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2016Für die nächsten drei Wochen lässt sich Merkur leicht am Abendhimmel auffinden, denn der sonnennächste Planet erreicht im April einen geeigneten Abstand zur Sonne. Der Planet zeigt sich tief am westlichen Horizont.
Ein seltener Gast am Himmel lässt sich im April für die nächsten drei Wochen gut beobachten: Der sonnennächste Planet Merkur zeigt sich am Abendhimmel tief am westlichen Horizont. Er erreicht am 18. April seine größte östliche Elongation zur Sonne, das heißt, er eilt dem Tagesgestirn am Himmel hinterher. Dank der steilstehenden Ekliptik, der Hauptebene des Sonnensystems, in der alle acht Planeten umlaufen, ergibt sich damit die beste Abendsichtbarkeit des Jahres: Fast den ganzen Monat lang kann der innerste Planet gesichtet werden.
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2016Hinweise auf Planetenentstehung bei erdähnlichem Abstand von einem jungen Stern
Diese neue Aufnahme vom Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) zeigt die bislang feinsten Details einer protoplanetaren Scheibe um den nahegelegenen sonnenähnlichen Stern TW Hydrae. Das Bild zeigt eine faszinierende Lücke in dem Abstand vom Stern, in dem sich in unserem Sonnensystem die Erdumlaufbahn befindet. Das könnte bedeuten, dass sich dort gerade eine jüngere Version unseres Heimatplaneten oder eine etwas massereichere Supererde dort bildet.
Der Stern TW Hydrae ist aufgrund seiner Nähe zur Erde – er ist nur etwa 175 Lichtjahre entfernt – und seines Status als junger Stern von etwa 10 Millionen Jahren unter Astronomen ein beliebtes Studienobjekt. Wir schauen zudem direkt von oben auf die protoplanetare Scheibe, die den Stern umgibt. Das ermöglicht einen unverzerrten Blick auf alles, was dort vorgeht. „Vorangegangene Studien mit Radioteleskopen und Teleskopen für das sichtbare Licht hatten bereits bestätigt, dass TW Hydrae von einer deutlich sichtbaren Scheibe umgeben ist, deren Struktur stark darauf hindeutet, dass sich darin in diesem Moment Planeten anfangen zu bilden“, erläutert Sean Andrews vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge (Massachusetts) in den USA, der Erstautor der Studie, die heute in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal Letters erscheint. „Die neuen ALMA-Daten zeigen die Scheibe mit einer unvergleichlichen Detailschärfe und lassen einen Satz heller, konzentrischer Staubringe mit dunklen Lücken dazwischen erkennen. Und es gibt faszinierende Anzeichen dafür, dass ein Planet mit einer erdähnlichen Umlaufbahn dort im Entstehen begriffen ist.“
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2016Noch ist es nicht offiziell, aber in dieser Woche dürfte die Mission der Landesonde Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko für beendet erklärt werden. Zuletzt bestand am 9. Juli 2015 für wenige Minuten Funkkontakt. von Tilmann Althaus
Nach vielen Monaten vergeblicher Versuche, mit der Landesonde Philae auf der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko Kontakt aufzunehmen, ist nun die Mission des Landers beendet. Auch im Januar 2016 gelang es nicht, via Muttersonde Rosetta in Kontakt mit Philae zu treten. Nun hat sich der Komet 67P so weit von der Sonne entfernt, dass die am Landeplatz eintreffende Sonnenstrahlung nicht mehr ausreicht, die Batterien von Philae für einen Betrieb aufzuladen. Zuletzt war es am 9. Juli 2015 gelungen, mit Philae für wenige Minuten in Kontakt zu treten; seitdem war nichts mehr zu hören gewesen.
http://www.spektrum.de/news/mission-des-kometenlander-philae-ist-wohl-zu-ende/1397690
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2016Es gibt allerlei verschiedene Karten: solche, die geologische Formationen oder die Topografie wiedergeben, andere, die politische Grenzen zeigen und noch andere, die die Wetterlage bestimmen oder die Konstellation von Sternen und Planeten darstellen. Eine Sternenkarte haben jüngst auch die Astronomen vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie erstellt. Ihre Karte zeigt die Milchstraße, allerdings unter einem ganz bestimmten Aspekt, den Forscher bislang nicht kartiert haben: die Altersstruktur. Die beiden Astronomen Melissa Ness und Marie Martig ermittelten dafür das Alter von fast 100.000 Roten Riesensternen, die in Abständen von bis zu 50.000 Lichtjahren vom galaktischen Zentrum entfernt liegen. Die Daten für die Karte lieferten Teleskope unter anderem das NASA-Weltraumteleskop Kepler. Was ließ sich auf der Karte erkennen: Die unterschiedlichen Farben der Pixel stehen für die unterschiedlichen Sternenalter. Rot sind ältesten Sterne eingefärbt, grün Sterne mittleren Alters und blau die jüngsten Sterne. Das Farbmuster bestätigte nun, was Forscher bisher nur angenommen haben – dass die Milchstraße von innen nach außen gewachsen ist und die ältesten Sterne im Zentrum, die jüngsten in den Außenregionen liegen. Foto: M. Ness, G. Stinson/MPIA © wissenschaft.de – Ruth Rehbock/Karin Schlott
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2016Radioastronomen blicken tief ins Herz einer aktiven Galaxie
Im Zentrum der 900 Millionen Lichtjahren entfernten aktiven Galaxie BL Lacertae lauert ein schwarzes Loch. Aus seiner unmittelbaren Umgebung wird Radiostrahlung ausgesendet. Ihr galt jetzt die Beobachtung eines Verbunds aus mehreren Teleskopen; das Weltraumobservatorium Spektr-R war ebenso dabei wie die 100-Meter-Antenne Effelsberg sowie 14 weitere über die ganze Erde verteilte Teleskope. Dabei haben Forscher alle gemessenen Signale an einem Spezialrechner (Korrelator) im Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie miteinander verbunden. Auf diese Weise entstand ein virtuelles Teleskop von achtfachem Erddurchmesser – und das bisher schärfste Bild in der Astronomie.
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2016Einer der ESO-Fotobotschafter gehört nun zu einer auserlesenen Gruppe von Menschen, die ein seltsames Phänomen am Himmel fotografiert haben: Rote Kobolde. Dabei handelt es sich nicht um astronomische Objekte, sondern um Erscheinungen in der Erdatmosphäre, die im Zusammenhang mit Gewittern auftreten. Sie sind schwer zu entdecken, da die richtigen Bedingungen gegeben sein müssen. Außerdem sind sie nur für wenige Sekunden sichtbar. Petr Horálek war aber zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als er die Observatorien der ESO in La Silla und Paranal in Chile besucht hat. Dieser ESOcast erforscht die außergewöhnlichen Bilder, die dabei heraus kamen und erklärt, wie es zu diesen geisterhaften Erscheinungen kommt.
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2016Die Raumsonde Cassini hat mit Manövern begonnen, um in eine stark geneigte Bahn um den Ringplaneten zu gelangen. Dies ist der vorletzte Abschnitt ihrer Mission, die mit einem gezielten Absturz auf den Ringplaneten am 15. September 2017 enden wird. von Tilmann Althaus
Derzeit sind die Missionskontrolleure der NASA dabei, die Saturnsonde Cassini in eine dem Äquator gegenüber stark geneigte Bahn um den Ringplaneten umzuleiten. Dies geschieht, um Cassini einen optimalen Blick auf das Ringsystem zu ermöglichen. Im Jahr 2015 befand sich die Sonde auf äquatornahen Bahnen, um die diversen Monde aus der Nähe zu erkunden. Von solchen Bahnen aus lassen sich aber die Ringe nur unter sehr flachen Blickwinkeln beobachten. Schon am 30. Dezember 2015 änderte sich mit einem Schubmanöver des Bordantriebs die Umlaufgeschwindigkeit der Sonde um rund acht Meter pro Sekunde, worauf sich am 15. Januar 2016 ein dichter Vorbeiflug am größten und massereichsten Saturnmond, Titan, anschloss. Nun folgte am 23. Januar ein weiteres Schubmanöver, das wiederum eine Geschwindigkeitsveränderung von rund sieben Metern pro Sekunde erbrachte. Diesem wird am 1. Februar ein weiterer Titanvorbeiflug folgen, der die Umlaufgeschwindigkeit um 774 Meter pro Sekunde erhöhen wird.
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2016Immer wieder hatten Wissenschaftler die Entdeckung eines neuen Planeten im Sonnensystem verkündet, Recht hatte keiner. Nun sei das anders, sind sich zwei US-Forscher sicher.
Zwei US-Forscher haben starke Hinweise auf einen neunten Planeten gefunden, der die Sonne weit außerhalb der Bahn des Neptun und des Pluto umkreist. Wie Konstantin Batygin und Mike Brown vom California Institute of Technology (Caltech) erklären, sind sie dem noch nicht nachgewiesenen Himmelskörper mit Computermodellen auf die Spur gekommen. Der von ihnen postulierte „Planet Neun“ wäre so groß, dass sein Status als Planet eindeutig wäre. Zusätzlich dominierte er eine viel größere Region als die anderen acht Planeten.
Beide Forscher wissen um die vielen angeblichen Entdeckungen eines neuen Planeten in der Vergangenheit, daher haben sie sich auf die Skepsis vorbereitet. „Warum es diesmal anders ist?“, fragt Brown selbst: Diesmal ist es anders, weil wir richtig liegen.
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2016Quasare sind weit entfernte Galaxien, die sehr aktive supermassereiche schwarze Löcher in ihrem Zentrum beherbergen, die gewaltige Jets aus Teilchen und Strahlung ausstoßen. Die meisten Quasare leuchten sehr hell, aber ein kleiner Bruchteil dieser Objekte zählt zu einer ungewöhnlichen Unterart, die als Hot DOGs – Hot Dust-Obscured Galaxies – bezeichnet werden. So auch die Galaxie W2246-0526, die leuchtkräftigste uns bekannte Galaxie im Universum. Zum ersten Mal nutzte nun ein Forscherteam unter der Leitung von Tanio Díaz-Santos von der Universidad Diego Portales in Santiago de Chile die einzigartigen Fähigkeiten von ALMA, um in das Innere von W2246-0526 hineinzuspähen und die Bewegung ionisierter Kohlenstoffatome zwischen den Sternen der Galaxie zu messen. „Wir haben große Mengen interstellarer Materie in einem extrem stürmischen und dynamischen Stadium vorgefunden. Sie rast mit etwa zwei Millionen Kilometern pro Stunde durch die Galaxie“, erläutert Díaz-Santos. Die Astronomen gehen davon aus, dass dieses stürmische Verhalten mit der extremen Leuchtkraft der Galaxie in Zusammenhang steht. W2246-0526 strahlt so viel Licht ab wie schätzungsweise 350 Billionen Sonnen. Diese überraschend große Helligkeit wird durch eine Scheibe aus überhitztem Gas angetrieben, das spiralförmig in das supermassereiche schwarze Loch im Zentrum der Galaxie fällt. Das Licht dieser Akkretionsscheibe kann nicht auf direktem Wege entkommen, es wird von einer umgebenden dichten Staubdecke absorbiert, die dann die Energie im Infrarot-Bereich wieder emittiert.
https://de.sott.net/article/21288-Quasare-Die-groten-und-hellsten-Objekte-des-Universums
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2016Neuentdecktes Objekt könnte extremste bekannte Supernova sein – oder etwas ganz Neues
Nur 15 Kilometer groß, aber 20 Mal heller als die gesamte Milchstraße: Eine neuentdeckte kosmische Lichtquelle lässt Astronomen rätseln. Könnte es sich um eine außergewöhnlich helle Sternenexplosion handeln? Wenn ja, wäre dies die mit Abstand leuchtstärkste Supernova, die je beobachtet wurde, wie die Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten. Noch aber ist können sie über die wahre Natur dieses kosmischen Leuchtfeuers und seine Energiequelle nur spekulieren. Handelt es sich bei der rätselhaften Lichtquelle um eine extreme Supernova? Hat ein massereicher Stern seinen Fusionsbrennstoff aufgebracht, explodiert er in einer Supernova – er leuchtet am Himmel plötzlich besonders hell auf. Im Extremfall kann eine solche Sternenexplosion sogar extrem energiereiche Gammablitze erzeugen. Auch Weiße Zwerge, die von nahen Sternenpartnern zu viel Materie abgesaugt haben, können zur Supernova werden. So weit, so bekannt.Doch was Subo Dong vom Kavli Institute for Astronomy and Astrophysics in Peking und seine Kollegen am 14. Juni 2015 entdeckt haben, passt in keine der bekannten Supernova-Kategorien. Sie beobachteten im Rahmen des All Sky Automated Survey for Supernovae (ASAS-SN), einem Projekt, das mit einem weltweiten Netzwerk aus zusammengekoppelten automatischen Teleskopen nach Sternenexplosionen sucht, das Aufleuchten einer außergewöhnlich hellen Lichtquelle am Himmel
http://www.scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-19733-2016-01-15.html