Stefan Brenner

Die erstaunlichste Tatsache der Welt Wir sind alle nur Sternenstaub

– das zeigt auch eine einfache Gleichung. Doch traurig müssen wir darüber nicht sein. von Florian Freistetter

Manche Formeln in der Wissenschaft sind so enorm kompliziert, dass man keine Chance hat, sie ohne langes Studium zu verstehen. Manche dagegen sind simpel – zumindest auf den ersten Blick und bis man sich klarmacht, was sie eigentlich genau ausdrücken. Und schließlich lassen sich auch in den einfachsten Gleichungen erstaunliche Tatsachen finden. Wie zum

Beispiel in der Formel: X + Y + Z = 1

Einfacher kann eine mathematische Gleichung kaum ausfallen. Aber natürlich macht die Formel erst dann Sinn, wenn man weiß, was die Symbole bedeuten. In diesem Fall geht es um die Zusammensetzung von Sternen. Für meine Arbeit als Himmelsmechaniker hat sie nie eine Rolle gespielt. Sterne – so wie alle anderen Himmelskörper auch – haben für diesen Fachbereich nur eine einzige relevante Eigenschaft: ihre Masse. Wenn man nur an der Bewegung von Sternen und Planeten interessiert ist, spielt es keine Rolle, woraus ein Himmelskörper besteht, wenn man von seltenen Spezialfälle absieht. Und lange Zeit hatten Astronomen auch überhaupt keine Ahnung, wie Sterne zusammengesetzt sind. „Niemals“ würde man die chemische Zusammensetzung von Sternen bestimmen können, meinte der französische Philosoph Auguste Comte noch im Jahr 1835. Nun, er hat sich geirrt. Heute wissen wir darüber sehr gut Bescheid, und die oben angeführte Formel beschreibt genau diese Zusammensetzung. „X“, „Y“ und „Z“ stehen für den prozentualen Anteil der verschiedenen chemischen Elemente. „X“ gibt an, wie viel Wasserstoff ein Stern enthält, „Y“ die Menge an Helium, und „Z“ beschreibt den ganzen Rest.

http://www.spektrum.de/kolumne/die-erstaunlichste-tatsache-der-welt/1414287

Öst 65: Neuer Meteoriten-Typ entdeckt

Von Jan Oliver Löfken

Seltener Fund in Schweden gibt Hinweise auf Asteroidenkollision vor 470 Millionen Jahren Der in Kalkstein eingeschlossene Meteorit Öst 65 ist in seiner Zusammensetzung einzigartig. Der in Kalkstein eingeschlossene Meteorit Öst 65 ist in seiner Zusammensetzung einzigartig. © B. Schmitz et al, Universität Lund Lund (Schweden) – Meteoriten eröffnen einen Blick in die Frühzeit unseres Sonnensystems. Ein Großteil der bisher auf der Erde entdeckten Meteoriten traf bei einem Schauer vor etwa 470 Millionen Jahren auf die Erdoberfläche. Nun entdeckten schwedische Wissenschaftler einen bislang einzigartigen Meteoriten, der neue Hinweise auf die Ursache dieses Schauers liefern könnte. In der Fachzeitschrift „Nature Communications“ berichten sie, dass die Zusammensetzung des nun gefundenen Meteoritens, Österplana 065 genannt, sich deutlich von der aller anderen Funde unterscheidet. „Dieser Fund zeigt uns, dass die Meteoriten, die die Erde in der Vergangenheit trafen, sich stark von den heute auftreffenden Meteoriten unterscheiden“, sagt Birger Schmitz vom Labor für Astrogeobiologie der Universität Lund. Mit seinen Kollegen fand er Österplana 065, oder kurz Öst 65, in einem Kalksteinsediment im Süden Schwedens. Dieser uralte Meeresboden entstand im Zeitalter des Ordovizium vor 470 Millionen Jahren. Rund um den knapp zehn Zentimeter großen Meteoriten fanden die Forscher über 100 sogenannte L-Chondriten, die mit etwa 35 Prozent aller Funde zur zweithäufigsten Meteoritenklasse zählen.

http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Oest_65__Neuer_Meteoriten_Typ_entdeckt1771015590151.html

Zweite Gravitationswelle entdeckt

15. Juni 2016 Am zweiten Weihnachtstag des letzten Jahres registrierten die beiden LIGO-Laserdetektoren eine weitere Gravitationswelle. Wieder kam sie von zwei Schwarzen Löchern. Vier Monate nach der Bekanntgabe der Entdeckung einer Gravitationswelle mit der Bezeichnung GW150914 verkündete die LIGO/VIRGO-Kollaboration, dass sie in den bereits vorhandenen Messdaten eine zweite Gravitationswelle gefunden hat. Sie war am 26. Dezember 2015 um 4:38:54 Uhr MEZ von beiden LIGO-Instrumenten in den USA gemessen worden und erhielt die Bezeichnung GW151226. Die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitende Welle erreichte zuerst den Detektor in Livingston und 1,1 Millisekunden später den 3000 Kilometer entfernten in Hanford. Das Ereignis war deutlich schwächer als das erste vom September 2015 und war im Rauschen der Detektoren verborgen. Den Nachweis verdanken die Forscher der Matched-Filter-Suche. Hierbei vergleicht oder filtert der Computer die Daten mit vielen vorab berechneten Signalen, um die beste Übereinstimmung (englisch match) zu finden. Die berechneten Signale basieren auf den hoch präzisen Wellenformmodellen, die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) entwickelt haben. Sie erst ermöglichten dem LIGO-Team die Erkenntnis, dass das Signal von zwei verschmelzenden schwarzen Löchern stammt.

http://www.pro-physik.de/details/phiuznews/9444481/Zweite_Gravitationswelle_entdeckt.html

ALMA beobachtet weitest entfernten Sauerstoff im Universum

Ein Team von Astronomen entdeckte mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) leuchtenden Sauerstoff in einer fernen Galaxie, gerade einmal 700 Millionen Jahre nach dem Urknall. Dies ist die am weitesten entfernte Galaxie, in der Sauerstoff eindeutig nachgewiesen wurde. Das Gas wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die intensive Strahlung von jungen Riesensternen ionisiert. Die Galaxie scheint ein Beispiel für jene Art von Quellen zu sein, die in der frühen Phase des Universums für die erneute kosmische Ionisation verantwortlich sind. Astronomen aus Japan, Schweden, Großbritannien und von der ESO nutzten das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), um eine der am weitesten entfernten Galaxien im Universum zu beobachten. SXDF-NB1006-2 besitzt eine Rotverschiebung von 7,2, das bedeutet, dass wir die Galaxie nur 700 Millionen Jahre nach dem Urknall beobachten. Das Team hoffte schwere chemische Elemente [1] in der Galaxie zu finden. Deren Häufigkeit verrät den Grad der Sternentstehung in der Galaxie und gibt in weiterer Folge Aufschluss über die sogenannte Phase der sogenannen Reionisation im Universum.

http://www.eso.org/public/austria/news/eso1620/

CaSSIS sendet erste Bilder vom Mars

Die Mars-Kamera CaSSIS auf der ExoMars-Sonde hat diese Woche die ersten Bilder vom Mars aufgenommen. Obwohl aus der grossen Distanz noch nicht viel zu erkennen ist, sind sie wichtig zur Vorbereitung der Mission, die im Oktober beim Roten Planeten ankommen soll.

CaSSIS (Colour and Stereo Surface Imaging System) wurde von einem internationalen Team unter Leitung der Universität Bern entwickelt. Die Kamera startete im März mit der ESA-Raumsonde ExoMars ihre Reise zum Mars.

Am 13. Juni, als das erste Bild aufgenommen wurde, betrug die Distanz zwischen Mars und der Sonde 41 Millionen Kilometer. Obwohl die Aufnahmen nicht vergleichbar sind mit der hohen Auflösung, die CaSSIS liefern wird, wenn sie ihr Ziel erreicht hat, stellen sie dennoch einen wichtigen Meilenstein für das Team dar.

http://www.unibe.ch/aktuell/medien/media_relations/medienmitteilungen/2016/medienmitteilungen_2016/cassis_sendet_erste_bilder_vom_mars/index_ger.html

Radioemissionen von Jupiters Atmosphäre

Berkeley-Forscher messen Radioemissionen von Jupiters Atmosphäre in Wellenlängenbändern, wo die Wolken transparent sind. Die Radioastronomen waren in der Lage, so tief wie 100 Kilometer (60 Meilen) unterhalb der Wolkenoberseite, einen weitgehend unerforschten Bereich, in dem sich Wolken bilden zu beobachten. Die thermische Radioemissionen des Planeten sind teilweise durch Ammoniakgas absorbiert. Bezogen auf die Menge der Absorption konnten die Forscher bestimmen wie viel Ammoniak vorhanden ist und in welcher Tiefe. Durch das Studium der Atmosphäre dieser Regionen des Planeten hoffen die Astronomen wie die globale Zirkulation und die Wolkenbildung von Jupiters leistungsfähiger interne Wärmequelle. Diese Studien werden auch Licht auf ähnliche Prozesse auf anderen Riesenplaneten in unserem Sonnensystem auftreten und auf neu entdeckte Riesen Exoplaneten um ferne Sterne

http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-3620359/Jupiter-ve-never-seen-3D-map-gas-giant-reveals-turbulent-atmosphere-colourful-clouds-incredible-detail.html

NÖN Jänner 2016

Ist Planet 9 ein „gestohlener“ Exoplanet?

Astronomen ermitteln Wahrscheinlichkeit für ein „Einfang“-Szenario im jungen Sonnensystem

Ein Fremdling im Sonnensystem? Der mögliche neunte Planet des Sonnensystems könnte ursprünglich von einem anderen Stern stammen, wie neue Simulationen zeigen. Demnach könnte die Schwerkraft der jungen Sonne den Planeten bei einer engen Begegnung mit einem Nachbarstern eingefangen haben. Wir hätten dann nicht nur einen echten Exoplaneten direkt in unserem Hinterhof, das Szenario könnte auch erklären, warum Planet 9 einen so exotischen Orbit besitzt. Der vielleicht existierende PLanet 9 könnte einst von einem fremden Stern ins Sonnensystem übergegangen sein. Der vielleicht existierende PLanet 9 könnte einst von einem fremden Stern ins Sonnensystem übergegangen sein. © Lund University Zoom Gibt es tatsächlich einen neunten Planeten im Sonnensystem? Indizien, die Astronomen Anfang 2016 vorstellten sprechen dafür, dass ein etwa neptungroßer Eisriese die Sonne auf einer sehr weit außen liegenden, extrem exzentrischen Umlaufbahn umkreist. Seither suchen Astronomen nicht nur fieberhaft nach diesem Planeten, Forscher versuchen auch mit Hilfe von Simulationen und Modellen herauszufinden, woher dieser Planet 9 stammt und wie er in diese exotische Bahn gelangte. Eine der Hypothesen: Die Sonne könnte den neunten Planeten von einem benachbarten Stern sozusagen „gestohlen“ haben. Denn ähnlich wie andere Sterne wurde die Sonne als Teil eines Sternenclusters geboren. Rein theoretisch könnte daher ein Planet eines nahe passierenden jungen Nachbarsterns von der Schwerkraft der Sonne eingefangen und auf seinen jetzigen Orbit gebracht worden sein. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist, haben nun Alexander Mustill von der Lund Universität in Schweden und seine Kollegen mit Hilfe von astrophysikalischen Modellen und Simulationen untersucht.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20232-2016-06-01.html

Asteroiden brachten das meiste Wasser auf den Mond

Von Jan Oliver Löfken Kometen spielten als Lieferant flüchtiger Substanzen eine offenbar nur untergeordnete Rolle

Der Mond war in seiner Frühphase von einem Ozean aus Magma bedeckt © NASA/ GSFC. Milton Keynes (Großbritannien) – So trocken die Oberfläche des Monds ist, lieferten zahlreiche Missionen Hinweise auf größere Wassermengen an den Mondpolen und im Inneren des Erdtrabanten. Unklar ist bislang jedoch der genaue Ursprung des Wassers. Britische und französische Wissenschaftler halten nun laut einer im Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlichten Studie Asteroiden für die bedeutendste Wasserquelle. Die bis zu einige hundert Kilometer großen Himmelskörper sollen bereits in einer frühen Entwicklungsphase kurz nach Entstehung des Mondes vor 4,5 Milliarden Jahren aufgeschlagen sein. Das meiste Wasser gelangte über einen Zeitraum von 10 bis 200 Millionen Jahren auf den Mond, als ein Magmaozean auf der Oberfläche existierte“, berichten Jessica Barnes von der Open University in Milton Keynes und ihre Kollegen von den Naturhistorischen Museen in Paris und London. Ihre Annahme gründet auf Isotopenanalysen lunarer Gesteinsproben, die sie mit der Zusammensetzung von Asteroiden und auch Kometen verglichen. Der Fokus der Forscher richtete sich dabei vor allem auf die Elemente Wasserstoff und Stickstoff, deren Isotopenverteilungen auf sogenannte kohlige Chondriten aus dem inneren Asteroidengürtel hinwiesen. Kometen, die Wasser mit einer erhöhten Konzentration des schweren Wasserstoffisotops Deuterium mit sich trugen, zeichnen dagegen für weniger als 20 Prozent des lunaren Wassers verantwortlich.

http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Asteroiden_brachten_das_meiste_Wasser_auf_den_Mond1771015590141.html

Dolch aus Meteoriten-Metall

Ägyptischer Pharao wurde mit „kosmischer “ Grabbeigabe mumifiziert

Der prachtvolle Dolch aus Tutanchamuns Grab: Die Klinge ist aus Eisen, Griff und Scheide aus Gold. © Comelli et al. / Meteoritics & Planetary Science Zoom

Himmlische Beigabe: Der ägyptische Pharao Tutanchamun wurde mit einem Dolch aus Meteoriten-Eisen bestattet – einem Metall, dass damals als kostbarer galt als Gold. Das belegen neue Analysen der prachtvollen Waffe mit Eisenklinge und Goldgriff. Für einen „himmlischen“ Ursprung spricht demnach vor allem ein hoher Nickelfehalt mit Spuren von Kobalt, wie die Forscher erklären. Quelle dieses Metalls könnte ein Meteorit gewesen sein, dessen Fragmente westlich von Alexandria gefunden wurden. Die frühen Kulturen des Nahen Ostens gehören zu den Vorreitern der Metallverarbeitung. Davon zeugen unter anderem einer 7.000 Jahre alten Kupferahle am Jordan, aber auch alte Kupferminen in der Negev-Wüste. Auch in Ägypten nutzte man spätestens seit dem 4. Jahrtausend vor Christus Kupfer, Bronze und Gold.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20231-2016-06-01.html