geleitet, Probleme erkannt und gelöst – Hochachtung, Respekt und Anerkennung für diese außergewöhnliche Leistung!
Als kleines DANKESCHÖN überreichte Gerhard Kermer einen Karton mit einer Bierauswahl
8 Teleskopaufstellplätze (davon 3 mit Säulen) auf dem oberen Geländeareal
6 Teleskopaufstellplätze (davon 4 mit Säulen) auf dem unteren Geländeareal
Elektroanschlüsse und Lagertische für Teleskopzubehör
19 Teleskoplagerboxen (mietbar)
3 Sternwarten für allgemeine Nutzung
4 Sternwarten für private Nutzer
Radioteleskop mit e-Callisto Sonnenspektrometer und SOFIE-Langwellenmessgerät
Aufenthaltsraum mit Teeküche, Kaffeemaschine und Geschirrspüler
Weitere Initiativen wie Umbau auf Remote-Sternwarten, All-Sky-Kamera, Wetterstation, Erneuerung Geländer zu SoObs, Stiegenaufgang zu Dachgeschoss, 2. WC, Astronaut als Fotomotiv und als Fernziel Bau eines Scope Domes werden ab 2023 umgesetzt
Wir haben das Sternwartegelände erworben –
Nehmen wir es durch unsere Nutzung in Besitz!
Damit übergab Gerhard Kermer das Gelände an die Mitglieder!
Etwa 125 Kubikmeter Beton wurden verarbeitet, das entspricht mehr als 300 Tonnen!
Für den Bau wurden etwa 4.400 Arbeitsstunden aufgewendet, wovon etwa 4.000 von 3 Mitgliedern geleistet wurden
Hermann Ptakovsky dankte den Dreien für diese Leistungen!
Da die Wolken noch immer den Himmel bedeckten, entfiel die geplante Himmelsbeobachtung –
Saturn, Jupiter, Mond und die Objekte des Sommerhimmels mit der Milchstraße konnten nicht gezeigt werden.
Gäste und Mitglieder konnten bei einer Führung die Sternwarte mit dem Hypergraphen kennenlernen.
Der weitere Abend gehörte den Mitgliedern und den Gästen, die in Gruppen an den Tischen, im Freigelände, beim AST und im Lagerraum Unterhaltung pflegten! über Astronomie reden ist der Einstieg zu zahlreichen Gesprächen, die sich auch mit anderen Themen beschäftigen.
Während die ersten die Heimfahrt antraten, konnten nach Mitternacht doch noch einige Himmelsobjekte mit dem Hypergraphen beobachtet werden.
Einsetzender Regen beendete diesen sehr erfolgreichen und stimmigen Abend!
Ein Bericht von Michael Fukso über die Sternwarteeröffnung wird in der NÖN, Ausgabe St. Pölten am Mittwoch, 10.08.2022 veröffentlicht.
Vereinsabend September 2022
Freitag, 09.09.2022, 18:00 h
Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten
Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h Dr. Julia Walter-Roszjár
Naturhistorisches Museum Wien
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Ko-Kuratorin der Meteoritensammlung
Uralt, oft unscheinbar und doch so spektakulär
– was Meteorite über unsere nächsten kosmischen Nachbarn verraten
Wir freuen uns über die Teilnahme zahlreicher Mitglieder, die diesen Abend gemeinsam verbringen wollen.
Gerhard KERMER
ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
ZVR 621010104
15
2022NACHLESE
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 08.07.2022
Traditionell werden die ANTARES-Vereinsabende in den Sommermonaten auf dem Sternwartegelände als Grillabende gestaltet – an diesem Freitag, dem 08.07.2022, nahmen 18 Mitglieder und Gäste diese Möglichkeit wahr.
Eifrig wurden die Baufortschritte und die vor der Fertigstellung stehenden AMO‘s (ANTARES Mini observatories) und die Schiebedachhütte (SDH) in Augenschein genommen und deren Funktionalität demonstriert.
Die Grillplatte war eingeschaltet, Steaks, Schweinekottelets, Hühnerschnitzel, Würstel sowie Gemüse wurden aufgelegt und gewendet, bis diese gar war. Wir ließen wir uns das Essen gut schmecken, die Unterhaltung kam dabei nicht zu kurz.
Citicen Scientists – Amateure leisten wichtige Beiträge für wissenschaftliche Forschung!
Ein Autor hat vor einigen Tagen für das TERRA MATER-Magazin für einen Artikel über „Citicen Scientists“ recherchiert, Fritz hat über seine Teilnahme an wissenschaftlichen Projekten mittels e-Callisto (Sonnenspektrometer, ETH Zürich) und SOFIE (Langwellenmessgerät, DLR Neustrelitz) berichtet – der Artikel erscheint voraussichtlich im Herbst 2022.
Visuelle Beobachtung, Astrofotografie, Radioastronomie – das sind die aktuellen Schwerpunkte der ANTARES-Mitglieder!
Aber Astronomie hat viel mehr zu bieten – Spektroskopie, Kosmologie, Raumfahrt, Veränderliche Sterne, Kometen, und, und, und …
Als Astronomieverein wollen wir diese und andere Fachgebiete fördern und unsere Mitglieder zur Beschäftigung mit diesen Themen ermutigen.
Es gibt keine anderen Planeten, da man diese schon längst mit den Groß-Teleskopen gefunden hätte – das war die Lehrmeinung bis Anfang der 1990-er-Jahre.
1995 wurde mit der Entdeckung von Pegasi 51b das Tor für Exoplanetensuche aufgetan – der Physik Nobelpreis 2019 ging an den Kosmologen James Peebles (Kosmischer Mikrowellenhintergrund) und die Planetenentdecker Michael Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung des ersten Exoplaneten Pegasi 51b.
Mit Stand vom 1. April 2022 waren 4981 Exoplaneten in 3671 Systemen bekannt, wobei allerdings einige Objekte Massen im Bereich von Braunen Zwergen haben.
Heute kann man mit einem 20 cm Teleskop, und einer Canon 200 D von der Stange EXOPLANETEN messen!!!!!
Als Vortragenden konnten wir Ing. Mag. Berhard Wenzel begrüßen, der uns in seinem Vortrag “Photometrie mit DSLR von Exoplaneten Transits und Veränderlichen Sternen mit Kleinteleskopen“ an seiner Beschäftigung mit der Suche nach Exoplaneten teilhaben ließ!
Bernhard Wenzel (Institut für Astrophysik Wien) begann als rein visueller Beobachter. Nach dem Studium der Physik und Astronomie ist er Lehrer für Physik, Informatik und Astronomie.
An der Universität Wien, Institut für Astrophysik, hält er Vorlesungen über: PM-Nawi/PM-FnNawi Exoplaneten: Beobachtung, Habitabilität und Biosignaturen (PI).
Bei seiner Suche nach Exoplaneten und Veränderlichen Sternen arbeitet er zusammen mt der Bundesdeutschen Arbeitsgemeinschaft für Veränderliche Sterne e.V. (BAV) und American Association of Variable Star Observers (AAVSO)
Die Technik mit digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) hat sich stark weiterentwickelt!
War die Suche nach Exoplaneten früher Großteleskopen und Raumsonden vorbehalten, können heute Teleskope ab 10 cm wissenschaftliche Beiträge erbringen; mittels Photometrie mit DSLR können Transits von Exoplaneten und Veränderlichen Sternen mit Kleinteleskopen detektiert werden!
Mit Begeisterung und Engagement zeigte Bernhard Wenzel auf, dass es nur wenige Schritte braucht, um mit DSLR mittels Photometrie an wissenschaftlichen Projekten teilnehmen zu können – .seien es Exoplaneten Transits oder Veränderliche Sterne.
Aber auch rein visuelle Beobachter können an Veränderlichen Sternen arbeiten! Es reicht dazu ein einfaches Fernglas – und Erfahrung!
Interesse geweckt?
Bedenken wegen des Einstiegs?
Gerne teilt Bernhard Wenzel sein Wissen mit anderen und gibt Hilfestellung für einen erfolgreichen Einstieg in dieses Fachgebiet.
Bei Interesse kann auch eine (Kurz-) Einführung zu diesem Thema organisiert werden (ANTARES-Stammtisch?)!
Man weiß nur dann, ob etwas funktioniert oder nicht, wenn man es probiert!
Bei Interesse bitte Kontakt aufnehmen
Bernhard Wenzel
Der Vortrag ist als pdf-Datei dieser Mail als attachement beigefügt!
Bernhard Wenzels Einstiegsbericht mit Fokus, was alles Probleme bereitet hat. (-; https://www.bav-astro.eu/rb/rb2019-4/215.pdf
ALLE BAV Rundbriefe (Deutsch)
https://www.bav-astro.eu/index.php/veroeffentlichungen/bav-rundbrief
Grillen, plaudern, beobachten – das macht den Reiz und den Erfolg dieser „Grillabende“ aus! Gemeinsam den Abend genießen, jeder ist willkommen, über Astronomie reden ist der Einstieg zu zahlreichen Gesprächen, die sich auch mit anderen Themen beschäftigen.
Das Wetter lud nicht zu Beobachtungen ein, gegen 22:00 h wurde Schluss gemacht!
Vereinsabend
Freitag, 05.08.2022
Grillabend auf Sternwartegelände
Eröffnungsfeier Ausbau Sternwartegelände
Die Bauarbeiten neigen sich dem Ende zu!
In einer vereinsinternen Veranstaltung wollen wir den Abschluss der Bauarbeiten feiern und die neu geschaffene Infrastruktur offizell in Betrieb nehmen.
ANTARES lädt alle Mitglieder zu diesem Grillabend ein – die Kosten für das Grillgut übernimmt der Verein!
Nähere Informationen n den nächsten Tagen!
Wir freuen uns über die Teilnahme zahlreicher Mitglieder, die diesen Abend und die Eröffnung gemeinsam verbringen wollen.
Gerhard KERMER
ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
15
2022NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 13.05.2022
Sterne und Weltraum 06/2022
Titelthema: Kugelsternhaufen –Tipps für Sommernächte
Das Titelblatt ziert der Kugelsternhaufen M 10 (Schlangenträger)
Auf Seite 5 nochmals abgebildet mit Ankündigung „Vier Kugelsternhaufen für Einsteiger“
Der Bericht stellt die Messier-Objekte M 5, M 10, M 12 und M 14 mit Fotos vor.
Der Bildautor von M 10 ist Franz Klauser – wir beglückwünschen ihn zu diesem Erfolg!
Wie jeden 2. Freitag im Monat, so trafen auch am Freitag, 13.05.2022 ab 18:00 h mehr als 15 ANTARES-Mitglieder und Gäster bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammen.
Essen und gemeinsame Gespräche ließen die Zeit bis zum offiziellen Beginn rasch vergehen.
Gerhard Kermer begrüßte um 19:00 h die Anwesenden und berichtete über Neuigkeiten aus dem Verein.
Die Totale Mondfinsternis am Montag, 16.05.2022 findet in den Morgenstunden statt;
Sonnenaufgang ist um 05:17 h, der Monduntergang um 05:20 h ist fast zeitgleich mit dem Beginn der Totalität!
Auf dem Sternwartegelände werden derzeit die anstehenden Projekte abgearbeitet.
Das AST wird auf Robotic-Betrieb umgerüstet, eine neue Montierung und ein 11“-Teleskop soll das Arbeiten erleichtern.
Für die 3 AMO’s und die Schiebedachhütte wird an der Kuppelsteuerung und der Kuppelöffnung gearbeitet.
Und die Arbeiten für die 11 abklappbaren Tische zur Lagerung von Teleskopzubehör sowie die Anbringung der Windschutzplanen sind im Laufen.
Sollten keine größeren technischen Probleme auftreten, ist ein vereinsinterner Eröffnungstermin für den Vereins-Grillabend am Freitag, 05.08.2022 vorgesehen.
Detailinfos und endgültige Terminbestätigung folgen zeitgerecht!
Die Teleskopplattformen können bereits genutzt werden, bitte um Vorreservierung im Mitgliederbereich der Website!
Nach einem Überblick über die Themen der Vortragenden an den folgenden Vereinsabenden begrüßte er Ing. Gerhard Dangl mit dem Thema „Amateurastronomie auf wissenschaftlicher Basis“.
Gerhard Dangl betreibt die MPC-Station Nonndorf (bei Waidhofen an der Thaya).
Das Minor Planet Center (MPC) ist die offizielle Organisation für die Sammlung, Auswertung und Veröffentlichung von Daten über Kleinplaneten (Asteroiden, Zwergplaneten) und Kometen. Es bestätigt die Neuentdeckungen von solchen Objekten.
Das MPC arbeitet unter der Schirmherrschaft der Internationalen Astronomischen Union (IAU). Es ist dem Smithsonian Astrophysical Observatory (SAO) angegliedert und arbeitet mit dem Harvard-College-Observatorium zusammen. Es unterhält u. a. Online-Dienste, über die z. B. Amateurastronomen das MPC durch eigene Beobachtungen unterstützen können. Über das Internet kann auf den kompletten Katalog aller zurzeit bekannten Kleinplaneten und Kometen („Minor Planet Center Orbit Catalogue“ – MPCORB) zugegriffen werden.
Die MPC-Station Nonndorf ist keine Sternwarte; Gerhard Dangl betreibt seit 2003 Amateurastronomie auf wissenschaftlicher Basis mit einem mobilen 10“-Teleskop mit folgenden Schwerpunkten:
Astronomische Arbeiten mit wissenschaftlichem Wert
– Sternbedeckungen durch Asteroiden
– Sternbedeckungen durch den Erdmond
– Streifende Sternbedeckungen durch den Erdmond
– Gegenseitige Bedeckungen und Verfinsterungen von Planetenmonden
– Exoplaneten Transitkurven
– Astrometrie und Photometrie von Asteroiden, Kometen und Raumsonden
– Videoastrometrie von schnell bewegten Asteroiden
– Photometrie von Supernovae
– Erfassen von seltenen oder interessanten Einzelereignissen
In seinem ausführlichen Vortrag ließ er uns an seinen Arbeiten über Astrometrie und Photometrie teilhaben.
Mit einer Grafik erklärte er den Aufbau seiner Ausrüstung.
In einer Videosequenz verdeutlichte er, wie aus einer 3 Sekunden dauernden Sternbedeckung durch einen Asteroiden dessen Größe berechnet werden konnte.
Lichtkurven veranschaulichten den Helligkeitsabfall bei Bedeckungen.
Videosequenz des JWST im Lagrangepunkt L2, Saturnbedeckung durch den Mond, Bedeckungen der Jupitermonde und deren Schatten waren einige Höhepunkte dieses Vortrags, zahlreiche Zwischenfragen zeigten das Interesse an der Beschäftigung mit Astrometrie.
Neben der von Herbert Raab (LAG) entwickelten Software „Astrometrica“, die zur astrometrischen und photometrischen Auswertung von Aufnahmen von Asteroiden und Kometen eingesetzt wird, werden noch weitere Programme verwendet und besprochen.
Ergebnisse seiner astronomischen Arbeiten werden bei Fachtagungen vor internationalen Fachleuten präsentiert und auch in zahlreichen wissenschaftlichen Schriften veröffentlicht.
Zahlreiche Zwischenfragen wurden ausführlich beantwortet.
Wer mehr Informationen erhalten und sich intensiver mit Astrometrie beschäftigen möchte
Die Website enthält neben einer umfangreichen Statistik mehr als 9.500 Dateien, aktuelle Informationen aus den Bereichen Astronomie und Raumfahrt. Die Inhalte dieser Internetseiten sind Messdaten, Tabellen, Texte, Bilder und Videos mit den Ergebnissen seiner astronomischen Arbeiten.
Visuelle Beobachtung, Radioastronomie und Astrofotografie sind derzeit die Schwerpunkte von ANTARES-Mitgliedern!
Wir kennen auch das Interesse einiger Mitglieder an Spektroskopie und Astrometrie!
Das wollen und werden wir ebenso wie andere Bereiche fördern, sofern Interesse daran gegeben ist.
In den folgenden Gesprächen war der Vortrag Thema für die Anwesenden – bei Interesse kann auch für Kleingruppen ein Workshop organisiert werden.
VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 10.06.2022, 18:00 h
In den Monaten Juni – August finden die Vereinsabende
als vereinsinterne Veranstaltung auf dem Gelände der
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH statt.
GRILLABEND
Grillen, plaudern, beobachten – ALLE Mitglieder sind dazu herzlich eingeladen!
Grillgut bitte selbst mitnehmen, Getränke sind vorrätig!
Bei klarem Himmels wird im Anschluss gemeinsam beobachtet!
INTERESSENTEN sind willkommen! EINTRITT FREI! KEINE FÜHRUNG!
Sternwartegelände Michelbach
Michelbach Dorf 62
3074 Michelbach
Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
20:00 h Dr. Robert Wild
Universität Innsbruck, Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik
Austro-Mars-Mission AMADEE-20 in der Wüste Negev / Israel
Und im Juli begrüßen wir zwei Studenten der Karl-Franzens-Universität Graz, die über „Photometrische Beobachtungen von Exoplaneten mit Kleinteleskopen“ berichten wollen!
Ein Einstiegsszenario von ANTARES-Mitgliedern in Astrometrie?
Gerhard KERMER
ANTARES Nö Amateurastromnomen
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104