Vereinsabend März 2022

NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 11.03.2022

Sterne und Weltraum , Ausgabe 04/2022, Seiten 88 – 89
Einen Mondnebelbogen haben wohl die wenigsten von uns gesehen!
„Es ist klar, aber Wolken sagen sich an, also schnell hinaus, der Mond ist noch recht hell, Nebel zieht auf. Ob ich da noch das Foto schießen kann, das ich untertags geplant hatte?
Während mich diese Gedanken vereinnahmen und mir die Temperatur von minus zehn Grad schnell in die Knochen fährt, kommt mir die Nacht mit ihrem Zauber dazwischen. Was ich plötzlich dezent aus dem Augenwinkel wahrnehme, lässt mein Herz höher schlagen. Ein Nebelbogen bildet sich vor mir, ein „Mondnebelbogen“. Bei Nacht habe ich einen solchen noch nie gesehen. Nebelbogen entstehen ganz ähnlich wie Regenbogen, Nebeltröpfchen sind jedoch kleiner als Regentropen. Unter einer gewissen Größe überlagern sich die Spektralfarben so, dass das menschliche Auge den Bogen nicht mehr farbig, sondern weiß wahrnimmt!“
Das sind die authentischen Eindrücke von der Bildautorin Simone Jungwirth, ANTARES-Mitglied gemeinsam mit Thomas seit 2021!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Aufnahme und der Veröffentlichung in SuW!
Wir freuen uns darauf, beide gemeinsam bei einer der nächsten Vereinsaktivitäten persönlich begrüßen zu dürfen!

Franz Klauser möchte sich von einem Teil seiner Zeitschriftensammlung trennen; Sterne und Weltraum (ab 1986), Astronomy (ab 1986), Sky and Telescope (2002-2013) werden kostenlos an interessierte Mitglieder abgeben.
Bei Interesse bitte um direkte Kontaktaufnahme!
Franz Klauser
M 0676 9166933
E franz.klauser1@gmx.at

Freitag, 11.03.2022, der Tag unseres Vereinsabends; etwa 20 Mitglieder trafen einander im Gasthof Leo Graf in St. Pölten zu einem geselligen Austausch.
Um 19:00 h begann der „offizielle“ Teil, Gerhard Kermer berichtete nach der Begrüßung über Neuigkeiten.
Derzeit ruhen witterungsbedingt die Arbeiten; diese sollen – wetterabhängig – gegen Mitte April weitergeführt.
Damit die Bäume nicht in den Himmel wachsen und die freie Sicht auf den Himmel verwehren, müssen die Baumwipfel zurückgeschnitten werden, auch soll der Frühjahrsputz das Gelände wieder erstrahlen lassen – en Termin mit Einladung an alle Mitglieder mit Bitte um Mitarbeit wird gesondert ausgeschrieben!

Ende Februar / Anfang März und Ende März / Anfang April sind wieder um Neumond die Termine für den Messier-Marathon, die Beobachtung aller 110 Messier-Objekte in einer Nacht, vorgesehen – ALLE Mitglieder sind zur Teilnahme eingeladen!.
Und am Samstag, 02.04.2022, soll vor dem Beobachtungsabend der ANTARES-Stammtisch vorgestellt werden – eine Plattform zum Austausch, Problembesprechung, Hilfestellung, Objektbesprechung und (?) – auch der Grundstein für zukünftige Workshops(?).
An diesem Tag ist auch ein Besuch von Mitgliedern des ÖAV eingeplant.
Einladung und Info dazu erfolgt zeitgerecht an alle Mitglieder!

Mit dem Frühjahr starten wir am 22.04.2022 wieder die Führungssaison.
Bereits am Donnerstag, 07.04.2022, besucht uns die International School St. Pölten, die wir vom Ortszentrum Michelbach auf dem „Milchstraßenweg“ zur Sternwarte begleiten; neben der Erklärung der auf den 6 Schautafeln gezeigten Objekten werden wir die Schüler danach an diesem astronomischen Vormittag durch das Sternwartegelände führen und mit der Power-Point-Präsentation sie auf die Reise durch unser Sonnensystem mitnehmen; bei Schönwetter wird die Sonne Beobachtungsobjekt sein.
Neben den 11 Öffentlichen Führungen sind auch bereits Privatführungstermine vereinbart!

Die offizielle Eröffnung des Milchstraßenweges ist für Sonntag, 01.05.2022 eingeplant. Details werden noch vereinbart – die Eröffnungswanderung beginnt bei der Kirche in Michelbach und endet auf dem Sternwartegelände – BITTE um Mithilfe – INFOS folgen!

Am Nachmittag haben wir mit Dr. Christian Pinter die Sternwarte besucht.
Nach absolviertem Studium der Politikwissenschaft und Publizistik hat sich Dr. Christian Pinter auf die Bereiche Astronomie und Raumfahrt spezialisiert. Seit 1991 schreibt er populärwissenschaftliche Artikel für verschiedene Printmedien im deutschsprachigen Raum.

Bereits dreimal konnten wir ihn als Vortragenden begrüßen.
13.01.2012 „Die Sterne der Medici“ (Galileo Galilei)
08.02.2019 „Die Mondträumer – Johannes Kepler und Jules Verne“
14.02.2020 „Giordano Bruno – ein Märtyrer der Wissenschaft?“

Am November-Vereinsabend 2021 hat uns Erich Meyer Johannes Kepler als Universalgelehrten vorgestellt.

THEMA dieses Abends war
Katharina Kepler – die schwäbische Hexenmutter
Vor 400 Jahren, im April 1622, starb Katharina Kepler, die Mutter des heute gerühmten Astronomen. Die wissbegierige, wenngleich recht zänkische Frau prägte Johannes‘ Charakter mit, weckte in ihm vielleicht die Neugierde an den Phänomenen der Natur. Die letzten Lebensjahre der alten Frau waren vom Vorwurf des mehrfachen Schadenszaubers, einem Hexenprozess und 14monatiger Kerkerhaft überschattet. Wie kam es dazu? Welche Rolle spielte ihr Sohn Johannes Kepler in diesem Verfahren? Lieferte das Manuskript einer von ihm geplanten Science-Fiction-Erzählung, heute „Mondtraum“ genannt, zusätzlichen Zündstoff? Wie sollte Katharina Kepler letztlich dem Scheiterhaufen entrinnen?

Katharina Guldenmann wird vermutlich am 8. November 1547 im schwäbischen Eltingen geboren. 1571 heiratet sie den hitzköpfigen Heinrich Kepler, lebt mit dessen Eltern und Geschwistern in einem kleinen Haus in Weil der Stadt. lhr erstes Kind wird in der nahen Kirche auf den Vornamen Johannes geboren, wahrscheinlich von einem katholischen Pfarrer. Denn in der Reichsstadt Weil stellen Protestanten wie die Keplers die Minderheit. Nach einem Kriegsabenteuer zieht Heinrich Kepler mit Katharina und Johannes von Weil ins protestantisch geprägte Leonberg und erwirbt das Bürgerrecht. Dem begabten Johannes steht somit die ,,schwäbische Laufbahn“ offen: Die Württemberger Herzöge wollen lutherische Geistliche, Lehrer und Beamte heranziehen; sie setzen auf Schulpflicht und Stipendien. In der direkt dem Kaiser unterstellten Reichsstadt Weil wäre Johannes das nicht möglich gewesen. Er darf sogar in Tübingen Theologie studieren. macht sich dort aber als verkappter Calvinist verdächtig – ansonsten wäre Johannes Kepler nicht Astronom, sondern Geistlicher geworden. Er wird später drei Kaisern als Hofmathematiker dienen. Der Rang ihres Sohns wird Katharina wohl bewusst sein.
Johannes Keplers jüngerer Bruder Christoph arbeitet in Leonberg als Zinngießer. Er verwickelt sich in einen geschäftlichen Streit mit Ursula Reinbold. Daraufhin wirft Katharina Kepler ihrer ehemaligen Freundin liederlichen Lebenswandel vor. Diese revanchiert sich: Seit einem üblen Trank, den ihr die Keplerin verabreichte, würde sie von Schmerzen geplagt: Die Giftmischerin müsse sie verhext haben! Tatsächlich bereitet die wissbegierige Katharina – mittlerweile Witwe – allerlei Kräuteressenzen und Mittel zur Heilung von Krankheiten zu. Sie drängt diese ihren Mitmenschen sogar auf. Leonberg tuschelt. Bald mehren sich Anschuldigungen nach Reinbold’scher Art. Man wirft Katharina Schadenszauber vor. Die angebliche Hexe kontert mit einer Verleumdungsklage. Dieses Verfahren wird vom parteiischen Vogt Lutherus Einhorn aber hinaus gezögert. Einhorn ist ein gefährlicher Mann, in dessen Amtszeit immer wieder „Hexen“ angeklagt, verurteilt und verbrannt werden. Ende i615 erfährt Johannes Kepler von der schwierigen Lage seiner Mutter. Aus Linz schreibt er an den Vogt, den Bürgermeister und das Gericht in Leonberg. Dann reist Katharina widerwillig zu ihm, was ihr als Fluchtversuch ausgelegt wird. Sie kehrt zurück, worauf Johannes Kepler selbst nach Württemberg fährt. Er trifft hier Lehrer sowie Freunde aus Studientagen, nimmt Einblick in Vernehmungsprotokolle.
Katharina zieht nach Heumaden, zu ihrer Tochter Margaretha und deren Gatten, einem evangelischen Pastor. Am 7. August 1620, mitten in der Nacht, wird sie abgeholt. Johannes Kepler sieht seine Mutter im September 1620 in Güglingen wieder, in Ketten gelegt. Er vertieft sich in die 49 zusammengetragenen Anschuldigungen und liest die damaligen Standardwerke über Hexen und ihre Verfolgung. So will er sich mit der verqueren Denkweise vertraut machen. Außerdem lässt er sich von Christoph Besold beraten, einem Tübinger Rechtsgelehrten und Freund aus Studientagen. Johannes zerpflückt die Glaubwürdigkeit der Zeugen und weist Widersprüche in deren Aussagen nach.
Außerdem wendet er sich immer wieder mit Eingaben an den Herzog, der dieser Sache schließlich müde wird und die juristische Fakultät in Tübingen um ein Gutachten bittet. Diese entscheidet – wahrscheinlich unter maßgeblicher Mitwirkung Besolds – gegen die Anwendung der Folter, spricht sich aber für deren Androhung aus. Am 28. September 1621 führt man Katharina die Folterwerkzeuge vor, schildert ihr die zu erwartenden Qualen. Sie bleibt standhaft, gesteht nichts. Der Herzog entscheidet auf Freispruch. Die knapp 75jährige wird Anfang Oktober 1621 entlassen – nach sechs Jahren Rechtsstreit und 14 Monaten Kerker. Sie stirbt ein halbes Jahr später, wahrscheinlich bei ihrer Tochter Margaretha, die mittlerweile in Roßwälden lebt. Ohne ihre Hartnäckigkeit, das mutige Einschreiten ihres Sohns, dessen Rang und dessen Kontakte wäre Katharina vermutlich als Hexe verbrannt worden – ebenso wie mehr als 50.000 andere Frauen auch.

Weiterführender Link
http://www.himmelszelt.at – Dr. Christian Pinter

„Helden des Himmels“ – einige Mitglieder nutzten die Gelegenheit, das 2009 herausgegebene astronomiegeschichtliche Lesebuch handsigniert zu erwerben.
Für alle, die am Kauf dieses Buches von Christian Pinter Interesse haben:

Ein Restbestand des Buchs „Helden des Himmels“ ist über den Buchhandel und über den Verlag Kremayr & Scheriau zu beziehen!
Christian Pinter; Helden des Himmels
Verlag Kremayr & Scheriau
Efalin, Schutzumschlag
224 Seiten, Format 16,0 x 24,0
EUR 9,90 inkl. MwSt.
Versand Kostenlose Lieferung
Buch ISBN 978-3-218-00794-8

Helden des Himmels

Gemeinsam saßen die Mitglieder beisammen, man tauschte sich astronomisch und privat aus – es war wieder ein Vereinsabend, in dem der Vereinsgedanke gelebt wurde.
VORSCHAU
Vereinsabend
Freitag, 08.04.2022
Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h Univ. Prof. Dr. Stephan Michael Weiss
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Bild-basierte Navigation für Helikopter — auf dem Mars

Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
ZVR 621010104

Vereinsabend Februar 2022

NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 11.02.2022

Freitag, 11.02.2022 – wir können uns wieder – mit FFP2-Maske und unter Einhaltung der 2-G-Regel (genesen, geimpft) – bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten treffen – 25 Mitglieder nahmen diese Gelegenheit wahr.
25 Jahre ANTARES Nö Amateurastronomen – am Jänner-Vereinsabend ließen wir diese Zeit
Revue passieren – von den Anfängen über den Sternwartebau bis zum derzeitigen Ausbaustand – Jubilare wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt.
Gabis Vision einer Volkssternwarte konnte 2000 umgesetzt werden, sie gab auch den Anstoß für den Bau des Experimentalraums und für die Geländeerweiterung; im Jänner urlaubsbedingt verhindert, wurde Gabi die Ehrenurkunde an diesem Abend überreicht.
Witterungsbedingt ruhen derzeit die Bauarbeiten auf dem Sternwartegelände.
Die führungslose Zeit wurde jedoch für die Revision der Hypergraph-Montierung genutzt; Mario Lechner hat diese Arbeiten kostenlos in seiner Freizeit geleistet – dafür ein aufrichtiges und ehrliches DANKE! Wir freuen uns, dass Mario Mitglied bei ANTARES geworden ist!
Und wir konnten mit Kilian ein weiteres Neumitglied in unseren Reihen begrüßen!

Als Vortragenden konnten wir DI Gerhard Paar, Joanneum Research Forschungsgesellschaft Graz an diesem Vereinsabenden begrüßen.

Gerhard Paar leitet das Space Robotics & Instruments Team am JOANNEUM RESEARCH Institute for Information and Communication Technologies (DIGITAL); 1988 Diplom in technischer Mathematik der TU Graz, hat er 30 Jahre Erfahrung im Bereich Computer Vision und digitale Photogrammetrie. Gerhard Paar koordiniert das ExoMars PanCam 3D Vision Team und die EC FP7-Space-Projekte PRoVisG, PRoViScout und PRoViDE sowie das FP7-SME-Projekt De-Montes. Er leitet das Entwicklungsteam für das photogrammetrische und Laserscan-basierte Tunnelmesssystem Dibit, eines der ersten vollautomatischen industriellen Nahbereichs-Photogrammetriesysteme für Laien weltweit.

Eine Atlas-V-Trägerrakete wurde am 30.07.2020 vom Cape Canaveral gestartet, eine Landesonde mit dem Rover Perseverance (Ausdauer, Beharrlichkeit) und dem Kleinhelikopter Ingenuity (Einfallsreichtum) machten sich auf den 480 Millionen Kilometer langen Flug zum Mars, wo sie am 18.02.2021 landete.
Mit an Bord Mastcam-Z, ein mehrfarbiges Stereo-Bildgebungssystem; montiert auf dem NASA-Rover Perseverance, nimmt die Stereo-Zoom Kamera Mastcam-Z Bilder in „menschenähnlichen“ roten/grünen/blauen Farben und in ultravioletten und infraroten Farben direkt außerhalb des Bereichs der menschlichen Farbwahrnehmung auf. Die Kameras erkennen bei maximalem Zoom Merkmale, die so klein sind wie die Spitze eines Bleistifts in der Nähe und oder wie eine Stubenfliege aus einer Entfernung, die etwa der Länge eines Fußballfelds entspricht!

JOANNEUM RESEARCH ist mit dem österreichischen Mastcam-Z Co-Investigator Gerhard Paar an den 3D Auswertungen der Kamerabilder beteiligt. Die Visualisierung der Daten wird vom Partner VRVis unterstützt, wissenschaftliche Interpretationen der Daten von der Mars-Oberfläche werden von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / ÖAW daraus abgeleitet.

Mastcam-Z erkennt mineralogische, einheitliche und morphologische Details in Gestein und Feinmaterial, ermöglicht dem Wissenschaftsteam, die geologische Geschichte des Standorts über die Stratigraphie der Felsaufschlüsse und die Zusammensetzung des Regoliths und der vorhandenen Gesteinsarten einzugrenzen (Sedimentgestein vs. Eruptivgestein). Die Mastcam-Z-Kameras dokumentieren dynamische Prozesse und Ereignisse per Video (z. B. Staubteufel, Wolkenbewegungen und astronomische Phänomene sowie Aktivitäten im Zusammenhang mit Fahren, Sampling und Caching), beobachten die Atmosphäre und tragen zur Rover-Navigation bei Zielauswahl für Untersuchungen durch das Coring/Caching-System sowie anderer Instrumente bei.

Mastcam-Z kann sich in einem vollen 360-Grad-Kreis und einem vollen 180-Grad-Kreis umsehen, von gerade nach unten bis gerade nach oben, in Farbe und 3D (Stereo).
Das „Sehvermögen“ von Mastcam-Z hilft Wissenschaftlern, Felsen heranzuzoomen und einige herauszusuchen, die vor langer Zeit winzige Lebensformen unterstützt haben könnten oder die Suche nach Anzeichen von alten Seen, Bächen und anderen Wassermerkmalen zu ermöglichen.
Mastcam-Z bietet mit verbesserten Stereoabbildungsfähigkeiten wichtige Fortschritte bei den Navigations- und Instrumentenplatzierungsfunktionen, die dazu beitragen, die Fahr- und Kern-/Probenahmefähigkeiten von Perseverance zu unterstützen und zu verbessern.

Gerhard Paar stellte enleitend den österreichischen Beitrag im Kontext der Gesamt-Mission dar – von der Historie der Teilnahme, dem Überblick über die Instrumente, interessante Details der Landung und der Rover-Technik, bis zum Team-Building im gesamten Science-Team, der Publikations-Strategie und der täglichen Kommunikation. Der fachliche Fokus richtete sich auf die Bildauswerte-Technologie, spezielle Herausforderungen bei Kamera-Kalibration und Prozessierung, sowie die immersiven Visualisierungs-Technologien die in Kooperation mit VRVis extra für das planetare Umfeld geschaffen wurden. Ein Überblick über den wissenschaftlichen Kontext der 3D Auswertungen und Visualisierungen gab Einblick in das Zusammenspiel zwischen „Science & Technology“.
Er zeigte auf, welchen Beitrag das österreichische Team zur Mission leistet, wo sich „Alleinstellungsmerkmale“ finden, aber auch, welche Herausforderungen in den nächsten Monaten und Jahren noch auf das österreichische Team sowie die Mission als Ganzes warten.

Neben seiner Arbeit ist DI Gerhard Paar begeisterter Mountainbiker, seine Liebe gilt aber auch der Musik; er ist Mitglied der Bands „Nette Eltere Herren“ (https://www.neh-music.at) und „Badhoven“ (https://www.badhoven.com).
Mitglieder nutzten die Gelegenheit zum Kauf der CD „Merk-Würdige Lieder“

Hörproben auf Spotify & Youtube
E-Scooter foahn https://www.youtube.com/watch?v=gmcVeVmPFvY
Ausschuss https://www.youtube.com/watch?v=y346nZREULU
Mia San Mia? https://www.youtube.com/watch?v=qITbvOa5Pe0
Chi Ibra Hadldi https://www.youtube.com/watch?v=yjs-DIvYCdY
Apfelyoghurt https://www.youtube.com/watch?v=88gKkG82y08
Gödmaschin https://www.youtube.com/watch?v=xecwj28_aXY
Lebm https://www.youtube.com/watch?v=RsHdSDifr6o

Videos
Nette Eltere Herren Querschnitt „Merk-Würdige Lieder“

Kefa | Nette Ёltere Herren

Aumeisn

Im Anschluss daran wurde in kleinem Kreis über die Gestaltung von gemeinsamen Beobachtungsnächten auf dem Sternwartegelände, ANTARES-Stammtisch, beraten.
Der erste ANTARES-Stammtisch ist für Samstag, 02.04.2022, vor dem Messier-Marathon, angedacht.
Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, privat plaudern – dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.

VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 11.03.2022
Dr Christian. PINTER, Wissenschaftsjournalist
Katharina Kepler – die schwäbische Hexenmutter
Präsenzvortrag ohne Mitschnitt, ohne Streaming

Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104

Vereinsabend Jänner 2022

NACHLESE
ANTARES-VEREINSABEND
NEUJAHRSTREFFEN
25 Jahre ANTARES Nö Amateurastronomen
Freitag 14.01.2022

„25 Jahre ANTARES Nö Amateurastronomen“, das war das Thema der für Freitag, 26.11.2021 anberaumten ANTARES-Weihnachtsfeier, die jedoch wegen des COVID-19-bedingten Lockdowns nicht abgehalten werden konnte!
Deshalb vereinbarten wir, die 25-Jahr-Jubiläumsfeier am Freitag, 14.01.2022, bei einem Neujahrstreffen nachzuholen.
Die Omikron-Variante von COVID-19 brachte dennoch wieder Einschränkungen.
2G-Nachweispflicht (Genesen, Geimpft), Maskenpflicht in den Räumlichkeiten (nicht am Tisch); Sperrstunde 22:00 h!
Da einige Mitglieder aus verschiedenen Gründen nicht teilnehmen konnten, trafen am Freitag, 14.01.2022 ab 18:00 h 15 ANTARES-Mitglieder bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammen.

NEUJAHRSTREFFEN
25 Jahre ANTARES Nö Amateurastronomen

Gerhard Kermer begrüßte um 19:00 h die Anwesenden und ließ in einer Rückschau die Gründung des Vereins uns seine Entwicklung Revue passieren.
1996 bot Franz Klauer in der VHS St. Pölten einen Astronomiekurs an; einige der Teilnehmer beschlossen daraufhin die Gründung des Vereins ANTARES Nö Amateurastronomen, um in Zukunft gemeinsam ihr Hobby Astronomie zu betreiben. Die Vereinsgründung wurde am 29.11.1996 von der Behörde genehmigt.
Mit einer Ausstellung von Astrofotos in der damaligen CA-BV machte sich der Verein in der Öffentlichkeit bekannt.
Bald stellte sich die Frage nach einer vereinseigenen Sternwarte. Die Entscheidung fiel zugunsten einer Volkssternwarte aus, in der neben eigenen Beobachtngen Besuchern Astronomie und Himmelsbeobachtung vermittelt werden sollte.
Bei der Suche nach einem Standort wurden einige Möglichkeiten in Betracht gezogen; mit der Gemeinde als auch mit dem Verpächter kam es zu einer Einigung, ein Grundstück in Michelbach wurde Standort der Volkssternwarte. Das Ansuchen um Förderung wurde vom Land NÖ bewilligt. Nach dem Spatenstich wurde die Sternwarte im Jahr 2000 errichtet und am 07.10.2000 von LH Dr. Erwin Pröll eröffnet.

Mit der Verleihung von Ehrenurkunden bedankte sich der Verein bei den Gründungs- und bei langjährigen Mitgliedern für ihre Verbundenheit zu ANTARES!
Ehrenurkunden
25 Jahre
Beck Karl
Gegenbauer Gabriele
Hubmayer Andreas
Lassinger Monika
Schmitzberger Lukas
20 Jahre
Binder Karl
Bleyer Doris
Iwanoff Erich
Kainz Martin
Zeitlinger Norbert
10 Jahre
Pfiel Karl
Schnierer Renate

In einer von Gabi Gegenbauer zusammengestellten Power-Point-Präsentation, präsentiert von Karl Beck, dem 1. Vereinsvorsitzenden, konnten wir die Gründungsgeschichte und Höhepunkte des Vereinslebens mitverfolgen:
Gründungssitzung, Vorsprache beim LH, Spatenstich, Bauarbeiten und Anlieferung der Kuppel, Sternwarteeröffnung und Eröffnungsveranstaltung in der Michelbachhalle, die Wiederbelebung des Österr. Astronomietages, aber auch die erfolgreichen NTT-Treffen auf der Ebenwaldhöhe, Vereinsausflüge und die Astronomiereisen auf die HAKOS-Farm in Namibia zur Beobachtung des Südsternhimmels waren Höhepunkte.

Das erste NTT-Treffen auf der Ebenwaldhöhe wurde 1998 organisiert, Teilnehmer auch aus Deutschland und Ungarn machten das NTT zu einer Kommunikationsplattform; tagsüber Vorträge, abends Himmelsbeobachtung – Schlechtwetter in den Folgejahren hielt Teilnehmer von einem Besuch ab und führte zur Einstellung dieser erfolgreichen Veranstaltung.

Nach der Sternwarteeröffnung startete 2001 die Öffentlichkeitsarbeit mit den Führungen. In der Anfangszeit wurden Tagesführungen mit Sonnenbeobachtung, Antares-Kids und Abendführungen angeboten, Vorträge wurden mittels Diaprojektoren gestaltet, die vorerst freiwilligen Spenden wurden durch Eintrittspreise abgelöst – bald konnten wir einen Beamer anschaffen, mit den Führungserlösen konnten weitere Anschaffungen getätigt werden.
Gemeinden und Tourismusverbände sind wichtige Ansprechpartner, in Internet-
Veranstaltungskalendern werden Termine bekannt gemacht, die Kronenzeitung veröffentlicht regelmäßig die Führungstermine, Printmedien wie Bezirksblätter und NÖN berichten über Vereinsaktivitäten, Fernsehberichte in p3tv erhöhen unseren Bekanntheitsgrad, bei ORF Nö sind wir Ansprechpartner für astronomische Ereignisse; Kristina Sprenger stellte die Sternwarte als Ausflugsziel vor, 2019 wurde ein Beitrag zu „50 Jahre Mondlandung“ auf dem Sternwartegelände gedreht, die Schüler der Volksschule Michelbach stellten in Raumfahrtanzügen mit Begeisterung die Mondlandung nach – der Beitrag ist in unserer Website in der Rubrik „Führungen“ abrufbar.

Ab 2003 lernten wir bei Vereinsausflügen astronomische Einrichtungen und die Sternwarten befreundeter Astronomievereine kennen; zunächst organisiert von Charly Binder, führten uns diese Ausflüge nach Wien ins Planetarium und zum Institut für Astrophysik mit der Universitätssternwarte, nach Kremsmünster, zum Gahberg und zu den Waldviertler Astronomen; wir besuchten Franz Klausers Sternwarte in Puchenstuben und die Sternwarte in Mariazell, das Stift Melk, Sonnenuhren und die ORION-Sternwarte in Martinsberg, lernten das IWF (Institut für Weltraumforschung Graz) und die Vulkanlandsternwarte kennen, besuchten das NHM (Meteore, Paläontologie, Planetarium), das Atominstitut mit dem einzigen Atomreaktor Österreichs und das Globenmuseum sowie die VEGA-Sternwarte in Obertrum und bewegten uns auf Keplers Spuren durch die Linzer Altstadt.

In einem Zeitungsartikel beschwerte sich ein Wissenschaftler, dass die Öffentlichkeit nicht an Vorträgen interessiert sei – dem Manne konnte geholfen werden
Prof. Heinz Oberhummer, Mitbegründer der „Science Busters“, war der Katalysator für die Auswahl von Vortragenden an unseren Vereinsabenden!
Werner Gruber, das Sonnenteleskop Trafernerberg, ALMA, Gaia, ZAMG (Nachweis einer Supernovaexplosion), HEPHY (Institut für Hochenergiephysik, CERN), Dr. Günther Kargl (IWF Graz), Vortragende des Instituts für Astrophysik Wien und der TU Wien; Wissenschaftsjournalisten wie Dr. Gerhard Hertenberger und Dr. Christian Pinter, den Filmschaffenden Jörg Burger – Focus on Infinity – Griff nach Sternen, engagierte Astronomen wie der Kometenjäger Michael Jäger und Gerald Rehmann, österr. Raumfahrtunternehmen wie RUAG und Enpulsion, aber auch Mitglieder wie Norbert Zeitlinger und Hobbyastronomen konnten wir als Vortragende begrüßen! Doris Vickers berichtete über Mythen, Veronika A. Grager las aus ihrem Buch „Mondbeben“, Georg Zotti stellte Archäoastronomie und die Forschungen über Stonehenge vor.
Paula Stella Teixera zeigte in ihrem in englischer Sprache gehaltenen Vortrag auf, dass englisch die Sprache der Wissenschaft ist.

Besonders gefreut hat uns, dass wir auch Studentinnen und Studenten die Möglichkeit bieten konnten, ihre Arbeiten abseits des universitären Umfelds bei uns vortragen und damit Erfahrungen in Präsentation sammeln zu können; Ruth Sophie Taubner stellte ihren Forschungsbeitrag über „Leben auf Enceladus“ vor, Nina-Elisabeth Nemec referierte über Weltraumwetter.
Paul Beck hat während seines Astronomiestudiums auf der Sternwarte Michelbach im Rahmen des von Katrin Kolenberg geleiteten Projekts „TOPS – Theory of pulsating stars” in einem weltweiten Netzwerk die Lichtkurven von RR Lyrae untersucht, über seine Ergebnisse und über andere Forschungsbereiche berichtete er an Vereinsabenden, an seinen aktuellen Forschungen lässt er uns teilhaben.
Zugeschaltet aus Graz, berichtete Paul über die gemeinsam mit Lukas Schmitzberger und Johannes Puschnig durchgeführte RR Lyrae-Untersuchung.
Wir wollen weiterhin Studierenden die Möglichkeit bieten, ihre Arbeiten bei uns zu präsentieren und hoffen, bei einem Sommer–Vereinsabend die Studenten Victoria und Raffael (Uni Graz) begrüßen zu können und von ihren Arbeiten zu hören.

Dass wissenschaftliches Arbeiten auch auf einer Volkssternwarte möglich ist, das zeigt uns immer wieder Fritz Lensch, der als Initiator des Radiotelekops, des einzigen auf einer österr. Volkssternwarte, mit dem Sonnenspektrometer e-Callisto (ETH Zürich) und dem Langwellenmessgerät SOFIE (DLR Neustrelitz) zur Forschung beiträgt. Christian Monschein, der „Erfinder“ von e-Callisto, war bei dessen Inbetriebnahme anwesend. Besonders erfreulich ist das steigende Interesse an Radioastronomie, die Gruppe um Fritz wächst!

Und auch das Sternwartegelände wächst! 2006 wurde eine weitere Kuppel mit Teleskop (AST = Antares Small Telescope) erworben.
Wegen steigender Besucherzahlen wurde der Bau eines größeren Vortragssaales beschlossen, der nach einer Geländeerweiterung zwischen 2013 und 2016 durchgeführt wurde. Der, da auch für Kinderführungen genutzt, als Experimentalraum bezeichnete Vortragsraum bietet Platz für mehr als 50 Besucher; der Neubau umfasst eine Werkstätte und einen Lagerraum, eine als Sonnen-Observatorium (SoObs) bezeichnete Kuppel bietet die Möglichkeit von Sonnenbeobachtung. Eine Gerätehütte schafft Platz für Arbeitsgeräte!
Eine weitere Sternwarte mit der Kuppel des AST wird für Astrofotografie genutzt, der Kuppelring des AST soll als Kinderhabitat für Dunkelkammerexperimente genutzt werden.

Wegen steigender Mitgliederzahlen und dem Interesse an Astrofotografie wurde 2017 eine
Geländeerweiterung beschlossen, der Ausbau begann 2019 nach der Geländeumwidmung.
Peter Messerer zeigte zunächst in einer Power-Point-Präsentation die Baufortschritte; in einem von Helmut Hrabec gedrehten Film konnte mittels Drohnenflug eindrucksvoll das Gelände samt Baustelle von oben her betrachtet werden

Das Sternwartegelände konnte zwischenzeitig mittels Kaufvertrag erworben werden – für ANTARES ein Glücksfall, besteht damit Rechts- und Investitionssicherheit!

Erfolg hat viele Gesichter – diese Entwicklung wäre – zumindest in dieser Zeitspanne – ohne Unterstützung nicht möglich gewesen!
Wir sagen DANKE für Förderungen durch das Land NÖ und die EU, für Materialspenden und Preisnachlässe von Firmen wie Wienerberger, Schmid Schrauben und PREFA, für Unterstützung durch EGGER, MBIT-Solutions, QSC, G-Team, KabelPlus und Synthesa, RUAG, Sparkasse, Raiffeisen, Berger-Schinken und Leo Krempl sowie allen anderen, die mit ihren Beiträgen diese Entwicklung ermöglicht haben.
Ein besonderer Dank gilt Andreas Daubek, der über Vermittlung von Erich Iwanoff etwa 20 Kupferstiche des österr. Künstlers Josef Bramer zur Verfügung gestellt hat; diese dürfen wir für EUR 300,00 / Stück an Interessierte verkaufen.
Fotos dieser Bilder (Josefs Stuhl, Josef dazwischen, Die Versuchung) sind zur Ansicht beigefügt.
Bei persönlichem Kaufinteresse, zur Ausschmückung von Büros oder Kanzleien, für Kunstsammler – wer Gefallen daran findet, bitte melden!

Aktuell hat ANTARES 130 Mitglieder, Tendenz steigend!
Wir freuen uns auch über junge Mitglieder!
Ein wichtiger Teil für die erfolgreiche Umsetzung all dieser Projekte sind all unsere Mitglieder, die, sei es durch tatkräftige Mithilfe bei den Arbeiten, durch Spenden, vor allem aber mit dem Mitgliedsbeitrag ihre Verbundenheit zum Verein ausdrücken – dafür ein aufrichtiges DANKE!

25 Jahre ANTARES – Zeit, auch der Mitglieder zu gedenken, die nicht mehr unter uns weilen:
Heinz Draschan – ein Bastler, Fotograf und Mitglied der frühen Zeit
Dietmar Müller – wollte sich intensiv bei Führungen engagieren
Leo Katzengruber – hat mit dem Sternwartebuffet unsere Gäste verwöhnt
Günter Reisenberger – zu Hause in der Buckligen Welt, war von Aktivitäten begeistert
Christine Haas – die sich im Verein und auf der Sternwarte sehr wohl gefühlt hat
Herbert Csadek – taub, aber nicht stumm, Imparktforscher, Filmberichte über seine Reisen
Ivan Krastev – 2021 an COVID-19 verstorben

Wir wollen und werden auch weiterhin Gemeinschaft pflegen und Vereinsaktivitäten fördern; Vereinsabende mittragen, bei Vereinsausflügen Kontakte zu astronomischen Einrichtungen und befreundeten Vereinen vertiefen!
Und in gemeinsamen Beobachtungsnächte visuelle Beobachtung und Fotografie betreiben!
Radioastronomie bereichert die Vereinsaktivitäten, Spektroskopie könnte ein weiterer Bereich sein, Lichtverschmutzung könnte zum Thema gemacht werden!
In WhatsApp-Gruppen halten wir Kontakt!

2. WC, Astronaut als Fotomotiv, Stiegengeländer, Windschutz, klappbare Arbeitstische,
Dachgeschossausbau, Außenputz für Sternwarte Hypergraph und Vereinshaus– ausmalen und neuer Bodenbelag
Wetterstation, Sky Quality Meter (SQM), AllSky-Kamera
Automatisierung AST (bis zu Remote-Sternwarte)
Es gibt noch einiges zu tun bis zur Fertigstellung des Ausbauprojekts
Handwerkliche Fähigkeiten, Kenntnisse in Elektrotechnik, Maschinenbau, Softwareentwicklung sind auch weiterhin gefragt

Wir haben das Sternwartegelände erworben
– nehmen wir es durch unsere Nutzung auch in Besitz!
Und leben wir unsere Leidenschaft für Astronomie!

In einer Tombola wurden Präsente ausgelost; Otto Braumandl stellte die von ihm gespendeten Weine vor, 3 Mitglieder erhielten die von Vortragenden als Gastgeschenke bevorzugten Weine, Süssigkeiten rundeten die Tombolapreise ab.

COVID-9-bedingt endete der Vereinsabend um 22:00 h – ein Vortrag und Gemeinschaft pflegen – dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.

VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 11.02.2022

Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten

Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h DI Gerhard PAAR
JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH in Graz
Leiter Space Robotics & Instruments Team
Der Mars in 3D –
3D Bildauswertung und Visualisierung für Mars 2020 Mastcam-Z

Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104

Vereinsabend August 2021

Grillabend auf der Sternwarte

 

Vereinsabend Juli 2021

Grillabend auf der Sternwarte

Vereinsabend Juni 2021

Nachlese
ANTARES-VEREINSABENDS
Freitag 11.06.2021, ab 20:00 h

ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG
VORSTANDSWAHL

Ort
Sternwartegelände Michelbach
Michelbach Dorf 62
3074 Michelbach

Gemäß Vereinsstatuten § 9 (1) ANTARES Nö Amateurastronomen findet eine „ordentliche Generalversammlung“, im Sinne des Vereinsgesetzes 2002 die „Mitgliederversammlung“, alle zwei Jahre statt.

Eingeplant für März 2021, musste die Vorstandswahl wegen der geltenden COVID-19-Beschränkungen verschoben werden – nach den vorhersehbaren Lockerungen wurde die Vorstandswahl auf Freitag, 11.06.2021, verlegt – der Vereinsabend, den wir traditionell auf dem Sternwartegelände verbringen.
Die Einladung an alle Mitglieder erfolgte zeit- und fristgerecht per E-Mail.

25 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, an diesem Abend bei einer Grillerei wieder Gemeinschaft zu pflegen und sich vom Fortschritt der Bauarbeiten ein Bild zu machen.

Neuwahl des Vorstands
Der Beginn der Generalversammlung / Vorstandswahl war um 20:10 h.
Gerhard Kermer begrüßte die anwesenden Mitglieder und eröffnete die General-versammlung um 20:10 h.

2020 wurde Manfred Hackl nach Rücktritt des Schriftführers als Schriftführer kooptiert.
Gemäß den Vorgaben des Vereinsgesetzes wurde Manfred Hackl bei dieser Generalversammlung in dieser Funktion durch die anwesenden Mitglieder bestätigt.

Manfred Hackl und Roland Muttenthaler gehören dem neu zu wählenden Vorstand nicht mehr an. Gerhard Kermer dankte beiden für ihre wertvolle Mitarbeit.

NEUWAHL VORSTAND
Tagesordnungspunkte
1 Begrüßung durch den Vorsitzenden
2a Jahresrückblick durch den Vorsitzenden
2b Anträge an den alten Vorstand
3 Bericht des Kassiers
4 Bericht der Kassaprüfer
5 Entlastung des alten Vorstandes
6 Wahl des neuen Vorstandes – Ergebnis
7 Allfälliges: Anträge an den neuen Vorstand
8 Vorschau und Ende

Gerhard Zartl, Herbert Hörandner, Wolfgang Aron und Monika Lassinger konnten aus persönlichen Gründen an dieser Generalversammlung nicht teilnehmen und waren entschuldigt.

2a Jahresrückblick durch den Vorsitzenden
2017 wurde ein weiterer Ausbau des Sternwartegeländes angedacht; nach der Festlegung des erforderlichen Areals und der Zustimmung der Verpächter und der vereinsinternen Beschlussfassung für den Ausbau wurde 2018 um Geländeumwidmung angesucht.
2019 wurde nach der Bewilligung der Geländeumwidmung mit der Errichtung der Umfassungsmauer und des Parkplatzes begonnen.
Statt der Verlängerung des Pachtvertrages konnten wir nach langwierigen Verhandlungen mit den Verpächtern eine Einigung über Kauf des Sternwartegeländes erreichen – für ANTARES ein Glücksfall, da Rechts- und Investitionssicherheit gegeben ist – zeitgleich mit dem Ausbauprojekt jedoch ein große finanzielle Herausforderung.
Deshalb wurde für den Ausbau um Förderung bei der NÖ Landesregierung, beim Elsbeerreich (Teleskoplagerboxen) und beim Landesjagdverband (Böschungsbegrünung) angesucht; ebenso förderte die Marktgemeinde Michelbach das Ausbauprojekt.
2020 wurden die Teleskopplattformen sowie die Holzkonstruktionen und der Zaun errichtet.
Für 2021 ist die Fertigstellung des Ausbaus eingeplant

2019
Wettermäßig nicht immer begünstigt, sollten 2019 die „Partielle Mondfinsternis“, die „Perseiden-Sternschnuppennacht“ und „Sterne schauen für Kinder“ die Höhepunkte des Führungsjahrs 2019 sein, das mit dem Merkurtransit am 11.11.2019 endete.
Sponsoren, Materialspenden und Gönner (Andreas Daubek – Kupferstiche Josef Bramer) unterstützten den Ausbau.
2 Michelbacher Burschen fotografierten für einen Beitrag für die OKIDOKI-Kindersendung erfolgreich den Planeten Jupiter, die Kinder der Volksschule Michelbach stellten, als Astronauten bekleidet, für einen ORF NÖ Beitrag für „50 Jahre Mondlandung“ die Mondlandung nach; in der 2019 neu eröffneten Landesgalerie in Krems gestalteten ANTARES-Mitglieder einen Nachmittag im Rahmen von „50 Jahre Mondlandung“ mit.

Der Vereinsausflug 2019 führte uns am 19.05.2019 nach Salzburg, wo wir nach dem Besuch der Ausstellung „Unser Universum – Planeten, Sterne, Galaxien“ im Haus der Natur bei einer Führung die 2018 neu eröffnete VEGA-Sternwarte in Obertrum kennen lernten.
Vor dem Juni-Vereinsabend erfuhren wir bei einer Führung durch die Brauerei Hainfeld über die Geschichte der Brauerei und der Braukunst
Bei der Vereinsgrillerei am 12.07.2019 konnten wir die Autorin Veronika A. Grager, Gattin von Manfred Washuber mit einer Lesung aus „Mondbeben“ auf dem Sternwartegelände begrüßen.

2020
Vereinsleben, Führungen, Vereinsausflug, Beobachtungsnächte, Vereinsabende, Sternwarteausbau, Kauf Sternwartegelände – die Organisation des Vereinsjahres 2020 mit den geplanten Veranstaltungen war abgeschlossen, Detailfragen geklärt – und dann kam COVID-19!
Die Vereinsabende März, April und Mai sowie November 2020 mussten ebenso wie der Vereinsausflug nach Graz (Observatorium Graz-Lustbühel mit IWF-Satellitenstation, Karl-Franzens-Universität) abgesagt werden.
Die Führungstätigkeit konnte, auch witterungsbedingt, nur in eingeschränktem Rahmen angeboten werden.

Berichte im Kurier und in den Bezirksblättern und Beiträge in ORF – „NÖ heute“ (Kristina Sprenger), P3tv und SchauTV erhöhten unseren Bekanntheitsgrad!

Der Grundstückskauf konnte finalisiert werden, ANTARES Nö Amateurastronomen ist als Grundbesitzer im Grundbuch eingetragen.

2021
Der Vereinsausflug wird coronabedingt auf 2022 verschoben.
Die Vereinsabende werden via Internet abgehalten, ein DANKE an Paul Beck für die Organisation
Führungsabsagen im 1. Halbjahr, ein COVID-19-Präventionskonzept und die Bestellung eines COVID-19-Schutzbeauftragten sollen Führungen, derzeit in eingeschränkten Rahmen (Anzeige an BH, Bewilligung ab 51 Besucher) ermöglichen.
Wetterbedingt gibt es Verzögerungen bei Fertigstellung Ausbau!
Die Nutzungsfreigabe für den Bereich Astrofotografie ist für Juli 2021 (?) geplant, Aussendung folgt!
Teleskoplagerboxen (9 für Visuelle, 10 für Astrofotografie, 2 für Jugend und Astronomie) sind fertiggestellt und können gemietet werden (EUR 100,00/Jahr, Kontakt Peter Messerer, peter.messerer@kstp.at).

Mitgliederbewegungen
2018 9 Beitritte
2019 8 Beitritte
2020 8 Beitritte
2021 4 Beitritte
AKTUELL 124 Mitglieder (3 Ehrenmitglieder)

2b Anträge an den alten Vorstand
Robert Edelmaier stellte für die Generalversammlung termingerecht folgenden Antrag:
Es ist für die einzelnen Jahre (2019, 2020 und 2021) jeweils getrennt ein Finanzbericht zu stellen, der aufgeschlüsselt folgende Angaben enthalten soll und dem Mitgliedern berichtet werden muss:
Einnahmen
1) Mitgliedsbeiträge
2) Einnahmen durch Führungen
3) Spenden
4) erhaltene Förderungen
5) Vorfinanzierungen
6) Kreditfinanzierung

Ausgaben
1) laufende Kosten für die Sternwarte (Vereinsbetrieb)
2) Ausgaben für Instandhaltungen
3) Geländeausbau
4) AMOs
5) Grundstückskauf samt Nebenkosten
Weiters soll der aktuelle Finanzierungsplan durch den alten Vorstand vorgelegt werden.

Gerhard Kermer berichtete ausführlich übe die Einnahmen, Peter Messerer über die Ausgaben.

3 Bericht des Kassiers
Da Gerhard Zartl privat verhindert war, gab Gerhard Kermer mit von Gerhard Zartl übermittelten Konto-und Kassaauszügen einen Überblick über die Vereinsfinanzen.

4 Bericht der Kassaprüfer
Die Kassaprüfung, durchgeführt von den Kassaprüfern Martin Kainz und Barbara Trinkl, ergab keine Beanstandung.

Statutengemäß erklärte danach Gerhard Kermer den Rücktritt des alten Vorstands.

5 Entlastung des alten Vorstandes
Hermann Ptakovsky übernahm die Moderation und holte von den Mitgliedern die Entlastung des alten Vorstandes mittels Handzeichen der Mitglieder ein. Die Entlastung des Kassiers wurde von den Mitgliedern schriftlich bestätigt.
6a Wahl des neuen Vorstandes – Vorsitzender
Hermann Ptakovsky schlug danach Gerhard Kermer als Vorsitzenden für die nächste Funktionsperiode vor.
Der Wahlvorschlag Vorsitzender Gerhard Kermer wurde von den Mitgliedern mittels Handzeichen einstimmig angenommen.
Gerhard Kermer nahm die Wahl an

6b Wahl des neuen Vorstandes – Ergebnis
Gerhard Kermer leitete danach die Wahl der Vorstandsmitglieder und Fachbereichsleiter

Die am Freitag, 11.06.2021 im Rahmen des ANTARES-VEREINSABENDS
Auf dem Sternwartegelände Michelbach abgehaltene
ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG / VORSTANDSWAHL
brachte folgendes Wahlergebnis

Vorstand
Vorsitzender Gerhard Kermer einstimmig
Vorsitzender Stellvertreter Peter Messerer einstimmig
Kassier Gerhard Zartl 1 Stimmenthaltung
Kassier Stellvertreter Peter Messerer einstimmig
Schriftführer Herbert Hörandner 1 Stimmenthaltung
Schriftführer Stellvertreter Erich Iwanoff einstimmig

Fachbereiche
Sternwarteleiter Peter Messerer einstimmig
Digitale Medien und Astrofotografie Stefan Brenner einstimmig
Objektdokumentation VisBeo Wolfgang Aron einstimmig
(VISuelle BEObachtung)
Mitgliedereinschulung Gerhard Kermer einstimmig
Peter Messerer einstimmig
Jugend und Astronomie Monika Lassinger einstimmig
Radioastronomie Fritz Lensch einstimmig, angenommen
Sternwartepflege Außenbereich Erich Iwanoff einstimmig
Manfred Hackl einstimmig
Führungen und Öffentlichkeitsarbeit Gerhard Kermer einstimmig

Rechnungsprüfer
Martin Kainz einstimmig
Barbara Trinkl einstimmig

Die vorgeschlagenen und gewählten Mitglieder nahmen die Wahl an!
Auf Wunsch von Fritz Lensch übernimmt dieser den Fachbereich Radioastronomie, gehört aber nicht dem Vorstand an!
Gerhard Kermer dankte den Mitgliedern für das ausgesprochene Vertrauen.
Der gewählte Vorstand und die Fachbereichsleiter werden in dieser Funktionsperiode um eine verantwortungsvolle Wahrnehmung der Belange des Vereins bemüht sein!
Förderung des Vereinslebens und Nutzung des Sternwartegeländes werden in den Vordergrund gerückt.

7 Allfälliges: Anträge an den neuen Vorstand
Robert Edelmaier stellte folgenden Antrag an den neuen Vorstand:
Der neue Vorstand möge die nächsten Schritte bezüglich Ausbau bzw. Instandhaltung der Sternwarte für die beiden nächsten Jahre vorlegen:
Welche Ausbaupläne gibt es für den Turm bzw. für das Sternwartegelände?
Das Sternwartegelände wurde erworben – nehmen wir dieses durch vermehrte Nutzung auch in BESITZ!
Die Förderung der Nutzung des Sternwartegeländes durch Mitglieder hat Priorität!
Neumitglieder sollen mittels Einschulung mit dem Sternwartegelände und der Infrastruktur vertraut gemacht, auf die Bedienung der Teleskope in den Kuppeln eingeschult und in das Vereinsleben integriert werden.

Kuppel Hypergraph – Die Dichtungen wurden erneuert
Abhängig von Einnahmen – Forcierung Rückzahlung Kredit Sternwartekauf
Stiegenaufgang Dachgeschoß (Außenzugang)
Erneuerung Geländer SoObs
2. WC
Astronaut als Fotomotiv
Alter Sternwartering – Nutzung für „Jugend und Astronomie“
AST – Verbesserung Infrastruktur soll Nutzung erhöhen
Jupiterprojekt – Radioastronomie
Orionprojekt – Führungen
Allskykamera

Wann wird die Montierung des Hypergraphen ersetzt?
Nach finanzieller Möglichkeit

8 Vorschau und Ende
Zusätzlich zu den oben angeführten Punkten sind folgende Schwerpunkte geplant
Hauptaugenmerk liegt auf der Fertigstellung des Ausbauprojekts
Förderung des Vereinslebens und Aktivitäten (Vereinsausflug, Bauernmuseum, Elsbeerhaus, Brauerei, NHM, usw.)
Förderung Führungsaktivitäten
Vorzeitige Rückzahlung Kredit

Angedacht, aber derzeit nicht finanzierbar
Robotic-Sternwarte
Montierung

Die Generalversammlung endete um 21:15 h.

Gerhard KERMER
ANTARES-Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
ZVR 621010104

Vorstandswahl

Vereinsabend November 2021

NACHLESE
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 12.11.2021

COVID-19 hat auch 2021 große Einschränkungen gebracht. Nach dem Lockdown im 1. Halbjahr steigen die Infektionszahlen wieder.
Trotzdem können wir das zu Ende gehende Vereinsjahr 2021 als erfolgreich bezeichnen!
Die Menschen zieht es in die Natur, was wir ab dem 2. Halbjahr an den Besucherzahlen bei Führungen merkten. Trotz wegen Schlechtwetter abgesagter Führungen konnten wir uns über einen höheren Führungserlös freuen!

Ein herzliches und aufrichtiges DANKE an alle, die mit ihrer Mitarbeit, sei es bei Führungen, sei es bei Außenpflege oder beim Ausbauprojekt zu Kostenreduktion und Einnahmenerhöhung beigetragen haben!

Vor Winterbeginn präsentiert sich das Sternwartegelände in aufgeräumten Zustand – die Säulenadapter sind eingenordet, die Teleskopplattformen abgeräumt und zur Beobachtung freigegeben, Holzabfälle abtransportiert, eine Ladeplattform für Grünschnitt aufgestellt.
Ein weiteres Geländer sorgt für Sicherheit bei Führungen, Steher werden als Stütze für Arbeitstische zur Lagerung von Teleskopzubehör in Beobachtungsnächten dienen.

Das Teleskopboxenhaus ist fertiggestellt und wird von Mitgliedern genutzt; die Kleinobservatorien sind mit PREFA-Platten verkleidet und damit winterdicht geschützt! Innengestaltung und Kuppelsteuerung sind die nächsten Arbeitsschritte zur Inbetriebnahme!

Wurden die Vereinsabende im 1. Halbjahr noch ONLINE abgehalten, können wir wieder Gemeinschaft pflegen – in den Sommermonaten auf dem Sternwartegelände und ab September wieder im Gasthof Leo GRAF in St. Pölten!

Am Freitag, 12.11.2021 ab 18:00 h trafen etwa 15 ANTARES-Mitglieder bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF zusammen; Essen und gemeinsame Gespräche ließ die Zeit bis zum offiziellen Beginn rasch vergehen.
Nach der Begrüßung um 19:00 h und dem Bericht über Vereinsneuigkeiten stellte Gerhard Kermer den Vortragenden vor.

19:30 h Erich Meyer
Linzer Astronomische Gemeinschaft
Bahnbrechende Erkenntnisse des Universalgelehrten Johannes Kepler
auch abseits der Astronomie

Erich Meyer beschäftigt sich schon seit seiner Jugend mit der Astronomie. Auf der Privatsternwarte Meyer/Obermair in Davidschlag im oberösterreichischen Mühlviertel entdeckte er zwischen 1996 und 1999 insgesamt 21 Asteroiden (7 gemeinsam mit Erwin Obermair, 1 mit Herbert Raab); an 6 weiteren Asteroidenentdeckungen zwischen 1996 bis 2005 war er beteiligt.
Der Asteroid (7940) Erichmeyer wurde nach ihm benannt
Präzise Positionsbestimmungen des Kometen Shoemaker-Levy 9 (1993 gemeinsam mit Erwin Obermair und Herbert Raab) trugen wesentlich zur Vorhersage des späteren Impakts auf dem Planeten Jupiter bei.
1997 wurde Meyer das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich, 2018 vom Land Oberösterreich der Titel „Konsulent für Wissenschaft“ verliehen.

Nach Beendigung seiner Berufstätigkeit fand Erich Meyer in seiner Heimatstadt Linz in der Person von Johannes Kepler ein reiches Betätigungsfeld für seine Forschungen.
Im Jahr 2018 gelang es Erich Meyer – rechtzeitig zum 400. Jahrestag der Entdeckung des 3. Keplergesetzes – das Wohnhaus von Johannes Kepler in der Linzer Hofgasse (Haus Nr. 7) zu identifizieren, welches Kepler mit seiner Familie von 1613 bis 1620 bewohnte.

In seinem Buch „Auf den Spuren von Johannes Keplers – Zum 450. Geburtstag Johannes Keplers“ machte er sich auf Spurensuche und fand bisher unbekannte Details aus dem Alltag und dem Wirken des großen Universalgelehrten, dem nicht nur auf dem Gebiet der Astronomie, sondern auch in anderen Wissensbereichen epochale Errungenschaften und Erkenntnisse gelangen, die auch für die heutige Zeit noch Gültigkeit haben.

In seinem Vortrag „Bahnbrechende Erkenntnisse des Universalgelehrten Johannes Kepler auch abseits der Astronomie“ legte er auszugsweise dar, dass Kepler auch in anderen Bereiche großartige Leistungen gelungen sind.
Gerhard Kermer als „junger Kepler“ zitierte die Originaltexte seiner Erkenntnisse.

So machte sich Kepler Gedanken über eine neuartige Pumpe, die heute weltweit als Zahnradpumpe milliardenfach im Einsatz ist – jeder Verbrennungsmotor ist mit einer solchen Ölpumpe ausgestattet.

Aus eigenen und anderen Untersuchungen über die Lichtablenkung folgerte Kepler, dass auch die Luft eine Dichte und somit eine Schwere, ein Gewicht hat. Unter der Annahme einer konstanten Luftdichte berechnete er die Höhe der Atmosphäre mit etwa 4 Kilometern und war damit den Physikern seiner Zeit weit voraus.
Die rötliche Verfärbung des Mondes bei einer Mondesfinsternis erklärte er in seinem Buch „Pars Optica“ durch die Lichtbrechung in der Erdatmosphäre.
In seinem Buch über die Optik erläutert Kepler die Wirkung der Refraktion und Reflektion bei unterschiedlich dichten Medien (Luft – Glas).
Mit seinen Erkenntnissen über die Lichtbrechung gelang es Kepler auch, die optische Funktion von Linsen zu erklären.

Kepler, der selbst kurzsichtig war und eine Brille trug, interessierte sich auch sehr für die Funktion des Auges.
In Prag war er mit dem Doktor der Medizin und Philosophie Johannes Jessenius, dem kaiserlichen Hofarzt von Kaiser Rudolph II., befreundet; beide nahmen gemeinsam Sektionen an Schweineaugen vor, um dem Geheimnis des Sehens auf die Spur zu kommen. Kepler war der erste Mensch, der die optische Funktion des Auges richtig erfasste und feststellte, dass das Bild erst im Gehirn entsteht.
Bisher glaubte man, das Auge sei wie ein Sender, der die Umgebung abscannt und Strahlen an die Außenwelt sendet („Wenn Blicke töten könnten“, „stechende Augen“).
Auf die Frage, warum der Mensch von Natur aus mit einem Augenpaar ausgestattet ist, fand er die Antwort, dass durch die Verarbeitung der optischen Parallaxe im Gehirn das stereometrische Sehen entsteht. Diese Erkenntnis über die Bildentstehung im Auge fand erst etwa 100 Jahre später Eingang in die Medizin.
Mit seinen Kenntnissen über die Optik konnte Kepler auch die Wirkung von Brillen erklären.

Als Kepler sechs Jahre alt war, zeigte ihm seine Mutter Katharina den Kometen C/1577 V1, den er vermutlich wegen seiner Kurzsichtigkeit nicht sehen konnte.
Wie Brahe vertrat Kepler die Auffassung, dass Kometen keine Erscheinung in der Erdatmosphäre sein können, sondern es sich bei ihnen um reale physikalische Objekte im planetaren Raum handelt, die sich daher oberhalb der Mondbahn befinden müssen. Galilei, der diese Himmelserscheinungen als optische Turbulenzen der Erdatmosphäre betrachtete, machte sich in seinem „Il Saggiatore“ (1623) über die beiden Astronomen lustig. Kepler machte sich auch Gedanken, dass der „Schwanz“ oder „Schweif“ eines Kometen durch Materieverlust zustande kommt.
Wenn Kometen fern der Erde ihre Bahn ziehen, ist es gut möglich, dass sie so klein sind, dass man sie nie zu Gesicht bekommt.
Die Länge eines Kometenschweifes schätzte er auf mehr als 2.000 deutsche Meilen (ca. 15 Millionen km). Als Entstehungsort von Kometen war er der Meinung, dass dieser im riesigen Leerraum zwischen Saturn und den Fixsternen zu finden ist.

Nachdem Galilei nach der Beobachtung des Himmels mit seinem Teleskop von mehr als 10.000 Sternen berichtet hatte, machte sich Kepler Gedanken über die Endlichkeit des Weltraums (= Keplers Bezeichnung). In der Dunkelheit der Nacht sah er den Beweis, dass es kein unendlich großes Universum und somit nicht unendlich viele Sterne geben kann.
„Wenn diese Sonnen von derselben Art sind wie unsere Sonne, warum übertreffen sie dann nicht alle zusammen die Helligkeit unserer Sonne?“
Mit diesem Argument widersetzte er sich in seinem Werk „Dissertatio cum nuncio sidereo“ der damaligen Ansicht von Denkern seiner Zeit wie Giordano Bruno und Galileo Galilei, dass der Weltraum unendlich sei. 1823, etwa 200 Jahre später, griff Heinrich Wilhelm Olbers diese Thematik wieder auf, die heute als das „Olberssche Paradaxon“ bekannt ist.
Bezüglich der allgegenwärtigen, jedoch unglaublichen Feinheit des Äthers im Weltraum hatte Kepler eine richtungsweisende Vorstellung: Womöglich müsse man davon ausgehen, dass „der ganze unermessliche Himmelsraum ein Vakuum sei.“
Bezugnehmend auf Galileis Entdeckungen mit dem Teleskop war Kepler schließlich überzeugt, dass die Fixsterne Licht aussenden und damit alle Fixsterne Sonne seien. Er folgerte daraus, dass die Erde nur ein Tüpfelchen im Weltganzen ist.
In einem Brief an Herwart von Hohenburg relativierte er die Bedeutung des Menschen; in der unendlichen Weite des äußeren Himmels müsse man sich über die Kleinheit von uns Menschlein, die Kleinheit dieses unseres so winzigen Erdkügelchens und ebenso der Wandelsterne wundern. Wenn die Planeten deswegen der unbedeutendste Teil der Welt sein sollten, weil das ganze Planetensystem im Vergleich zur Fixsternsphäre nahezu verschwindet, dann würde nach demselben Argument der Mensch zu den letzten Nebensächlichkeiten der Welt gehören.
In seinem Werk Epitome“ machte sich Kepler Gedanken über den Durchmesser der Fixsternsphäre. Mit seinen Annahmen, dass die Fixsternsphäre 2.000x größer als die Saturnbahn, die Saturnbahn 2.000x größer als die Sonne und die Sonne 15x größer als die Erde sei, errechnete er eine Größe der Fixsternsphäre von fast 800 Milliarden Kilometer. Zur damaligen Zeit ein unerhört großer Wert, der jedoch aus heutiger Sicht viel zu klein bemessen ist.

Die Einlagerung von Weinfässern nach seiner Hochzeit nahm er zum Anlass, die bisher angewandte „gesetzlich fixierte Messmethode“ eingehend zu überprüfen, und entwickelte eine Näherungsformel für die Fassvolumenberechnung.
Er befasste sich mit der Inhaltsberechnung von insgesamt 92 rotationssymmetrischen Körpern und fand dafür eine elegante Methode, indem er die ursprünglich nicht berechenbare Form in eine berechenbare transformierte.
Seine Methode dafür ist aus mathematisch-historischer Sicht hochinteressant. Er zerlegte die Ursprungsform für deren Umformung in unendlich (infinitesimal) kleine Schnitte und griff damit auf die spätere Integralrechnung vor. Die Infinitesimalrechnung wurde erst etwa 70 Jahre später von Gottfried Wilhelm Leibniz und von Isaac Newton entwickelt. Kepler dokumentierte seine Arbeiten in seinen Büchern „Nova Stereometria Dolorium Vinariorum“ (1615) und ein Jahr später in „Messekunst Archimedis“ (in deutscher Sprache).
Über seine Art, schwierige wissenschaftliche Themen zu vermitteln, schrieb er, dass er Wissenschaft nicht mit gestrenger Miene vortrage, um dadurch Behauptungen Gewicht zu verleihen, wobei man sich oft genug, ohne es zu wollen, lächerlich mache, sondern dass er von Natur dafür geschaffen ist, die schwere Mühe wissenschaftlicher Arbeit durch aufgelockerte Darstellung zu mildern.

Zur Zeit Keplers wurde der Sternenhimmel als unveränderlich angesehen. Im Oktober 1604 hatte Kepler in Prag die seltene Gelegenheit, eine Supernova im Sternbild Schlangenträger selbst zu beobachten; dabei empfand er, als quäle sich der Stern, als ob er mit dem Tod ringen würde – eine schöne Beschreibung für einen „sterbenden“ Stern.
Über Sternentstehung hatte Kepler die vage Vorstellung, dass überall am Himmel Stoff dafür vorhanden ist, und dass die Materie des Neuen Sterns aus der Fixsternsphäre selbst zusammengeholt wird und nach dem Erlöschen sich wieder in diese auflöst.

In einem Brief an Galilei machte sich Kepler 1610 Gedanken über Planeten, die um andere Sterne kreisen und um die Möglichkeit, in den Weltraum zu reisen. Bessere Beobachtungsbedingungen sind für die Auffindung von (Exo-)Planeten erforderlich; und wenn die Kunst des Fliegens gelehrt werden kann, werden auch die Menschen da sein, die sich vor der entsetzlichen Weite nicht fürchten. „Und so, als ob die wagemutigen Reisenden schon morgens vor der Türe stünden, wollen wir die Astronomie für sie begründen“.

Auch über ferne bewohnte Welten machte sich Kepler Gedanken:
Findet sich auf Sternen (Planeten) auch Feuchtigkeit, sowie Gegenden, die von den Ausdünstungen der Feuchtigkeit besiedelt sind, gibt es dort auch lebendige Geschöpfe, denen diese Zustände zum Nutzen gereichen. Auch Giordano Bruno und Tycho Brahe haben die Ansicht gehegt, dass es auf den Sternen Bewohner gibt.
400 Jahre nach Keplers Werk „Astronomia nova“ hat die NASA 2009 das Weltraumteleskop KEPLER gestartet, um Exoplaneten in der sogenannten habitablen Zone um Sterne zu entdecken.
Bis zur Einstellung der äußerst erfolgreichen Mission infolge Treibstoffmangels im Oktober 2018 konnten mit KEPLER insgesamt 2.357 Exoplaneten gefunden werden.

Im Vorwort seines Werkes „Astronomia Nova“ gab Kepler an, dass sich zwei Körper ähnlich wie Magneten gegenseitig anziehen, wobei sich der eine dem anderen um eine Strecke nähert, die der Masse des anderen proportional ist.
Wenn sich die anziehende Kraft des Mondes bis zur Erde erstreckt, so folgt daraus, dass sich umso mehr die anziehende Kraft der Erde bis zum Mond und noch viel höher erstreckt.
1684 erklärt Isaac Newton in seinem Werk „de Motu“:
„Wenn also die Sonne die Erde anzieht, dann muss auch die Erde ihrerseits mit einer Kraft gleicher Größe an der Sonne ziehen.“ Dieses Prinzip nannte Newton „actio = reactio“.
Warum entdeckte nicht Kepler das Gravitationsgesetz? Einerseits war zu seiner Zeit die Algebra noch nicht so weit entwickelt und andererseits war ihm das Prinzip der Massenträgheit noch nicht bekannt. Erst Newton war klar, dass eine Kraft nicht zur Aufrechterhaltung, sondern zur Veränderung eines Bewegungszustands notwendig ist.
Die Bedeutung von Keplers Erkenntnissen für das Gravitationsgesetz formulierte Johann Christoph Friedrich von Schiller: „Kepler trägt Newton die Fackel voran.“

Johannes Kepler ist vor allem wegen der Entdeckung seiner drei Gesetze als Astronom berühmt. Musik, Optik, Mathematik, Technik, Philosophie, über seine Dichtkunst ist wenig bekannt – auch in diesen Bereichen sind Kepler großartige Leistungen gelungen. Es ist erstaunlich, wie vorausschauend Kepler dachte und wie viele seiner Gedanken und Erkenntnisse auch noch für die heutige Zeit Gültigkeit haben.

Buch:
Auf den Spuren Johannes Keplers – Zum 450. Geburtstag Johannes Kepler
ISBN 978-3-347-28158-5
Verlag: tredition
Preis: EUR 24,60

Das Buch lag am Vereinsabend auf und konnte käuflich erworben werden!
Erich Meyer hat Exemplare gerne signiert!

Johannes Kepler – Der Adventkalender zum 450. Geburtstag
Marianne Oberladstätter, uns bekannt als Führerin durch die Linzer Altstadt auf Keplers Spuren bei unserem Vereinsausflug 2018, gestaltete gemeinsam mit Erich Meyer einen Adventkalender der besonderen Art:
Geboren am 27.12.1571, jährt sich der Geburtstag von Johannes Kepler am 27.12.2021 zum 450. Mal.
Der Adventkalender enthält 27 Tage – die einzelnen Kalendertage können wahlweise mit Bild und Text/Zitat arrangiert und aufgestellt werden – eine Halterung hierfür liegt bei!
Und, da keine Jahresangabe, kann dieser Adventkalender auch in den Folgejahren genutzt werden!

Kontakt office@astrokalender.at
Preis EUR 15,50
Druck
Miteinander GmbH-Digiprint
Am Alten Feldweg 2
4040 Linz

Der weitere Verlauf des Vereinsabends nahm seinen gewohnten Verlauf, er gehörte unseren Mitgliedern: Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen oder einfach nur privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.

VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 26.11.2021

BITTE um BEACHTUNG:
2G-Nachweispflicht (Getestet, Geimpft)

Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten

Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h WEIHNACHTSFEIER
25 Jahre ANTARES Nö Amateurastronomen

Am 26.11.1996 erfolgte die Vereinsgründung –
Zeit, Rückblick zu halten und Ereignisse Revue passieren zu lassen;
Aber auch in der Gegenwarte leben, stolz auf Geschaffenes sein;
Und weiterhin VISIONEN leben;
Vor allem aber immer Gemeinschaft pflegen!

Wir freuen uns über euer Interesse und über zahlreiche Besucher.

Gerhard KERMER
ANTARES-Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104

Vereinsabend Oktober 2021

ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 08.10.2021

NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 08.10.2021
Nach den COVID-19-bedingten Einschränkungen können wir wieder Gemeinschaft pflegen.
25 ANTARES-Mitglieder trafen am Freitag, 08.10.2020 bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammen.
Essen und gemeinsame Gespräche ließen die Zeit bis zum offiziellen Beginn rasch vergehen.
Um 19:00 h begrüßte Gerhard Kermer die Anwesenden, so unter anderem unser Neumitglied Markus H., der sich auch persönlich vorstellte.
Der neue Geländeteil ist noch “Baustelle“, die Teleskopplattformen werden als Lagerplatz für Baumaterialien und Abfallsammelstelle für Restmaterial genutzt; diese sollten größtenteils bis Ende Oktober / Anfang November leergeräumt, somit ab diesem Zeitpunkt nutzbar sein.
Die Fertigstellung von AMO 1 – 3 (ANTARES Mini Observatories) und der SDH (Schiebedachhütte) ist absehbar, der Innenausbau ist zum Großteil abgeschlossen, an der Verblechung und der Technik (wie Kuppelsteuerung) wird gearbeitet.

Die Überwachungskamera wird durch eine Fixkamera ersetzt, deren Bilder veröffentlicht werden.
Die neu installierten Überwachungskameras sind öffentlich nicht einsehbar, der Inhalt wird ausschließlich bei Vorfällen aufgerufen.

Der vom Dorferneuerungsverein Michelbach initiierte Sternwarteweg sollte im Rahmen eines Wandertages am Nationalfeiertag eröffnet werden, wird aber auf das Frühjahr 2022 verschoben. Die offizielle Übergabe des neuen Geländeteils soll zeitgleich mit der Eröffnung des Sternwarteweges erfolgen, Termin wird zeitgerecht bekanntgegeben.
2022 werden noch Kleinprojekte wie Ablagetische bei Teleskopplattfoprmen, 2. WC, Erneuerung Stiegenaufgang zu SoObs, Aufstellung eines Astronauten als Fotomotiv und Innenausstattung beim Hypergraphen durchgeführt.

Der Vereinsausflug nach Graz soll, sofern die Bedingungen gegeben sind, durchgeführt werden.

Als Vortragenden konnten wir DI Dr. techn. Norbert Frischauf begrüßen.
DI Dr. techn. Norbert Frischauf studierte technische Physik an der TU Wien und Elektrotechnik an der TU Graz, und ist Absolvent der International Space University. In seinem Spezialgebiet Hochenergiephysik arbeitet er u.a. für das CERN und die ESA.
Neben wissenschaftlichen Tätigkeiten ist Norbert Frischauf führendes Mitglied in einigen Vereinigungen (Österr. Weltraum Forum, „Space Generation Advisory Council” der UNO und der Intern. Akademie der Astronautik), Mitglied der „Strategic Community Austria“, militärischer Strategieberater und Partner bei SpaceTec Partners.
Bei ORF, Bayern Alpha und 3Sat ist er Wissenschaftskommunikator und Verfasser zahlreicher Publikationen.

Norbert Frischauf: Schneller als das Licht – die Physik hinter Star Wars, Star Trek und Co.
Von Hyperräumen, Wurmlöchern, Impulsantrieben, Kalups und Warpkernen
Plasma-, Ionen-, Fissions-, Fusions- und Antimaterieantriebe: Wie fliegen die Science Fiction Raumschiffe durchs All, was davon ist nach gegenwärtigem Verständnis wirklich möglich und wofür bräuchte es eine radikale Änderung unserer physikalischen Modelle?
Norbert Frischauf nahm uns in seinem unterhaltsam und kompetent gestalteten Vortrag in die Welt der Science Fiction mit!

Unser Mitglied Rudi Riha hat nachstehend diesen Vortrag zusammengefasst!

Quantenphysik
1900 war klassische Physik am Höhepunkt:
Klassische Mechanik: Newton
Elektrodynamik: Maxwellgleichungen
Optik: elektromagnetische Welle
Thermodynamik: Hauptsätze
Probleme: Merkurbahn, Schwarzkörperstrahlung…
→ Plancksches Strahlungsspektrum: Strahlungsfrequenz – Temperatur (E = h*vnü)
= Dissertation von Planck
1905 Lichtquantenhypothese Einsteins
1927 Heisenbergs Unschärferelation
Atome
1900 Boltzmanns Atomtheorie
1905 Brownsche Molekularbewegung
1913 Bohrsches Atommodell
Relativitätstheorie
1905 Spezielle (E = mc^2)
1915 Allgemeine

Planck-Masse: 2,18*10^-8 kg
Planck-Ladung: 1,88*10^-18 (→ elektromagnetische Kraft viel stärker als Gravitation)
Planck-Länge: 1,6*10^-35 (kleinste mögliche Größe)
„Planck-Geschwindigkeit“ ?? = Lichtgeschwindigkeit (größte Geschwindigkeit für Informationsübertragung)

Geschwindigkeiten im Universum: Erde 30km/s, Milchstraße 230km/s…
Bewegungen im Universum → Zeit kein absoluter Parameter, drei Dimensionen nicht ausreichend zur Beschreibung des Raums, Licht Welle und zugleich gequantelt….
→ Physik total umgemodelt

Blick in Vergangenheit mittels Teleskop
Urknall ist universeller Schöpfungsakt: Raum, Zeit, Felder und Energien
→ Standardmodell der Elementarteilchen und Wechselwirkungen

Das bekannte Universum: So weit das Licht seit Urknall zu uns unterwegs war.
Leben auf anderen Planeten:
200 000 000 000 Sterne
200 000 mit Planeten in habitabler Zone
20 mit intelligentem Leben
diese eher am Rand der Galaxis zu finden (im Bulge kein Leben möglich)
→ 600 bis 10.000 LJ Entfernung
zum Aufsuchen: FTL-Antrieb (faster than light)

Einrichtungen für „Rasenden Falken“:
Trägheitsdämpfer
Überlichttriebwerk
Lebenserhaltungssysteme
Höchstleistungstriebwerke
Höchstleistungscomputer
….
?? Energielieferung
Solarenergie fällt aus

Nuklearphysik:
Bindungsenergie pro Nukleon bei Eisen am höchsten
→ Reaktor zur Kernfusion

Fusion mittels magnetischem Einschluss: Tokamak
Torus mit Vakuum und Hochenergieteilchen
zum Austesten und Ausloten der Betriebsbedingungen
soll 2027 in Betrieb gehen
Triebwerk ~ Fusionsreaktor

Plasmaantrieb: Plasma durch Magnetfeld geschickt – weicht aus → Triebstrahl
Impulstriebwerk = Fusionstriebwerk

Antimaterie – Materie-Antrieb: erst Antimaterie zu erzeugen

Singularitäts- und Antimateriereaktor:
Schwarzes Loch erzeugt – dann mit Schwerefeld geknackt
dann Antimaterie erzeugt und auch noch ausgenutzt
äußerst unwahrscheinlich

Warp-Blase: Raumzeit wird bewegt (gestaucht und weggedrückt)
dunkle Energie müsste angezapft werden
in Blase Temperatur der Sonne
keine Zeitdilatation
aber Kommunikation mit außen fraglich – nicht einmal Wahrnehmung möglich

In der anschließenden Fragerunde beantwortet Norbert Frischauf noch zahlreiche f#ragen und ging auf Details ein.

Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, Besprechungen zu Vereinsterminen, privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende – so auch diesen – zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.

VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 12.11.2021
Erich Meyer, Linzer Astronomische Gemeinschaft
Bahnbrechende Erkenntnisse des Universalgelehrten Johannes Kepler
auch abseits der Astronomie

Wegen einer Terminkollision wird der für diesen Abend vorgesehene Vortrag von
ao. Univ. Prof. Dr. Irmgard Marboe
Wem gehört der Mond?
– und andere Rechtsfragen zwischen Himmel und Erde
Zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt!

Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104

Vereinsabend September 2021

NACHLESE
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 10.09.2021

Wir leben wieder Gemeinschaft!
Nach den durch COIVID-19 bedingten teils abgesagten, teils ONLINE abgehaltenen Vereinsabenden konnten wir uns nach fast einem Jahr am Freitag, 10.09.2021 ab 18:00 h wieder im Gasthof Leo GRAF, St. Pölten zu einem Vereinsabend treffen und Gemeinschaft pflegen.
12 ANTARES-Mitglieder nahmen diese Gelegenheit gerne wahr.

Gegen 19:00 h begrüßte Gerhard Kermer die Anwesenden und berichtete über Neuigkeiten aus dem Verein.
Die Bauarbeiten auf dem Sternwartegelände schreiten voran; die Beobachtungsplattformen im oberen Anlagenteil können jederzeit genutzt werden; nach der Fertigstellung der Kleinobservatorien wird auch der Neuteil für die Mitglieder freigegeben – derzeit werden die neu geschaffenen Teleskopplattformen als Arbeitsplätze und Lagerraum für Baumaterial genutzt.
Die Führungstermine werden von zahlreichen Besuchern wahrgenommen; für die Führungsgestaltung ersuchen wir um die Mitarbeit interessierter Mitglieder.

Für den vom Dorferneuerungsverein Michelbach geplanten Sternwarteweg, der, ausgehend vom Dorfplatz zur Sternwarte führt, hat Peter Messerer die Schautafeln gestaltet. Die Eröffnung ist für Ende Oktober angedacht, Detailinfos folgen.

Nach der COVID-19 bedingten Verschiebung soll der Vereinsausflug 2022 nach Graz führen – Detailinfos folgen zeitgerecht.

Nach einem Überblick über die Themen der Vortragenden an den folgenden Vereinsabenden konnten wir DDr. Martin Apolin begrüßen.

DDr. Martin APOLIN ist AHS-Lehrer am GRG 17 Parhamergymnasium, 1170 Wien und Lektor an der Fakultät für Physik/Didaktik
Geboren 1965 in Wien, promovierte er in Physik und Sportwissenschaften; seit 1990 arbeitet er hauptberuflich als AHS-Lehrer. Neben dieser Tätigkeit konnte er sich über die Jahre als Vortragender und Autor profilieren. Er hat über 20 populärwissenschaftliche Bücher und Schulbücher geschrieben. Seine besondere Leidenschaft ist die Verschmelzung von Biologie und Physik. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Wien.
Seine Sportkundebücher „Know How“ und die Physikbücher „Big Bang“ werden am Parhamerplatz im Unterricht verwendet.
Im Magazin „Terra Mater“ schreibt er Beiträge über Physik.

An diesem Vereinsabend stellte er sein Buch „HIMMELSKÖRPER“ vor!
Urknall-Reste und Sternenstaub – das Wunder des menschlichen Körpers
Alles in unserem Körper – ja das Leben selbst – ist letztlich reine Physik! Warum das so ist und was die Sterne damit zu tun haben, das zeigt Martin Apolin in seinem Sachbuch auf. Er wirft einen unkonventionellen Blick auf die Biophysik des menschlichen Körpers und offenbart unseren kosmischen Ursprung.

Unser Mitglied Rudi Riha hat nachstehend diese Vorstellung zusammengefasst!
HINWEIS:
Die Funktion „hochgestellt“ wird nicht unterstützt; somit wird dies als 10hoch24 dargestellt
DDr. Martin Apolin hat vor kurzem einen Youtube-Kanal gestartet, in dem Physik erklärt wird!
Weitere Beiträge sind geplant!
https://www.youtube.com/channel/UCxJYIfdx16A4PUf75Zd_aKw

Hinein schauen – es zahlt sich aus!

Martin Apolin: Himmelskörper
Die großen Fragen:
Bausteine – Myriaden 10hoch28 Atome
20 verschiedene Typen
Bausatz des Universums: Periodensystem
21 Elemente essentiell für das Leben
62% der Atome im menschlichen Körper sind Wasserstoff
es folgen O, C, N, Ca, P in Summe 99,5%
Wo kommen die Bausteine her?
Wasserstoff eine Sekunde nach Urknall fertig
Rest kommt aus Sternen („Sternenstaub“)
Kernfusion: H → He (Proton-Proton-Zyklus)
weitere in Zwiebelschalenmodell bis Eisen
Elemente jenseits von Eisen:
Supernovae, Rote Riesen, Verschmelzung von Neutronensternen
z.B.: Jod Nr.53 im Periodensystem: aus Neutronensternen
oder Kobalt (Vitamin B12): ein Atom Co + zig andere
ohne B12 Erscheinungen von Nervenschmerzen bis Demenz
Zusammenhalt der Materie durch elektromagnetische Kraft
10hoch14 Zellen im Körper – bestehen aus Chromosomen
alle DNAs eines Körpers aneinander gereiht → 14 AU lang
Nahrung → Wärme im Körper frei
Nährstoffe hauptsächlich aus vier verschiedenen Elementen (C, H, O, N)
im Körper Umsortierung: Zucker → Wasser und CO2 + Energie (Wärme)
Jeder Körper enthält ~ 109 Atome, die Einstein in seinem Körper hatte!
Entropie (Unordnung) ist wahrscheinlichster Zustand der Verteilung im Universum
Körper hält dennoch komplexe Ordnung aufrecht
Trick: lokale Ordnung aufrecht erhalten – dafür woanders umso größere Unordnung
erste Lebewesen vor 3,8 Mrd. Jahren begannen Unordnung auszulagern
Tagesumsatz an Energie:
116 Watt
Grundumsatz 70 W (1W/kg Körpergewicht)
Verdauung 10%
Verbrauch der Organe: Leber und Skelettmuskulatur vorn, dann Gehirn
ATP (Adenosintriphosphat) hält Ordnung im Körper zusammen etc.
wichtigstes Mittel für Energiebereitstellung – aus 5 Hauptelementen bestehend
Menge an ATP, das pro Tag gespaltet und resynthetisiert wird, beträgt halbe Körpermasse
Muskelkraft vom Querschnitt abhängig (wächst mit Quadrat des Durchmessers)
Masse vom Volumen (wächst kubisch)
→ je kleiner desto (relativ zur Körpermasse) mehr Kraft
Pendelgang des Menschen hocheffizient
→ rascheren Verbreitung des Menschen gegenüber anderen Lebewesen
generalisiertes motorisches Programm: Schema
Greifen und Heben bei Halten eines Glases beim Einschenken
Herzschläge haben unterschiedliche Frequenzen bei Tierarten – aber Gesamtzahl der Herzschläge im Leben gleich → unterschiedliche Lebensdauer
beim Menschen anderes Verhältnis → wesentlich längere Lebensdauer
Sicht der Welt durch Menschen:
Farben gibt es in Natur nicht – vom Gehirn geschaffen
Sehen in einer „Oktav“ (Frequenzverhältnis rot zu violett 1:2) – Hören dagegen über 20 Oktaven
ein einziges Photon kann Farbeindruck auslösen
Raumsehen: Gehirn schafft aus zwei 2-D-Bildern ein 3-D-Bild
Zuordnung eines Geräusch zu Verursacher im Gehirn geschaffen
Vokale haben unterschiedliche Peaks in Obertonreihen → vom Gehirn erkannt und kodiert zu Vokalen
Gehirn: 10hoch11 Nervenzellen und 10hoch14 Verbindungen
komplexestes Ding des Universums
keine Kenntnis über Entstehung des Bewusstseins
Sind wir allein?
Fermi-Paradoxon: Wo sind sie denn – die Außerirdischen, wenn es so viele gibt?
aber Zeitfenster der Beobachtung oder Suche erst sehr kurz → Möglichkeit des Verpassens sehr groß
im Rahmen des SETI erst ein sechstrillionstel aller Möglichkeiten genutzt

Im Anschluss stand DDr. Martin Apolin für Fragen zur Verfügung.
Mitglieder nutzten die Gelegenheit einer persönlichen Signierung dieses Buches durch den Autor.

Wer noch die Gelegenheit am Erwerb dieses Buches nutzen möchte:

Himmels-Körper
ISBN-13 9783711002556
264 Seiten / 14,5 x 21,0 cm
Ecowin
Österreich: 24,00 EUR

Entdecken Sie:
– Wie aus den Überresten des Urknalls und längst verloschener Sterne die Bausteine unseres Körpers entstanden sind
– Dass der Mensch aus unfassbar vielen Atomen besteht: Es sind 1028 – eine Eins mit 28 Nullen!
– Wie dieser Haufen Atome es schafft, sich fortzubewegen, zu sehen, zu hören und zu sprechen
– Wie das Leben scheinbar die physikalischen Gesetze austrickst
– Warum unser Gehirn das komplexeste Gebilde im Sonnensystem ist
– Welche Aufgaben chemische Elemente wie der Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff erfüllen

Und wer besonderes Interesse an Physik hat:

Physik für echte Männer
Verlag Rowohlt Taschenbuch
ISBN 978-3-499-60375-4
352 Seiten / 19/12,5/2,4 cm
Österreich: 12,40 EUR

Das Mobiltelefon ohne Steckdose aufladen? Mit dem Fahrrad durch einen Looping fahren? Mit einem Sockenkühlschrank Getränke kühlen?

Martin Apolin weiß, wie das geht, und präsentiert mit vielen Illustrationen unterhaltsam und erstaunlich einfach physikalisches Alltagswissen, das einen schnell in den Bann zieht. Sie erfahren, wie sich T-Shirts mit Hilfe der Gravitation von selbst falten oder man tatsächlich über Wasser laufen kann und warum der Bumerang zurückkommt. Sie lernen, wie Sie sich im Großstadtdschungel mit einem Blick auf die Satellitenschüsseln zurechtfinden, Messer perfekt schleifen oder ob Sie sich tatsächlich mit einem Glühwein aufwärmen können – und dass „Benzin oder Diesel“ eher eine religiöse Frage ist. Sie werden feststellen, dass Sie selten so viel gelernt und sich dabei gleichzeitig so gut unterhalten haben! Wer gern verrückte Experimente macht und beispielsweise Spaß daran hat, auf der nächsten Party mit Eiswürfeln anzugeben, die im Dunkeln leuchten, sollte zu diesem Buch greifen.

In diesem Buch gelingt es Martin Apolin, Begeisterung für Physik zu wecken. Bei seinen vergnüglichen Erläuterungen verzichtet er weitgehend auf Formeln und lange Rechenwege. Interessierte können solche Details im Anhang nachschlagen.

Der weitere Verlauf des Vereinsabends nahm seinen gewohnten Verlauf, er gehörte unseren Mitgliedern: Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen oder einfach nur privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.

VORSCHAU
ANTARES-VEREINSABEND
Freitag 08.10.2021

Gasthof Leo GRAF
Bahnhofplatz Süd – 7
3100 St. Pölten

Treffen ab 18:00 h
19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten
19:30 h DI Norbert Frischauf
CERN
Schneller als das Licht: die Physik hinter Star Wars, Star Trek und Co
Von Hyperräumen, Wurmlöchern, Impulsantrieben, Kalups und Warpkernen

Wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer!

Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0664 73122973
E gerhard.kermer@aon.at
I https://www.noe-sternwarte.at
ZVR 621010104

Vereinsabend Mai 2021

NACHLESE
Vereinsabend
Freitag, 14.05.2021

Die COVID-19-Beschränkungen haben zahlreiche Einschnitte mit einem weiteren Lockdown gebracht; die Gaststätten öffnen wieder am 19.05.2021.
Deshalb blieben wir an diesem Abend in unseren eigenen 4 Wänden, starteten den PC, gaben Link ein, aktivierten Webcam, Lautsprecher und Mikrofon, um in Zeiten wie diesen auf diese doch bereits vertrautere Weise gemeinsam am Vereinsabend teilzunehmen – etwa 22 Mitglieder und auch Besucher waren eingelinkt!

Paul Beck ermöglichte die Gestaltung dieses Vereinsabends aus dem WebEx-Room der Uni Graz – ein aufrichtiges DANKE an Paul.

Im angehängten Dokument könnt ihr mehr über diesen Vereinsabend und den Vortrag von Dr. Peter Habison zum Thema „Das größte Auge der Welt – Das Extremely Large Telescope der ESO“ erfahren!
VA20210514NLHabison-ELT