Vereinsabend Mai 2017

Freitag, 12.05.2017

35 Personen, darunter auch Gäste, konnten wir beim Vereinsabend am Freitag, 12.05.2017 begrüßen.

Gerhard Kermer berichtete über den Vereinsausflug nach Linz mit 47 Teilnehmern und gab eine Vorschau auf geplante Veranstaltungen. So soll voraussichtlich im Oktober das MAMUZ Mistelbach besucht werden, wo eine Führung durch die Ausstellung „Stonehenge. Verborgene Landschaft“ durch Dr. Georg Zotti geplant ist.

Gabi Gegenbauer gab einen Rückblick über den mit 98 Teilnehmern sehr gut besuchten Astronomie Workshop 2017 der AAS (Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut, Sternwarte Gahberg).

Damit machte sie gleichzeitig Werbung für die Astrofotografie-Workshops auf der Sternwarte Michelbach am Samstag, 17.06.2017, in denen sowohl Grundkenntnisse für Einsteiger als auch für die Bildbearbeitungssoftware PixInsight (gestaltet von Herbert Walter) vermittelt werden sollen. Anmeldung dazu ist noch möglich, bitte bei Gabi (g.gegenbauer(ät)aon.at) melden. Wegen des großen Interesses sind weitere Workshops für September und Oktober geplant, Detailinformationen folgen.

Rudolf Sanda berichtete über seine Messungen mit dem SQM (Sky Quality Meter), einem Gerät zur Bestimmung der Himmelshelligkeit, mit dem eine objektive Messung möglich ist. Die Ergebnisse dokumentieren einen dunklen Landhimmel auf dem Gelände der Sternwarte Michelbach. Diese Beobachtungsbedingungen werden vermehrt auch durch unsere Mitglieder genutzt.

Zu seiner Fotoausstellung „KOSMISCHE IMPRESSIONEN; Von der Erde bis zu fernen Galaxien“ lädt Mag. Franz Klauser vom 18.05.2017 – 21.09.2017 in die Cafe-Konditorei Pusch, Domgasse 8, 3100 St. Pölten ein. Die Aufnahmen zu dieser Bilderreise durch das Universum sind im Ötscherland und in seiner Privatsternwarte Puchenstuben entstanden.

Als Vortragenden konnten wir Dr. Josef Pradler, Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) begrüßen, der in seinem Vortrag „Dunkle Materie beleuchtet“ über ein sehr spannendes Forschungsfeld berichtete.

Dr. Josef Pradler, 1980 in Rum / Tirol geboren, studierte Physik an der Universität Wien, seine Diplom- und Doktorarbeit verfasste er am Max Planck Institut für Physik in München. Von 2009 bis 2014 forschte er am Perimeter Institute for Theoretical Physics, Waterloo (Kanada) und an der Johns Hopkins University, Baltimore (USA), seit Juni 2014 ist er Juniorgruppenleiter am HEPHY in Wien.

Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 2015 den Ludwig Boltzmann Preis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft.

Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist es, das theoretische Spektrum an Möglichkeiten zur Teilchennatur der Dunklen Materie auszuloten und zu erweitern. Einen phänomenologischen Zugang wählend, liegt ihm besonderes die Überprüfbarkeit der theoretischen Szenarien im Experiment und in der astrophysikalischen Beobachtung am Herzen. Dunkle Materie kann aus mehreren Teilchen bestehen, die mit neuen Kräften untereinander bzw. mit normaler Materie wechselwirken. Dr. Pradler beschäftigt sich vor Allem mit den Konsequenzen neuer Physik für die Kosmologie, für die Astrophysik sowie für Experimente, die sich auf die Detektion von Dunkler Materie spezialisieren.

Ohne dunkle Materie gäbe es wahrscheinlich keine Galaxien, Sterne und Planeten. Durch ihre Schwerkraft kann Dunkle Materie zwar auf sämtlichen astronomischen und kosmologischen Skalen nachgewiesen werden, was sich aber dahinter verbirgt, ist noch unbekannt.

Ist es ein Teilchen, ist es ein ganzer Zoo aus neuen Teilchen mit neuen Kräften? Dies herauszufinden ist die Aufgabe der Teilchenphysik.

Die Materie unseres Universums wird dominiert von der sogenannten „Dunklen Materie“, die man nur aus indirekten Beobachtungen kennt. Die Existenz der Dunklen Materie ist aber eindeutig belegt. Sie wird zum Beispiel durch ihre Gravitationswirkung auf astronomische Objekte oder durch die Ablenkung von Lichtstrahlen indirekt erkennbar.

In den Außenbereichen von Spiralgalaxien weisen Sterne so hohe Rotationsgeschwindigkeiten um das Galaxiezentrum auf, dass die Galaxien sich eigentlich auflösen müssten. Man schließt daraus, dass die Galaxien in eine geheimnisvolle Materieform eingebettet sind, die sie zusammenhält. Dieser Halo aus Dunkler Materie lässt sich aus den Bewegungen der Sterne berechnen.

Gab es nach dem Urknall fast 100% Strahlung, besteht in der Jetztzeit nur etwa 5% unseres Universums aus der, wie im Standardmodell beschrieben, uns bekannten Materie; der Rest ist Dunkle Materie (27%) und Dunkle Energie (68%).

Mit einer ganzen Reihe von Experimenten wird derzeit versucht, Dunkle Materie aus unserer Galaxis in Form von Rückstoßstreuprozessen an Atomkernen auch direkt zu beobachten. Außerdem erhoffen sich die Forscherinnen und Forscher in Teilchenbeschleunigern Dunkle Materie im Labor zu produzieren.

Geforscht wird mit dem Large Hadron Collider (LHC, deutsche Bezeichnung Großer Hadronen-Speicherring), in Bezug auf Energie und Häufigkeit der Teilchenkollisionen der leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf, aber auch mit H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System), einem System von Abbildenden Tscherenkow-Teleskopen (IACTs) zur Untersuchung der kosmischen Gammastrahlung, betrieben auf der Farm Gollschau / Namibia in der Nähe des Gamsberges.

Eines dieser Experimente ist das CRESST-Experiment in einem der größten Untergrundlaboratorien der Welt, dem LNGS (Laboratori Nazionali dell Gran Sasso) in Italien.

Dr. Josef Pradler beleuchtete in seinem Vortrag den Stand der aktuellen Forschung auf diesem faszinierenden Gebiet, und zeigte auf, wie wir diesem Jahrhunderträtsel auf die Schliche kommen wollen.

Zahlreiche Zwischenfragen und die abschließende Fragerunde zeigten das große Interesse unserer Mitglieder an diesem Thema.

Ein aufrichtiges DANKE an den Vortragenden Dr. Josef Pradler, der uns dieses Thema bestens aufbereitet näher gebracht hat.

Weiterführende Links:

http://www.hephy.at/de/forschung/theoretische-physik/dunkle-materie/

https://www.oeaw.ac.at/oesterreichische-akademie-der-wissenschaften/die-oeaw/article/boltzmann-preis-2015-geht-an-josef-pradler-vom-oeaw-institut-fuer-hochenergiephysik/

http://www.teilchenphysik.at/de/media/video-wie-was-warum/woraus-besteht-dunkle-materie/

http://www.teilchenphysik.at/de/wissen/dunkle-materie/ (mit Simulation)

VORSCHAU ANTARES-VEREINSABEND

VEREINSGRILLEREI – vereinsinterne Veranstaltung auf dem Gelände der NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH.

Grillen, plaudern, beobachten – ALLE Mitglieder sind dazu herzlich eingeladen!

Grillgut bitte selbst mitnehmen, Getränke sind vorrätig!

Treffen ab 18:00 h

19:00 h      Begrüßung, Vereinsnachrichten

Ab 20:00 h  VORTRAG

                   Univ.-Prof. Dr. Arnold Hanslmeier

Universität Graz, Institut für Geophysik Astrophysik und Meteorologie

                   Moderne Beobachtungsmethoden

                   der erd- und weltraumgebundenen Sonnenforschung

                   Aktuelle Fragen der Sonnenphysik

 

Gerhard KERMER

ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN

Vorsitzender

Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

M 0664 73122973

E gerhard.kermer@aon.at

Pradler Dunkle Materie VA 2017 05 12

Fotograf Martin K, Zusammenstellung Peter M.

 

 

Vereinsabend April 2017

Freitag       14.04.2017

24 Mitglieder konnte Gerhard Kermer beim Vereinsabend am Freitag, 14.04.2017, begrüßen.

Der Vereinsausflug 2017 führt uns am Sonntag, 07.05.2017 nach Linz, wo wir nach einem Besuch der LAG-Sternwarte und des Ars Electronica Center am Nachmittag auf den Spuren von Johannes Kepler durch die Linzer Altstadt wandern; es gibt noch freie Plätze, bei Interesse bitte INFO an Gerhard Kermer (M 0664 73122973, E gerhard.kermer@aon.at).

Gabi Gegenbauer präsentierte einige Aufnahmen unserer Astrofotografen – Planeten, Startrails und Deep-Sky-Fotos zeigen die Vielfalt der Interessensgebiete unserer Mitglieder auf, das beeindruckende Paar der Offenen Sternhaufen M35 und NGC 2158 und Markanjans Galaxienkette seien stellvertretend für alle anderen angeführt.

Zeitgerecht zum Messier-Marathon am Wochenende 24.03./25.03.2017, an dem bei bestem Beobachtungswetter zahlreiche Mitglieder an mehreren Tagen teilnahmen, konnte der neu bedampfte Spiegel des Hypergrafen montiert und justiert werden, die Beobachtungsqualität für Mitglieder und für den Führungsbetrieb ist damit wieder gewährleistet.

Ein aufrichtiges DANKE an Jürgen Stapf, der mit einer von Peter Messerer gestalteten Power-Point-Präsentation über den von ihm durchgeführten Spiegeltransport nach Ungarn und zurück und über den Einbau berichtete und damit zu sehr günstigen Reparaturkosten beitrug.

Die WAM850-Montierung, für visuelle Beobachtung geeignet, ist für Astrofotografie nur mehr bedingt einsetzbar. Ein Interessent für einen angedachten Verkauf hat sich die Montierung angesehen, es wird aber auch eine kostengünstige Reparatur in Erwägung gezogen, um diese auch weiterhin fotografisch nutzen zu können.

Nach der Winterpause soll das Sternwartegelände nicht nur für die Besucher unserer Führungen gepflegt erscheinen; 10 Mitglieder hatten für Samstag, 08.04.2017, ab 09:00 h, ihre tatkräftige Unterstützung für den Frühjahrsputz zugesagt, gemeinsam haben wir die Gebäude und die Außenflächen gereinigt; am Nachmittag wurde bei unserem Nachbar die Außenlampe getauscht, mit zum Erdboden gerichteten Lichtkegel sollte ein dunkler Standort für unsere Himmelsbeobachtungen gewährleistet sein –ein DANKE an alle Helfer für die gemeinsame Arbeit.

Und in der Woche nach Ostern startet die Führungssaison, wo wir bei hoffentlich gutem Beobachtungswetter unsere Besucher zu Himmelsspaziergängen mitnehmen wollen. Das Interesse an Führungen ist groß, wir bitten um Mithilfe bei der Führungsgestaltung.

Als Vortragenden konnten wir Dr. Richard Schwarz, Institut für Astrophysik der Universität Wien, begrüßen, der über „Exoplaneten und ihre Entdeckungsmöglichkeiten“ berichtete.

Nach einer kurzen Übersicht über die Entstehung unseres Sonnensystems und der 8 Planeten im Staubring ging Dr. Schwarz auf die Geschichte der Entdeckung der Exoplaneten ein.

Der Ende der 1980er Jahre entdeckte Exoplanet war ein Brauner Zwerg (HD 114762 b).

Der polnische Astronom Aleksander Wolszczan entdeckte 1990 den Pulsar PSR 1257+12, 1992 konnten durch genaue Messungen der Wiederkehrzeit des Strahls, der die Erde von diesem Pulsar aus erreicht, drei um den Pulsar kreisende Exoplaneten nachgewiesen werden. Ein weiterer Exoplanet wurde 1994 um den Pulsar PSR B1620-26 entdeckt. Leben, wie man es von der Erde kennt, ist dort praktisch ausgeschlossen.

Michel Mayor und Didier Queloz vom Departement für Astronomie der Universität Genf gelang 1995 mit Hilfe der Radialgeschwindigkeitsmethode die erste definitive Entdeckung eines Exoplaneten in einem Orbit um einen Stern ähnlich der Sonne. Der Planet 51 Pegasi b (0,46 Jupitermassen) kreist im 4,2-Tage-Takt um den ca. 40 Lichtjahre von der Erde entfernten Stern 51 Peg (Sternbild Pegasus).

Heute sind 3557 Exoplaneten in 2668 Systemen bekannt, darunter 601 Systeme mit zwei bis sieben Planeten sowie über 2000 Planetenkandidaten (Stand 05.01.2017). Untersuchungen und Messungen ergaben, dass ein Stern der Milchstraße im Durchschnitt ein bis zwei Planeten hat.

Da sich Stern und Planet(en) unter dem Einfluss der Gravitation um ihren gemeinsamen Schwerpunkt bewegen, können bei der Radialgeschwindigkeitsmethode (Dopplermethode) durch Beobachtung der abwechselnden regelmäßigen Blau- und Rotverschiebung (Doppler-Effekt) die sehr genauen Spektren des Sterns nachgewiesen werden. Geeignet für eher große Planeten, deren Blickwinkel nicht senkrecht zur Bahnebene gerichtet ist, kann bei bekannter Sternmasse nicht die Planetenmasse selbst, sondern nur eine Untergrenze für eventuell vorhandene Planeten berechnet werden. Die Untersuchungen des ESA-Satelliten GAIA werden hier wichtige Daten liefern. Bisher entdeckt 686 Objekte.

71 Objekte wurden durch direkte Beobachtung mittels Fotodokumentation entdeckt (VLT, Chile, Hubble Space Telescope). Diese Methode ist eher für junge, nahe Planeten mit einem weiten Orbit bis etwa 200 LJ Entfernung geeignet.

Zieht der Planet, aus der Sicht der Erde, auf seiner Umlaufbahn parallel zur Bahnebene vor dem Stern vorbei, vergleichbar dem Venustransit, lässt sich diese regelmäßige Abschwächung des Sternenlichts durch die Bedeckung durch hochpräzise Photometrie nachweisen (Satelliten COROT, Kepler, terrestrische Teleskope). Mit 2.678 aufgefundenen Objekten (= 80%) ist die Transitmethode (Durchgangsmethode, -beobachtung) die erfolgreichste bei der Suche nach Exoplaneten.

Bereits Mitte des 20.Jhdts. und später mit dem Astrometriesatellit Hipparcos wurde durch genaue Vermessung der Sternörter mit der Astrometrischen Methode nach Exoplaneten gesucht; die Messergebnisse waren jedoch zu ungenau, behauptete Entdeckungen stellten sich später als unrichtig heraus. In Zukunft soll die erforderliche Genauigkeit durch Interferometrie mit dem VLT (Very Large Telescope) und mit dem ESA-Satellit GAIA erreicht werden. Diese Methode ist bei eher große Planeten bei nahen Sternen (bis etwa 200 LJ) geeignet.

Der Mikrolinseneffekt (Gravitational-microlensing-Methode), eine indirekte Methode, nutzt die Verstärkung des Lichts eines Hintergrundobjekts durch Gravitationslinsenwirkung eines Vordergrundsterns. Der Helligkeitsverlauf nimmt mit der Bewegung eines Sternes vor dem Hintergrundobjekt zu und wieder ab, durch einen Planeten des Vordergrundsterns kann der Helligkeitsverlauf eine charakteristische Spitze erhalten. 2003 erstmals beobachtet, sind Microlensing-Ereignisse selten, erlauben aber auch Beobachtungen bei weit entfernten Sternen (einige tausend Lichtjahre). Ob sich damit auch weit entfernte Systeme nachweisen lassen, ist noch nicht sicher erwiesen.

Gravitationsbedingt ändert sich bei einem umlaufenden Planeten der Schwerpunkt des Sternsystems (Zentralstern oder Doppelstern), es kommt zu einer zeitlichen Verschiebung bei den streng periodischen Signalen, worauf die entfernungsunabhängige Lichtlaufzeit-Methode (Pulsar timing) beruht. Hinreichend genaue Signale kommen von Pulsarpulsen, den Maxima einiger pulsationsveränderlicher Sterne sowie den Minima bedeckungsveränderlicher Sterne. Diese Methode ist stark beeinflusst von der Genauigkeit des periodischen Signals. Bisher konnten damit noch keine Exoplaneten nachgewiesen werden.

Waren die ersten entdeckten Exoplaneten jupiterähnliche Gasriesen, die teils ihrer Nähe zum Fixstern wegen “Hot Jupiters“ genannt wurden, werden mit verbesserten Methoden auch Gesteinsplaneten (Supererden) und erdähnliche Planeten entdeckt, bei der Suche nach habitablen Planeten hat man Systeme um Proxima Centauri und sieben erdähnliche Monde um den 40 LJ entfernten Roten Zwerg Trappist-1 (Sternbild Wassermann) gefunden, von denen 3 in der habitablen Zone liegen.

Exoplaneten können ihre Sterne, aber auch, wie der Planet Kepler-16b, Doppelsterne umlaufen, sie existieren auch in Mehrfachsternsystemen.

Man vermutet, dass jeder Stern mindestens einen Planeten besitzt. Hochgerechnet auf die Anzahl der Sterne alleine in unserer Milchstraße ergibt dies 100 – 300 Milliarden Planeten.

Mit den heutigen technischen Möglichkeiten können jedoch noch keine Exomonde nachgewiesen werden.

Zahlreiche Fragen unserer Mitglieder zeigten das große Interesse an diesem Thema.

Ein aufrichtiges DANKE an den Vortragenden Dr. Richard Schwarz, der uns dieses Thema bestens aufbereitet näher gebracht hat.

VORSCHAU

ANTARES-VEREINSABEND

Freitag       12.05.2017

19:30 h      VORTRAG

                   Dr. Josef Pradler

Institut für Hochenergiephysik

Juniorgruppenleiter am HEPHY in Wien

                   Dunkle Materie beleuchtet

Gerhard KERMER

ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN

Vorsitzender

Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

M 0664 73122973

E gerhard.kermer@aon.at

 

Vereinsabend März 2017

ANTARES-VEREINSABEND

Freitag       10.03.2017

 

34 Besucher konnten wir beim Vereinsabend am Freitag, 10.03.2017, besuchen, darunter auch Gäste.

Um 19:00 h begrüßte Gerhard Kermer die Anwesenden.

Um die Beobachtungsqualität für Mitglieder und im Führungsbetrieb zu gewährleisten, muss der Spiegel des Hypergrafen neu bedampft werden. Diese Arbeit wird in Ungarn durchgeführt und etwa 3 Wochen in Anspruch nehmen, die Sternwarte steht deshalb ab Mittwoch, 15.03.2017, für Beobachtungen nicht zur Verfügung.

Dies gilt auch für den Messier-Marathon, der am Wochenende 24.03./25.03.2017 auf dem Sternwartegelände durchgeführt wird. Wir laden dazu alle Mitglieder zur Beobachtung aller 110 Messier-Objekte herzlich ein. Eine Einladung dazu folgt noch gesondert über die ANTARES-E-Mail-Foren.

Nach der Winterpause soll das Sternwartegelände nicht nur für unsere Besucher gepflegt erscheinen. Der Frühjahrsputz ist für Samstag, 08.04.2017, ab 09:00 h, eingeplant, wir bitten um tatkräftige Unterstützung, Aussendung folgt.

Der Vereinsausflug 2017 führt uns am Sonntag, 07.05.2017 nach Linz, wo wir nach einem Besuch der LAG-Sternwarte und des Ars Electronica Center am Nachmittag auf den Spuren von Johannes Kepler durch die Linzer Altstadt wandern.

Unser Vereinsmitglied Dr. Paul Beck berichtete in einer Skype-Übertragung von neuen beruflichen Herausforderungen in der Astronomie. Paul konnte im vergangenen Jahr ein begehrtes und vom spanischen Wissenschaftsministeriums ausgeschriebenen ‚Juan de la Cierva‘ Forschungsstipendium für PostDocs einwerben, das es ihm ermöglicht für zwei Jahre wissenschaftlich am Instituto de Astrofisica de Canarias (IAC) tätig zu sein. Dieses Institut betreibt auch die Observatorien auf La Palma und Teneriffa. In den Vereinsnachrichten 3/2017 wird er uns unter dem Titel „Fernweh nach den Sternen“ ausführlich und bildreich über das Institut, das Observatorium und das Leben auf den Kanaren berichten.

Als Vortragenden zum Vereinsabend am Freitag, 10.03.2017, hatten wir DDr. Thomas Posch, Institut für Astrophysik der Universität Wien, mit dem Thema „Der neue Welt-Atlas der Lichtverschmutzung“ eingeladen.

Im Vorfeld passte die Aussendung von Radio Wien http://wien.orf.at/news/stories/2826164 über das PRESSEGESPRÄCH „Verlust der Nacht: Zuviel Licht über Wien Optimierung künstlicher Beleuchtung im Außenraum“ optimal zu diesem Thema.

Die Forderung von Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl, Generaldirektor des NHM Wien, Dr. Günther Wuchterl, Leiter der Sternwarte des Vereins Kuffner Sternwarte und Mag. Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer BirdLife Österreich, Vorstandsmitglied Umweltdachverband:

Nächtliches Lichtverbot für Geschäfte

Die Initiatoren fordern unter anderem, dass Geschäfte nur noch bis 23.00 Uhr beleuchtet sein dürfen.

Neben einem Bericht über die Sternwarte Michelbach in der März-Ausgabe von momag – Mostviertel-Magazin http://www.momag.at/epaper/momag349, in dem der von Sonja Raab verfasste Artikel „Durch Raum und Zeit“ (Seite 12- 14) die Sternwarte Michelbach und die Vereinsaktivitäten vorstellte, befasste sich DDr. Thomas Posch in dem Beitrag „Das Ende der Nacht“ (Seite 24- 27) von Evelyne Heisler mit den Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Mensch und Tier.

So leid uns dies auch tat, DDr. Thomas Posch musste aus persönlichen Gründen diesen Termin absagen; wir hoffen, dass wir DDr. Posch im Herbst bei uns als Vortragenden zu diesem Thema begrüßen dürfen.

Dipl.Ing. Dr. Georg Zotti

Unser Dank gilt Dipl.-Ing. Dr. Georg Zotti, Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie, der kurzfristig für den Vortrag „Virtuelle Archäoastronomie mit Stellarium“ zusagte.

Georg Zottis Interessenschwerpunkt ist „Kulturelle Astronomie“. Seit 2010 Mitentwickler von Stellarium, ist er Zweiter Vorsitzender der Gesellschaft für Archäoastronomie und Vizepräsident der Europäischen Gesellschaft für Kulturelle Astronomie SEAC.

Archäoastronomie beschäftigt sich mit Spuren systematischer Himmelsbeobachtung in den Hinterlassenschaften früherer Kulturen. Ein wichtiger Teilbereich betrifft die Orientierung von Kultbauten, die häufig mit Sonnwendauf- oder –untergängen, gelegentlich auch mit hellen Sternen in Verbindung gebracht werden. Im Rahmen eines Forschungsprojektes konnte Dr. Georg Zotti in Zusammenarbeit mit Studenten der TU Wien eine Erweiterung zum populären freien Planetariumsprogramm Stellarium entwickeln, mit der man virtuelle dreidimensionale Modelle unter den ebenfalls genauer gewordenen Himmel von Stellarium bringen und so untersuchen kann. Stellarium ist auch ein wichtiges Werkzeug in der großen Stonehenge-Ausstellung im MAMUZ Museum Mistelbach. In seinem Vortrag stellte er auch weitere neuere Entwicklungen von Stellarium vor.

Virtuelle Archäoastronomie

 

Für Oktober ist ein gemeinsamer Besuch des MAMUZ Mistelbach angedacht, wo uns Dr. Zotti durch die um ein Jahr verlängerte Ausstellung „Stonehenge. Verborgene Landschaft“ führen wird – mit mehr Inhalten, mehr Aktivstationen und der Sonderausstellung „Alles Stonehenge oder was!“, die Stonehenge als Bestseller zeigt.

 

Weiterführende Quellen (in engl. Sprache)

Georg ZOTTI: Archaeoastronomical simulations in a desktop planetarium

http://www.chnt.at/wp-content/uploads/eBook_CHNT20_Zotti_2015.pdf

Georg Zotti: TOWARDS SERIOUS GAMING FOR ARCHAEOASTRONOMICAL SIMULATION

http://maajournal.com/Issues/2014/Vol14-3/Full25.pdf

Georg Zotti: OPEN-SOURCE VIRTUAL ARCHAEOASTRONOMY

http://maajournal.com/Issues/2016/Vol16-4/Full3.pdf

 

Mit freundlicher Genehmigung durch “Astronomisches Büro Wien” (Prof. Hermann Mucke) und Georg Zotti dürfen wir den im „DER STERNENBOTE 728/2017-3“ veröffentlichen Artikel „Virtuelle Archäoastronomie“ für die Gestaltung dieser Vereinsnachlese verwenden.

 

VORSCHAU Vereinsabende:

14.04.2017 Dr. Richard Schwarz

Institut für Astrophysik der Universität Wien

                   Exoplaneten und ihre Entdeckungsmöglichkeiten

 

12.05.2017 Dr. Josef Pradler

Institut für Hochenergiephysik,         Juniorgruppenleiter am HEPHY in Wien

                   Dunkle Materie beleuchtet

 

Gerhard KERMER

Vorsitzender

M 0664 73122973

E gerhard.kermer@aon.at

Vereinsabend Februar 2017

NACHLESE

ANTARES-VEREINSABEND

Freitag, 10.02.2017

„Astronomie gegen Astronomie“ – so hätte fast das Motto des Vereinsabends am Freitag, 10.02.2017 betitelt werden können – war doch eine Halbschattenfinsternis des Mondes angesagt, bei der der Erdschatten nur knapp an der Mondscheibe vorbeizieht, weswegen es zu einer wahrnehmbaren Verdunkelung des Vollmondes, vor allem an der Nordkalotte des Mondes, kommt.

18:00 h – 23:00 h – Vereinsabend

23:32 h – 03:55 h – Halbschattenfinsternis des Mondes.

Durch diese Zeitdifferenz ergab sich keine Terminkollision, wollte man beide Ereignisse miterleben.

Wäre auch schade gewesen, denn das Thema des Vereinsabends betraf Vorstellung der Fachbereiche zu dem wir 20 Mitglieder begrüßen konnten.

 

Mit der Fertigstellung des Sternwarteausbaus und den damit verbundenen vermehrten Beobachtungsmöglichkeiten soll eine verstärkte Nutzung des Sternwartegeländes auch im Sinne unserer Mitglieder gefördert werden. Deshalb wurden mit der Vorstandswahl 2016 Fachbereiche eingeführt, die die unterschiedlichen Interessen der Mitglieder unterstützen sollen.

Nach der Begrüßung der Anwesenden stellte Gerhard Kermer die Fachbereichsleiter vor, die Ihren Fachbereich präsentierten und im Anschluss für Fragen zur Verfügung standen.

Ein wichtiges Beschäftigungsfeld und damit Thema für unsere Mitglieder ist Astrofotografie; die Teleskope im AST, im Sonnenobservatorium und der Hypergraph sowie eine Außensäule bieten dazu die erforderlichen Möglichkeiten für CCD-Fotografie und Digitalkameras an, ein vereinseigener Canon-Fotoapparat und eine Farb-Webcam steht Mitgliedern ohne entsprechende Ausstattung zur Verfügung.

Gabriele Gegenbauer, Ansprechpartnerin für CCD-Technik, zeigte in einer Power-Point-Präsentation die Möglichkeiten und die erforderlichen Techniken für CCD-Fotografie auf. Neben Deep-Sky-Aufnahmen sind Planeten, Mond und mit dem LUNT auch Sonnenaufnahmen im H-alpha-Licht Themen für Astrofotografen, denen Begriffe wie Bildbearbeitung samt dazu erforderlicher (Gratis-)Software, Belichtungszeiten, PC-Kenntnisse und Aufnahmetechniken wie Belichtungszeiten vermittelt werden sollen.

Für Samstag, 17.06.2017, ist auf der Sternwarte Michelbach die Veranstaltung ASTROFOTOGRAFISCHE SCHNUPPERSTUNDEN angesetzt.

Die 2 an diesem Tag angebotenen WORKSHOPS rund um das Thema Astrofotografie und Bildbearbeitung mit PixInsight sind ideal für Einsteiger, sei es für die allgemeine Astrofotografie oder für bestimmte Themenbereiche.

Workshop 1:      Bildbearbeitung mit PixInsight für Einsteiger

Der Workshop richtet sich an DSLR und CCD Fotografen

Referent: Herbert Walter

Workshop 2:      Astrofotografie für Einsteiger

div. Referenten: Praxis, Milchstraße, Widefield, Startrail, Sonne, Bildbearbeitung

Willi Weinberger zeigte in seiner Power-Point-Präsentation, dass nicht nur Sternstrichspuren in beeindruckenden Aufnahmen mit Digitalkameras festgehalten werden können. In seinem Kurzvortrag ging er auf die unterschiedlichen Möglichkeiten, die auf dem Sternwartegelände geboten werden, ein, zeigte, wie Fotoapparate an Teleskope angeflanscht werden, dass ein Stativ unerlässlich ist, wies auf die Vorteile einer Fixbrennweite gegenüber Zoomobjektiven hin; dass auch Zeitrafferaufnahmen mit einer Digitalkamera möglich sind, wurde in einer Sequenz eines in Namibia aufgenommen Südsternhimmels mit Milchstraße deutlich gemacht. Gerne stellt er seine Erfahrungen im Bereich Digitalfotografie den Mitgliedern zur Verfügung.

„Wir sind eine Volkssternwarte und haben deshalb auch Verpflichtungen der Öffentlichkeit gegenüber“ – dieser Satz von Monika hat gutgetan, beweist er doch, dass Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Teil unseres Zugangs zur Astronomie ist.

Monika Lassinger stellte ihren Bereich „Kinder und Astronomie“ in einer Power-Point-Präsentation vor. Für Monika bedeutet die Arbeit mit Kindern nicht Kinderbetreuung, sondern Vermittlung von astronomischen Grundwissen für Kinder von 6 – 12; Spaß an der Sache, selbst erarbeiten und forschen, staunen über und begreifen von Zusammenhängen; selbst Astronaut sein, erfahren, wie mühsam Außenarbeiten an der ISS sind, mit Raketenstarts das Rückstoßprinzip verstehen; mit zahlreichen selbst gebastelten Experimenten werden Kinder zur Mitarbeit motiviert. Und so begeistert Monika uns ihre Arbeit präsentiert hat, so begeistert nehmen Kinder immer wieder an diesen Veranstaltungen teil. Und für diesen Mehraufwand und für die Betreuung der Außenstationen sind helfende Hände immer willkommen, um Mithilfe wird gebeten.

Wolfgang Aron fördert als Fachbereichsleiter Visuelles Beobachten bei gemeinsamen Beobachtungsnächten auf der Sternwarte. Interessierte Mitglieder werden per SMS-Nachricht zu diesen Abenden eingeladen, Anmeldung dazu ist jederzeit möglich.

Mit dem Projekt VisBeo sollen zusätzlich Beobachtungsergebnisse, egal ob mit 5-Zöller oder 16-Zöller erhalten, dokumentiert werden, um Eindrücke besser miteinander vergleichen zu können.

Für 2017 sind zusätzlich 3 Termine mit Spezialthemen geplant, nach einer theoretischen Einführung am Nachmittag folgt nach Einbruch der Dunkelheit der Praxisteil:

Frühling               Galaxien

Sommer              Kugelsternhaufen

Herbst  Offene Sternhaufen

Jeder, der Interesse an Nutzung und Beobachtung mit Vereinsgeräten zeigt, erhält eine Einschulung von Jürgen Stapf; welche Teleskope und Okulare sind vorhanden, wie schaltet man Geräte ein und bedient diese, wo ist der Verbandskasten, sind die Feuerlöscher, wo finde ich was sind nur einige der Themen der Mitgliederschulung, die vermittelten Kenntnisse werden dokumentiert. Nicht nur Neumitglieder, sondern selbstverständlich auch Mitglieder, die längere Zeit nicht auf dem Sternwartegelände beobachtet haben, sind zur Wissensauffrischung willkommen. Gemeinsam mit Wolfgang wird Jürgen auch Visuelles Beobachten betreuen.

Beide finanzieren eine zusätzliche Beobachtungsplattform, die 2017 errichtet wird.

Die Vereinsnachrichten, initiiert und betreut von Rudolf Sanda, haben sich zu einer wichtigen und erfolgreichen vereinseigenen Kommunikationsplattform entwickelt; Vereinsinterne Neuigkeiten, Astrofotos unserer Mitglieder, Astronews, teils auch in englischer Sprache, Informationen über Radioastronomie und über die Gestaltung von Timelaps sowie Buchbesprechungen, das sind Themen, die auch von Mitgliedern mit eigenen Beiträgen gestaltet werden und so Nachrichten von und für Mitglieder sind. Jeder ist herzlich zur Mitgestaltung eingeladen.

Über die ANTARES-E-Mail-Foren versendet Rudolf Neuigkeiten aus astronomischer Forschung und Raumfahrt.

Das für das menschliche Auge sichtbare Spektrum (Licht) macht nur einen geringen Prozentsatz des elektromagnetischen Spektrums (elektromagnetisches Wellenspektrum), somit der Gesamtheit aller elektromagnetischen Wellen verschiedener Wellenlängen, aus.

Karl Jansky, Begründer der Radioastronomie, eröffnete völlig neue Beobachtungsbereiche, die maßgeblich an der erfolgreichen Erforschung des Weltalls Anteil haben. Die bis etwa 1950 vorherrschende visuelle Forschung wurde von Beobachtungen im Niedrigfrequenzbereich über Radiowellen und Mikrowellen bis zu UV-, Röntgen- und Gammastrahlen abgelöst. Die ersten Forschungsergebnisse der Radioastronomie wollen wir mit dem 3-m-Radioteleskop nachvollziehen.

Fritz Lensch stellte seine Bemühungen um Radioastronomie und der erfolgreichen Implentierung des e-Callisto-Sonnenspektrometers und des Langwellenmessgeräts SOFIE für wissenschaftliches Arbeiten in einer Präsentation vor. Derzeit ist das Radioteleskop im Umbau, nach der Organisation und dem Einbau eines Zahnkranzes wird die Funktionalität wiederhergestellt sein. Ebenso werden die Sturmschäden am e-Callisto behoben und SOFIE in Betrieb genommen.

Für interessierte Mitglieder ist ab Mai eine Einschulung vorgesehen, die Gruppengröße sollte 2 – 3 Mitglieder nicht übersteigen. Die Termine werden von Gerhard Kermer ausgeschrieben und  koordiniert.

Fritz Lensch wird zusätzlich noch für die Aufnahme von Sonnenfoto mit Videokamera den Mitgliedern zur Verfügung stehen.

Gerhard Kermer wird gemeinsam mit Mitgliedern für die erfolgreiche Umsetzung des Führungskonzepts sorgen und mit der Öffentlichkeitsarbeit das Interesse unserer Besucher wecken. Medienkontakte machen die Führungen bekannt, Interviews in Radio-und Printmedien weisen auf Veranstaltungen und astronomische Himmelsereignisse hin und sorgen damit für einen höheren Bekanntheitsgrad unserer Führungsangebote. Neben dem bereits erfolgreich umgesetzten Führungsangebot (Öffentliche und Privatführungen) sollen Tagesführungen verstärkt angeboten werden, neben den bereits bestehenden Medienkontakten wurden Schulen, Wander- und Pensionistenvereine, Volkshochschulen und Anbietern von Tagesreisen über unsere Führungsangebote informiert, mit dem Landesschulrat für Niederösterreich wurde Kontakt aufgenommen.

Die Lichtproblematik sollte nach erfolgreicher Kontaktaufnahme und Besprechung von Lösungsansätzen mit unseren Nachbarn im Frühjahr 2017 endgültig im beiderseitigen Einvernehmen einer konstruktiven Lösung zugeführt werden.

Wir erwarten jedoch auch von unseren Mitgliedern bei Nutzung der Beobachtungsmöglichkeiten auf dem Sternwartegelände LICHTDISZIPLIN!

Unter anderem sollen Autos nur dann auf dem Sternwartegelände geparkt werden, wenn eigene Instrumente aufgebaut sind. Da die Autos der Jetztzeit bei Öffnen des Autos / Einschalten der Zündung automatisch die Lichtanlage aktivieren, sollte im Vorfeld mit den anwesenden Vereinskollegen Kontakt aufgenommen werden, um Blendwirkung zu vermeiden.

Wir hoffen, dass unsere Mitglieder diese gebotenen Möglichkeiten nutzen und so neben einer Vertiefung des astronomischen Wissens und einer Verbesserung der Beobachtungsergebnisse gemeinsame Beobachtungsnächte auf der Sternwarte vermehrt nutzen und dadurch zu einem harmonisch gelebten Vereinsleben beitragen und Kontakte untereinander nutzen.

Bei Verlassen des Vereinslokals leuchtete der Vollmond vom wolkenlosen Himmel herab.

Und da zeigte sich im Verlauf der kommenden Nacht, dass auch so ein wenig beachtetes Ereignis wie eine Halbschattenfinsternis des Mondes ein faszinierendes Erlebnis darstellen kann – die Verdunkelung der Nordkalotte des Mondes war eindeutig auszumachen.

Es hat sich ausgezahlt, so lange aufzubleiben. Und dass das Wetter auch noch mitgespielt hat – gegen 00:00 h hat eine leichte Bewölkung versucht, hochzusteigen – es blieb wohl dabei.

Norbert Rainer hat dieses Himmelsereignis fotografisch festgehalten und aus den Einzelbildern ein Foto von der Mondfinsternis „gebastelt“ – das wollen wir euch nicht vorenthalten.

 

Gerhard KERMER

Vorsitzender

Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

Erstellung P.Messerer, Fotograf M.Kainz, N.Rainer

Nachlese Vereinsabend Jänner 2017

N A C H L E S E

32 ANTARES-Mitglieder und Gäste kamen am 13.01.2017 zum Vereinsabend ins Gasthof Graf, St. Pölten.
Gerhard Kermer begrüßte um 19:00 h die Anwesenden.
Ein besonders freudiges Ereignis erwartet 2017 Paul Beck und Mara: sie werden Eltern.

Zum Besuch des Naturhistorischen Museums Wien haben sich etwa 30 Mitglieder, teils mit Familie angemeldet: Eine Führung durch die Ausstellung des HEPHY „Wie alles begann
– Von Galaxien, Quarks und Kollisionen“, eine Vorstellung im Planetarium und die neugestaltete Meteoritenabteilung sind Ziele, der Tag wird im Cafe & Restaurant in der Kuppelhalle des NHM ausklingen.
Der Vereinsausflug am 07.05.2017 führt nach Linz:
Tagespunkte
• Johannes Kepler Sternwarte
Führung, bei Schönwetter Blick auf die Sonne mit dem TMB-Apo
• Ars Electronica Center (AEC)
Deep Space mit einzigartiger 3D-Vorführung des Universums auf der 16m x 9m Projektionsfläche und 8k-Auflösung
• Auf den Spuren Johannes Kepler
Wanderung durch die Linzer Innenstadt mit konzessionierter Führerin, Anmeldungen jederzeit an Gerhard Kermer, E: gerhard.kermer@aon.at
Detailinfos folgen

Die widrigen Wetterbedingungen und die Sturmböen haben e-Callisto beschädigt, die Reparatur wird nach Wetterbesserung zu Frühjahrsbeginn durchgeführt.
2017 – ein neues Jahr mit neuen Projekten und neuen Zielen.
Karl Beck kündete für Samstag, 17.06.2017, einen Tag mit Astrofotografie-Workshops an.
Im Workshop 1 soll Bildbearbeitung mit PixInsight für Einsteiger Thema sein. Im Workshop 2 werden verschiedene Themen für Astrofotografie-Einsteiger behandelt.
Details werden über ANTARES-E-Mail-Foren ausgesandt, Interessierte mögen sich bei Gabriele Gegenbauer melden.

Über Initiative von Fritz Lensch erhielt ANTARES vom DLR (Deutsches Zentrum für Luftund Raumfahrt, Neustrelitz) das Langwellenmessgerät SOFIE leihweise zur Verfügung gestellt, das erste Gerät außerhalb Deutschlands. Nach dem Bau einer Antenne wird SOFIE zur Messung des Weltraumwetters und der Ionosphäre genutzt – nach dem Radioteleskop und dem Sonnenspektrometer e-Callisto ein weiteres wissenschaftliches Gerät auf unserem Sternwartegelände.

Als Vortragenden konnten wir Dr. Günter Kargl, Institut für Weltraumforschung (IWF) Graz der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mittels Skype-Schaltung begrüßen, der als Senior Staff Scientist an der ROSETTA-Mission mitgearbeitet hat.

Das Thema seines Vortrags:
Bizarre Welt: Die Rosetta Mission zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko

Unter der Federführung des IWF der ÖAW wurde das Raster-Kraft-Mikroskop MIDAS entwickelt, ein Gerät zur Mikroanalyse der Textur und Größe der festen Anteile der Koma, die auf einige Nanometer genau gemessen werden.
Das IWF ist aber auch an dem Instrument MUPUS zur physikalischen Untersuchung der Kometenoberfläche, dem Massenspektrometer COSIMA zur Staubanalyse in der Koma und den Magnetfeldmessgeräten ROMAP und RPC-MAG beteiligt.
Die ESA-Raumsonde Rosetta wurde am 02.03.2004 in Kourou, Französisch-Guayana, mit einer Rakete vom Typ Ariane-5 G+ gestartet. Dreimal an der Erde und einmal am Mars, sowie an den Asteroiden Steins (2008) und Lutetia (2010) vorbei, entfernte sie sich bis zu 800 Millionen Kilometer von der Sonne, in die Nähe der Umlaufbahn des Jupiters; am 06.08.2014 gelang der Sonde – als erstem Raumfahrzeug überhaupt – ein Rendezvous mit dem Zielkometen 67P/Churyumov-Gerasimenko und begleitete ihn auf dem Weg zur Sonne.
Der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko hat eine unförmige, aus scheinbar zwei verschieden großen Teilen zusammengesetzte Gestalt, der ihm die Bezeichnung „Badeente“ eingebracht hat.21,4 km3 Volumen, 470 kg/m3 Dichte, 70 – 80% Porosität, 6% Albedo, das sind einige der Eckdaten.
Im noch jungen Sonnensystem sind wahrscheinlich zwei Kometen zusammengestoßen und bildeten dabei den heute sichtbaren Doppelkörper, die gemessene geringe Dichte und die gut erhaltenen Schichtstrukturen beider Kometenteile deuten auf einen sehr sanften Zusammenprall bei niedriger Geschwindigkeiten hin, woraus sich auch wichtige Hinweise auf den physikalischen Zustand des frühen Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren ergeben.
Am 12.11.2014 hat Rosetta ein zweites Mal Weltraumgeschichte geschrieben und die Landeeinheit Philae auf der Oberfläche des Kometen abgesetzt. Berührte Philae zunächst nur die Kometenoberfläche, landete er endgültig im Gebiet ABYDOS.
Lag die durchschnittliche Wasserdampfmenge des Kometen im Juni 2014 bei 300 ml/sec, so erhöhte sich diese bei der Annäherung an die Sonne im Juli 2014 auf 600 ml/sec und steigerte sich im August 2014 auf 1200 ml/sec.
Neben Gasen verlor der Komet ständig Material in Form von Kometenstaub; um Perihelion im August 2015 ~ 1000 kg pro Sekunde sowie Staubteilchen im Meter – bis Millimeter – Bereich, einige Teilchen mit 15-50 cm Größe befinden sich möglicherweise in einem elliptischen Orbit. Mit dem Rasterkraftmikroskop MIDAS wurden verschiedenste Teilchen unterschiedlicher Größe gefunden, so auch sehr poröse Agglomerate mit großen Freiräumen und kompakte Teilchen mit dicht gepackten Untereinheiten.
Das Massenspektrometer COSIMA fand in ihren > 100 μm Partikeln überall kleinere Untereinheiten, deren Größe 14 μm überschritten (1 Pixel), MIDAS‘ größere Partikel mit ~10-60 μm Größe zeigten deutlich kleinere Untereinheiten im Bereich von 2 μm, Mikrometer große Partikel wiesen weitere Untereinheiten bis hin zu ~100-200 nm auf. Auch GIADA hat Hinweise auf sub-mikrometer Strukturen.
Eine Anzahl organischer Moleküle, wie NH3, CH4 oder HCOOH konnten bestimmt werden; Rosetta erhielt dafür den Beinamen: Zoo der Moleküle. Die gefundene Verbindung NH2CHO ist eine Vorstufe zu Aminosäuren, den Bausteinen des Lebens. Die Isotopenverhältnisse Deuterium/Wasserstoff, ungebundenes O2, eine Entstehungstemperatur von ~25 K, die Elemente Xe, Si, S, H2O sind pre-solar, diese und andere Untersuchungsergebnisse geben deutliche Hinweise auf einen sehr kalten Entstehungsort, somit ist das Kometenmaterial älter als Sonnensystem!
Die Kernfrage, ob das Wasser auf der Erde von Kometen herstammt, konnte jedoch nicht eindeutig beantwortet werden.
Die Alternative, dass 67P/Churyumov-Gerasimenko ein Alien, somit außerhalb des Sonnensystems entstanden, ist zwar unwahrscheinlich, kann jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Endstation der Mission am 30.09.2016 war Sais in der Ma’At Region, wo Rosetta gezielt zum Absturz gebracht wurde – Licht und damit auch die Information vom Verstummen des Funksignals benötigten für die 720 Millionen Kilometer lange Reise vierzig Minuten – wir konnten in einer Videosequenz LIVE an diesem Ereignis teilnehmen.
Bis zum Ende der Mission hat Rosetta etwa 7,1 Milliarden Kilometer durch unser Sonnensystem zurückgelegt.
Einiges hat man bereits über Kometenstrukturen erforscht, die bei dieser Mission gewonnenen Daten werden noch für viele Jahre Themen für wissenschaftliche Auswertung derselben sein und das Wissen um die Urzeit des Sonnensystems erweitern.
Über die Ergebnisse der Rosetta-Mission kann nachgelesen werden im e-book (in englischer Sprache): http://sci.esa.int/jump.cfm?oid=58680
Etwa 90 Minuten hat Dr. Kargl über die ROSETTA-Mission berichtet, für Fragen stand er im Anschluss zur Verfügung – dafür möchten wir Dr. Günter Kargl im Namen der ANTARES-Mitglieder aufrichtig DANKE sagen.
Ein aufrichtiges DANKE auch an Fritz Lensch, der für die reibungslose Abwicklung dieser Skype-Übertragung und damit auch für den Erfolg dieses Vereinsabends durch perfektes Projektmanagement gesorgt hat.

Gerhard KERMER
Vorsitzender
Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

 

Vereinsabend 2017 Jänner Pdf

Einige Impressionen vom Vereinsabend:

Fotograf & copyright M.Kainz

Nachlese Vereinsabend November- Vorstandswahl 11.11.16

Vereinsabend Freitag, 11.11.2016

VORSTANDSWAHL

Nach 2-jähriger Funktionsperiode war für den Vereinsabend am Freitag, 11.11.2016 die Neuwahl des Vorstands angesetzt.

Um 19:00 h begrüßte Gabriele Gegenbauer 25 Mitglieder.

Da zu diesem Zeitpunkt nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit der Mitglieder anwesend war, wurde die Wahl um 30 Minuten verschoben.

In dieser Zeit zeigte Gabi die für die Eröffnungsfeier zusammengestellte Power-Point-Präsentation, die den stetigen Baufortschritt beim Ausbau des Sternwartegeländes allen wieder augenscheinlich machte: Beginnend beim Bau des AST über die Fundamente und der Errichtung des Rohbaus, der ohne die tatkräftige Mithilfe zahlreicher Mitglieder nicht möglich gewesen wäre, über die Innenausgestaltung und den Kuppelbau bis zur Errichtung des E-Callisto-Sonnenspektrometers und der Einrichtung des Sonnenobservatoriums. Höhepunkt war die Eröffnungsfeier am Samstag, 11.06.2016: Die Festrede hielt die LA Magistra Bettina Rausch in Vertretung von LH Dr. Erwin Pröll. Bgm. Hermann Rothbauer richtete Grußworte an die Festgäste, Gabriele Gegenbauer stellte in einer Power-Point-Präsentation die Entwicklung des Vereins und die Durchführung des Bauprojekts vor, Mag. Franz Klauser entführte mit der Präsentation „Bilderreise ins Universum“ in die unendlichen Weiten unseres Universums, DI FH Christian Monstein, der „Erfinder“ von E-Callisto, referierte über das E-Callisto-Sonnenspektrometer (derzeit etwa 60 Anlagen rund um den Globus aktiv im Einsatz, wir werden weitere Anlagen zwecks Abdeckung zusätzlicher Wellenbereiche auf dem Sternwartegelände integrieren).

Mit einer Zusammenstellung von Astrofotos endete diese Präsentation.

Nach dieser halben Stunde ist laut Satzung der Vorstandsstatuten die Ordentliche Hauptversammlung beschlussfähig.

Anträge an den alten Vorstand wurden nicht gestellt.

Gabriele Gegenbauer verlas den Bericht des Kassiers lng. Gerhard Zartl (entschuldigt), die Kassaprüfer Mag. Barbara Trinkl und Martin Kainz haben die Kassa überprüft und für in Ordnung befunden.

Willi Weinberger übernahm zwischenzeitig die Moderation für die Entlastung des alten Vorstands und der beiden Kassaprüfer.

Danach schlug er Gerhard Kermer als neu zu wählenden Vorsitzenden zur Wahl vor.

Diesem Wahlvorschlag wurde einstimmig zugestimmt, Gerhard Kermer nahm die Wahl an und übernahm die Leitung der weiteren Wahl.

Folgender Wahlvorschlag wurde angenommen und die nachfolgend angeführten Mitglieder in ihrer Funktion gewählt und bestätigt.

Vorsitzender                                                              Gerhard Kermer
Vorsitzender Stellvertreter                                          Peter Messerer
Kassier                                                                     Gerhard Zartl
Kassier Stellvertreter                                                  Peter Messerer
Schriftführer                                                              Rudolf Sanda
Schriftführer Stellvertreter                                           Erich Iwanoff
Kassaprüfer                                                              Martin Kainz
Kassaprüfer Stellvertreter                                           Mag. Barbara Trinkl

Gerhard Kermer dankte dem alten Vorstand für ihren Einsatz.

Um Vereinsaktivitäten und gemeinsame Aktivitäten auf dem Sternwartegelände zu fördern, wurden die Teams durch Fachbereiche ersetzt, in denen sich jedes interessierte Mitglied jederzeit einbringen kann. Diese wurden nach der Wahl vorgestellt.

Mitgliederschulung, Visuelle Beobachtung, Radioastronomie, Astrofotografie CCD und digita, sowie Information sind Themen für diese Fachbereiche, mit denen wir noch näher bei unseren Mitgliedern sein wollen.

 

Fachbereiche

Sternwarteleiter                                                          Peter Messerer
Jugend und Astronomie – ANTARES-KIDS                  Monika Lassinger
Information / Publikation                                            Rudolf Sanda
Mitgliederschulung                                                     Jürgen Stapf
VisBeo – Visuelles Beobachten                                  Wolfgang Aron
Astrofotografie CCD                                                  Gabriele Gegenbauer
Astrofotografie digital                                                Willi Weinberger
Radioastronomie, E-Callisto                                       Fritz Lensch
Führungen und Öffentlichkeitsarbeit                            Gerhard Kermer

Am Februar-Vereinsabend (10.02.2017) sollen die Angebote und Ziele der Fachbereiche von den Fachbereichsleitern vorgestellt werden, um auch Wünsche und Vorstellungen der Mitglieder einzubinden.

Unter Punkt Allfälliges berichtete Gerhard Kermer, dass der Mitgliedsbeitrag nicht erhöht wird.

Für die Lichtsituation wird eine Lösung angestrebt, die rechtlich abgesichert sein muss.

Der Vereinsausflug wird am 07.05.2017 nach Linz führen (Linzer Landessternwarte, Ars Electronica Center mit Show Deep Space, Stadtspaziergang auf den Spuren Johannes Keplers), Anreise erfolgt per Bus, Infos folgen in Kürze.

Ein gemeinsamer Besuch der Sonderausstellung des Instituts für Hochenergiephysik im Naturhistorischen  Museums Wien in den Monaten Jänner / Februar 2017 ist angedacht.

Investitionen auf Sternwarte werden nach Prioritätsstufen 1, 2 und 3 eingeteilt und je nach finanzieller Machbarkeit abgearbeitet.

Thema ist der Hypergraph mit Spiegel und Montierung.

Ein Zahnkranz für das Radioteleskop, eine weitere Beobachtungsplattform, Zaunerneuerung im Außenbereich und Verbesserung astronomischer Geräte werden nur nach finanzieller Machbarkeit ausgeführt, Förderer und Unterstützer für die Verwirklichung dieser Vorhaben werden gesucht und angesprochen.

Nach einer Pause präsentierte Franz Klauser, ANTARES-Mitglied, der eine eigene Sternwarte in Puchenstuben betreibt, in seinem Vortrag „Der Himmel in Bewegung“ Zeitrafferaufnahmen des Himmels vom Stativ und mittels Nachführsystemen von iOPTRON und SKYWATCHER. Er stellte die Aufnahmetechnik vor und zeigte in Videoclips die damit erzielbaren Ergebnisse. Ein Vortrag, der Lust auf mehr gemacht hat, konnten mit diesen Videosequenzen neben beeindruckenden Aufnahmen der Milchstraße und Planeten auch gut die Wetterentwicklung nachverfolgt werden.

Mit Fotos des Vorstands und der Fachbereichsleiter für die Website endete der offizielle Teil dieses Vereinsabends.

Der Rest des Abends war wieder gelebter Fixpunkt in unserem Vereinsleben: Plaudern, persönlicher Austausch und Fachgespräche bereichern diese Abende und fördern die Gemeinschaft.

Gerhard KERMER

Vorsitzender

Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

 

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Der Vorstand und die Bereichsleiter

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Nachlese Oktober VA 2016 – Supernova änderte Klima auf der Erde

Freitag, 14.10.2016, Vereinsabend im Gasthof Graf, St. Pölten.

Um 18:00 h sind die ersten Mitglieder bereits eingetroffen, Gabi Gegenbauer kann um 19:00h mehr als 25 Mitglieder zu diesem Vereinsabend begrüßen.

Beim Community-Day, organisiert von Franz Viehböck und dem Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) im Rahmen des 29. Planetary Congress der Association of Space Explorers (ASE), konnten am 05.10.2016 Raumfahrtinteressierte jeden Alters Astronautinnen und Astronauten in der FH St. Pölten hautnah erleben. Neben einer Ausstellung von Modellen von Raumsonden, gebaut von Peter Messerer, stellte Gabi Gegenbauer im Vorprogramm den Verein vor, Peter Messer führte mit einer Power-Point-Präsentation durch das Sonnensystem. Begleitet von Cordula Steinkogler (ÖWF), berichteten die US-Astronautin Lucid Shannon (5 Einsätze, 1 x Mir, 4 x Space-Shuttle) und der SU-Kosmonaut Oleg Kotow (3 Einsätze auf ISS) über das Leben und Arbeiten im Weltraum und über die Überwindung des Kalten Krieges (cold war) durch die friedliche Nutzung und völkerübergreifende Zusammenarbeit im Weltall. Im Anschluss standen sie für Fragen zur Verfügung. 8 ANTARES-Mitglieder nahmen neben etwa 30 Besuchern an dieser Veranstaltung teil.

Nach einer kurzen Himmelsübersicht und einer Vorschau auf die kommenden Vereinsnachrichten von Rudolf Sanda berichtete Fritz Lensch über die Anfangsschwierigkeiten und die erfolgreiche Behebung der Störfaktoren in kritischen Wellenbereichen beim e-Callisto-Sonnenspektrometer. Einige Beispiele anderer Anlagen zeigten die völlige Ausschaltung der Störfaktoren im gesamten zu detektierenden Wellenbereich.

Nach einem Überblick über die Themen der Vortragenden an den folgenden Vereinsabenden und angedachten Lösungsmöglichkeiten zur Ausschaltung externer Lichtquellen nächst dem Sternwartegelände sowie der Vorstellung der Ziele des geplanten Vereinsausflugs 2017 nach Linz konnte Gerhard Kermer als Vortragenden Dr. Ramon Bruno Egli von der ZAMG Wien begrüßen.

Geboren 1971 in Locarno / CH, absolvierte Dr. Egli von 1990 – 1993 das Fachstudium Physik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) und von 1993 – 1998 das Fachstudium Erdwissenschaften. 1998 erhielt er das Diplom in Naturwissenschaften, von 1999 – 2003 Arbeit an der Dissertation „Magnetische Mineralogie von Seesedimenten“, 2003 promovierte er.

Nach Aufenthalten in den USA und in München ist Dr. Egli seit 2011 Leiter der Sektion für Geomagnetismus und Gravimetrie und Stellvertretender Leiter des Geophysik-Bereichs der ZAMG Wien. In seinem Vortrag „Von Meeresschlamm zu Sternexplosionen“ berichtete er über die Entdeckung von Supernova-Explosionsspuren in der Erdgeschichte und deren möglichen klimatischen Auswirkungen. Etwa 40.000 Tonnen extraterrestrischer Materie kommen jährlich auf die Erdatmosphäre, meistens in Form von interplanetarischem Staub. Quert das Sonnensystem sogenannte Dunkelwolken, dürften solche Einträge viel höher sein, globale Abkühlungsevents durch die Verminderung der Sonneneinstrahlung könnten ausgelöst werden. Erhöhte Iridium-Konzentrationen in Seesedimenten können mit bekannten Massenaussterbungen in Verbindung gesetzt worden sind.

In einem über vier Jahre laufenden Forschungsprojekt ist es dank einer Zusammenarbeit zwischen TU München und ZAMG erstmals gelungen, eine direkte, zeitaufgelöste Supernova-Explosionsspur durch radioaktive Eisen-60 Isotope (Halbwertszeit 2,61 Millionen Jahre), die normalerweise auf der Erde nicht vorhanden sind, nachweisen zu können.

In Tiefseesedimenten des Pazifiks aus einer Seeregion etwa 1.000 Kilometer westlich von Peru wurden winzige Spuren dieses Isotops (1 Atom unter eine Million von Milliarden „normalen“ Eisenatome) in Magnetit-Nanokristalle aus Sedimentschichten nachgewiesen, die vor 1,5 bis 2,8 Millionen Jahre abgelagert worden sind. Die natürliche Abfolge der Ablagerungen wird dort nicht gestört, über die Jahrmillionen entstand ein Archiv der Erdgeschichte.

Diese Magnetit-Nanokristalle sind zum Teil die Überreste sogenannter magnetotaktischer Bakterien, welche Magnetit als magnetischen Kompass für die Navigation im Sediment benützen. Als der Eisen-60-Staub die Atmosphäre erreichte, wurde er Bestandteil des globalen Eisenzyklus und somit auch von diesen Bakterien verarbeitet.

Da der Anteil an Eisen-60 nur sehr gering war, war die riesige Herausforderung bei dem Projekt, überhaupt etwas zu messen.

Am Teilchenbeschleuniger der Technischen Universität München, wo sich sogar ein Partikel unter zehn Billiarden detektieren lässt, gelang das aber. Aufgrund der sehr geringen, aber doch unterschiedlichen Konzentrationen des Isotops in verschiedenen Sedimentschichten wurde zudem klar, dass die ersten außerirdischen Teilchen die Erde vor 2,8 Mio. Jahren erreichten und sie dann ganze 1,3 Mio. Jahre einhüllten.

Laut Berechnungen von Astrophysikern muss die Supernova damals ungefähr 100 Lichtjahre entfernt stattgefunden haben, zum Glück, denn ab einer Entfernung von etwa 30 Lichtjahren würde ein solches Ereignis erhebliche Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben.

Geologisch gesehen, stimmt der Eisen-60 Eintrag mit einer globalen Abkühlungsphase – und die damit verbundene Extinktion verschiedener Tierarten – im früheren Pleistozän überein. Ob dieser Event tatsächlich durch kosmischen Staub ausgelöst worden ist, steht jedoch in Frage. Ein tief greifender Klimawandel mit einem Massenaussterben kann praktisch ausgeschlossen werden, jedoch führt eine Supernova zu einem Anstieg der Teilchenstrahlung aus dem Weltall. Solche Partikel können neuen Erkenntnissen zufolge einen Ausgangspunkt zur Wolkenbildung darstellen. Schätzungen zufolge hat diese Supernova vermutlich zu 15 Prozent mehr kosmischer Strahlung geführt und einen gewissen Klimawechsel verursacht haben; es gibt Hinweise darauf, dass zu dieser Zeit mehrere Muschelarten ausgestorben sind.

Da Eisen-60 über einen sehr langen Zeitraum weitgehend gleichmäßig überall auf der Welt verteilt wurde, könnte man es auch als „Marker“ einsetzen, um mehr darüber herauszufinden, wie das Metall auf der Erde zirkuliert. Das sei wichtig, weil sich von Eisen viele kleine Meeresbewohner ernähren, deren Häufigkeit wiederum damit zusammenhängt, wie viel von dem Treibhausgas CO2 von den Lebewesen aus der Atmosphäre genommen werden kann. Das hilft, um vergangene Bedingungen auf der Erde festzustellen.

Dr. Egli stand nach dem Vortrag für weitere Fragen zur Verfügung.

Der weitere Verlauf des Vereinsabends nahm seinen gewohnten Verlauf, er gehörte unseren Mitgliedern: Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen oder einfach nur privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.

Was uns besonders freut: ANTARES hat 110 Mitglieder!

An diesem Vereinsabend konnten wir 3 neu eingetretene Mitglieder herzlich willkommen heißen. Wir wünschen unseren neuen Mitgliedern VIEL FREUDE mit dem Hobby Astronomie und zahlreiche gemeinsame Aktivitäten und Beobachtungsabende mit Gleichgesinnten!

  • Gerhard KERMER
  • Vorsitzende Stellvertreter
  • Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

         

     

               

Fotograf und copyright: Martin Kainz

Nachlese September VA 2016 – Bestimmung der Erdrotation einst und jetzt

Freitag, 09.09.2016, 2. Freitag im Monat – ANTARES-Vereinsabend – ab 18:00 h trafen etwa 20 ANTARES-Mitglieder bei unserem Vereinsabend im Gasthof Leo GRAF, 3100 St. Pölten zusammen. Essen und gemeinsame Gespräche ließen die Zeit bis zum offiziellen Beginn rasch vergehen.

Um 19:00 h begrüßte unsere Vorsitzende Gabriele Gegenbauer die Anwesenden und berichtete über Neuigkeiten aus dem Verein.

Vom 03.10.2016 – 07.10.2016 findet der jährliche ASE (Association of Space Explorers) Kongress – der 29. Planetary Congress – in Österreich statt, etwa 100 AstronautInnen aus der ganzen Welt werden daran teilnehmen. ASE vereint über 400 Astronautinnen und Astronauten aus über 35 Ländern.

Im Rahmen des „Community Day“ werden am 05.10.2016 die AstronautInnen an einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktivitäten in ganz Österreich teilnehmen, um die Faszination Weltraum zu vermitteln. In der Fachhochschule St. Pölten, Matthias Corvinus Straße 15, 3100 St. Pölten wird eine gemeinsam vom ÖWF und dem Verein „Antares“ NÖ Amateurastronomen/NÖ Volkssternwarte organisierte und von der Fima Voith gesponserte Veranstaltung. Die Austronauten/In Shannon Lucid und Oleg Kotov halten Vorträge zu ihren Raumflügen (englisch). ANTARES wird neben Power-Point-Vorträgen Astronomie und eine Ausstellung von Raumfahrtmodellen präsentieren.

Peter Messerer hat diese Raumfahrtmodelle gebaut, die ISS präsentierte er in einer Dokumentation.

Am 11.11.2016 ist Vorstandswahl, die voraussichtliche Zusammensetzung des neuen Vorstands wurde bekannt gegeben.

Im Museum Kaumberg informiert von Ende August 2016 bis Mitte Dezember 2016 eine Ausstellung zum Thema ENERGIE, das Thema ist „Sonne, Licht und Strom“, Öffnungszeiten jeweils Sonntag von 10:00 h – 12:00 h. ANTARES ist mit Sonnenfotos vertreten.

Der Vereinsausflug 2017 soll uns nach Linz führen, geplant ist eine Führung durch die Johannes –Kepler-Sternwarte und ein Besuch des Ars Electronica Centers (AEC) inklusive dem Deep Space mit einer einzigartigen 3D-Vorführung des Universums auf der 16m x 9m Projektionsfläche und 8k-Auflösung, den Abschluss bildet eine Spezialführung „Auf den Spuren Johannes Kepler“ durch die Linzer Innenstadt. Termin und genaues Programm folgen nach endgültiger Planung. 50 Jahre Star Treck – Paul Beck sandte uns ein Foto von Prof. Jaymie Matthews / University of British Columbia, Canada, der Projektleiter des MOST Satelliten und maßgeblich an der austro-canadischen Satellitenmission BRITE beteiligt war, gemeinsam mit dem Kanadier William Shattner, besser bekannt als Captain Kirk vom Raumschiff Enterprise.

Proxima Centauri b – ein Exoplanet mit 1,3-fachem Erddurchmesser wurde entdeckt, eine Ansicht unseres Sternenhimmels, von Proxima Centauri aus gesehen, zeigte eine unterschiedliche Himmelsansicht.

Im Oktober wird uns Dr. Ramon Bruno Egli, ZAMG Wien, in einem Vortrag berichten über „Supernova änderte Klima auf der Erde – Sternenexplosion in 100 Lichtjahren Entfernung schleuderte Teilchen auf die Erde, Nachweis durch Eisen-60-Isotop“.

An diesem Vereinsabend konnten wir als Vortragenden Ao. Univ .Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Robert WEBER, Technische Universität Wien, Studiendekanat für Geodäsie und Geoinformation, begrüßen zu einem Vortrag mit dem Thema Bestimmung der Erdrotation (Tageslänge) – einst und jetzt

Prof. Robert Weber, außerordentlicher Professor am Institut für Geodäsie und Geoinformation der Technischen Universität Wien, geboren 1958 in Wien, machte 1983 sein Diplom (Master) in „Geodäsie und Geoinformation“ an der TU Wien, 1990 promovierte er (Diplomingenieur – MSc) mit dem Thema „Regionale Schwerefeldmodellierung“. 1993 – 1995 verbrachte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Astronomischen Institut der Universität Bern (Satellitennavigation und Bahnbestimmung). In seiner Habilitation im Jahr 2000 beschäftigte er sich mit dem Thema „Ableitung der Nutation, Begriffe aus GNSS-Messungen“. 2003 war er Mitglied des ausgezeichneten EU-Descartes-Teams (Thema: Neues nicht starres Erde Nutations Modell).

Seine Forschungsschwerpunkte sind globale Satellitennavigationssysteme, geodätische Referenzsysteme, aktive GNSS-Referenzstationsnetze und Anwendungen von GNSS für Geodynamik und Meteorologie. Robert Weber hält Vorlesungen über Satellitennavigation und Schwerefeldmodellierung an der TU Wien und ist in wissenschaftliche und kommerzielle Projekte wie Einrichtung regionaler GNSS Referenz-Netzwerke, Netzwerk-RTK, Real-Time-PPP sowie GNSS Überwachung der Atmosphäre eingebunden.

Bestimmung der Erdrotation (Tageslänge) – einst und jetzt In diesem Vortrag wurden zunächst geeignete periodische Phänomene und auch Beobachtungsinstrumente behandelt, welche einerseits historisch und andererseits aktuell zur Zeitmessung verwendet wurden. Es folgte eine Diskussion der verschiedenen Definitionen der Tageslänge und der aktuell verwendeten Zeitskalen (Sonnenzeit, Atomzeit, Koordinatenzeiten, Eigenzeit,…). Im Anschluss wurde anhand historischer Finsternis-Beobachtungen als auch aktueller Messungen auf die Bestimmung der Differenz der Atomzeitskale und des Erdphasenwinkels (UT) eingegangen, als auch auf die Messung seiner ersten Ableitung (LOD=Tageslänge), z.B. durch die Gezeitenbremse. Der zweite Teil des Vortrags beschäftigte sich mit der heute modernsten und genauesten Methode zur Bestimmung von LOD, nämlich mit Hilfe der Globalen Satellitennavigationssysteme (z.B. GPS). Schlussendlich wurden die Auswirkung von Erdgezeiten, aber auch Wetterphänomenen auf die Tageslänge methodisch diskutiert und ein Ausblick auf die derzeit ‚stabilsten Uhren‘ gegeben.

Es ist geplant, den Vortrag als pdf-Datei in den Mitgliederbereich unserer Website zu stellen. Für dieses Entgegenkommen möchten wir uns bei Prof. Weber aufrichtig bedanken, weitere Informationen folgen nach der Einpflege des Vortrags.

Der weitere Verlauf des Vereinsabends nahm seinen gewohnten Verlauf, er gehörte unseren Mitgliedern: Persönlicher Austausch, Fachgespräche, Astrofotos, kurze Besprechungen zu Vereinsterminen oder einfach nur privat plaudern. Dieser Mix macht jeden unserer Vereinsabende zu einem gelebten Fixpunkt in unserem Vereinsleben.

Apropos 50 Jahre Star Trek. Wer wissen will, wie „klingonisch“ klingt: Hier ist ein kurzer Youtube Clip, in dem Werner Gruber und Prof. Oberhummer Werbung für die Sprachkurse der Wiener Volkshochschule machen – auf klingonisch. Gute Unterhaltung!

In diesem Sinne wünschte Paul Beck allen einen interessanten Vereinsabend. Oder wie Spock sagen würde, während er seine Finger zum vulkanischen Gruß hebt „lebe lange und in Frieden“.

Mit lieben Grüßen aus Paris, Paul Beck

  • Gerhard KERMER
  • Vorsitzende Stellvertreter
  • Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

Fotograf und copyright: Martin Kainz

Nachlese August Vereinsgrill 2016

Vereinsabend, Freitag, 05.08.2016? Das ist doch der erste Freitag im Monat!?!

Die Erklärung ist jedoch einfach: Freitag, 12.08.2016 ist PERSEIDENNACHT!

Und diese ist jedes Jahr Anziehungspunkt und Fixtermin nicht nur für uns, sondern auch für unsere Besucher, die diesen Sternschnuppenschwarm auf der Sternwarte gemeinsam mit uns mit beobachten wollen!

Gegründet von einigen wenigen im Jahr 1996, feiert ANTARES im Jahr 2016 20 Jahre ANTARES Niederösterreichische Amateurastronomen. Aus der damaligen Vision, gemeinsam das Hobby Astronomie zu betreiben und mit dem Bau einer Volkssternwarte auch der astronomisch interessierten Bevölkerung die Möglichkeit einer Himmelsbeobachtung mit professionellen Teleskopen zu ermöglichen, hat sich eine Erfolgsstory entwickelt.

Zu dieser erfolgreichen Entwicklung hat jeder / jede von uns – nicht nur – mit der Mitgliedschaft beigetragen. Und dieses 20-Jahr-Jubiläum ist schon eine Feier wert. Als Termin für diese vereinsinterne Feier des 20-Jahr-Jubiläums wurde der August-Vereinsabend Freitag, 05.08.2016 bestimmt. Als Dank an all unsere Mitglieder, die dazu beigetragen haben, dass ANTARES eine Erfolgsgeschichte wurde, lautete die Einladung zu diesem Abend: Das Grillgut stellt ANTARES für alle Mitglieder kostenlos bereit, Getränke sind vorrätig! Wettermäßig zeigte sich der Freitag jedoch nicht von seiner besten Seite. Es war bewölkt, bei der Anfahrt wie auf der Sternwarte gab es heftigen Regen.

Das tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch. Etwa 20 Mitglieder grillten unter dem Vordach die vorbestellten Schweinekarrees, den Schopfbraten und die Hendlfilets, gegessen wurde im Aufenthaltsraum.

Begonnen hat 1996 alles mit einem Astronomiekurs in St. Pölten, wo die Frage gestellt wurde: Jeder von uns betreibt Astronomie, warum machen wir das nicht gemeinsam? Nach der Vereinsgründung war die Frage nach einer eigenen Sternwarte Thema der nächsten Überlegungen. Nach Klärung der Standortfrage und Entscheidung für eine Volkssternwarte wurde diese mit Förderung des Landes Niederösterreich in Michelbach errichtet. Einige Jahre lang wurde auf der Ebenwaldhöhe das NTT (Niederösterreichisches Teleskoptreffen) erfolgreich veranstaltet mit teilweise bis zu 100 Teilnehmern. Vereinsaktivitäten wie Vereinsausflüge zu befreundeten Vereinen und astronomischen Einrichtungen, eine Reise zu Schweizer Sternwarten und Reisen nach Namibia zur Beobachtung des Südsternhimmels sind ebenso Teil des gelebten Vereinslebens wie die Vereinsabende mit astronomischen Fachvorträgen, gemeinsamen Beobachtungsnächten und Astrofotografie.

Mit der Errichtung des AST (Antares small telescope) wurde die Erweiterung der astronomischen Einrichtungen eingeleitet, das Radioteleskop erschließt einen wichtigen Wellenbereich für Himmelsforschung. Der Neubau des AST ist für Astrofotografie optimiert, der Experimentierraum bietet neben besseren Arbeitsbedingungen für Jugendarbeit Möglichkeiten zu Workshops, die Werkstätte, der Lagerraum und die Gerätehütte sorgen für Ordnung, das Sonnenobservatorium bietet zusätzliche Beobachtungsmöglichkeiten im h-alpha-Bereich, im Freigelände bieten fixe Teleskopaufstellplätze verbesserte Beobachtungsmöglichkeiten, das e-Callisto-Sonnenspektrometer ist Teil eines weltweiten Forschungsprojekts.

ANTARES ist Ansprechpartner für Medien, Besuchern erklären wir bei Führungen den Sternenhimmel, über unsere E-Mail-Foren erhalten hunderte Nutzer Informationen über Astronews und den aktuellen monatlichen Sternenhimmel.

Und das Sternwartegelände wird nicht nur für das gemeinsame „Nacht”leben genutzt, dank des Sonnenobservatoriums ist auch tagsüber das Gelände mit Leben erfüllt.

Als kleine Gruppe begonnen, zählt ANTARES heute mehr als 100 Mitglieder! Grillen, plaudern, beobachten – Das war das Motto für diesen Abend!

Manfreds Astrofotos erweckten Begeisterung, Anekdoten, Schwanks und Hoppalas wurden erzählt, manch ein Foto wurde als Beitrag für den Dezember-Vereinsabend angedacht. Beobachten – das war für diesen Abend denn doch kein Thema. Der Regen hatte zwar aufgehört, es war aber bewölkt, ein eisiger Wind blies. Gegen 23:00 h endete dieser vergnügliche Vereinsabend.

Was uns besonders freut:

Am nächsten Tag schien die Sonne – und am Abend danach war das Sternwartegelände bereits wieder mit Leben erfüllt, gemeinsam wurde beobachtet und fotografiert!

  • Gerhard KERMER
  • Vorsitzende Stellvertreter
  • Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

Fotograf und copyright: Karl Beck

Nachlese Juli Vereinsgrill 2016

Erfüllen wir das Vereinsgelände mit Leben! – Mit diesen Worten endete die Juni-Nachlese. Und obwohl Juni und somit Zeit der Sommersonnenwende, haben sich seither immer wieder Mitglieder abgesprochen und die eine oder andere Beobachtungsnacht auf dem Sternwartegelände in Michelbach verbracht.

Der Vereinsabend am Freitag, 08.07.2016, war nach dem Eröffnungsfest die erste offizielle Vereinsveranstaltung – Grillgut bitte selbst mitnehmen, Getränke sind vorrätig! – so stand in der Einladung an die Mitglieder!

Und so trafen –trotz Urlaubszeit – mehr als 15 Mitglieder zur Vereinsgrillerei ein.

Bei der Anfahrt war der Anblick doch etwas ungewöhnlich – die e-Callisto-Antenne war umgelegt, Fritz und Bruno arbeiteten an der Behebung eines Schadens, ausgelöst voraussichtlich durch Blitzschlag.

Um 18:00 h waren die Tische und Bänke aufgestellt, der Griller betriebsbereit. Das Grillgut wurde aufgelegt, die Wartezeit für Gespräche genutzt, das gemeinsame Essen genossen.

Besonders freuten wir uns, dass auch die Neumitglieder Thomas, Andrea und Walter die Möglichkeit nutzten, um an diesem Abend einesteils den Verein, die Beobachtungsmöglichkeiten auf der Sternwarte und einen Teil der Mitglieder kennenzulernen, sich aber auch selbst vorstellten.

Gerhard Kermer berichtete, dass ANTARES für die Anfang Oktober stattfindende Astronautenkonferenz in Wien eine Einladung zur Betreuung einer Astronautengruppe für den Community Day am 5.10. (an diesem Tag finden die meisten öffentlich zugänglichen Veranstaltungen statt) erhalten hat. Nähere Details werden zeitgerecht bekannt gegeben – Interessenten an der Teilnahme mögen sich bitte zeitgerecht melden.

Georg Dittie, viele verbinden mit diesem Namen den Begriff GIOTTO, möchte in das Gebiet der Radioastronomie einsteigen und hat Kontakt mit Fritz Lensch aufgenommen. Da Georg Dittie auch am Mariazeller CCD-Workshop teilnehmen und bei dieser Gelegenheit auch unsere Sternwarte besuchen möchte, wird er an einem noch festzulegenden Termin für uns einen Vortrag über die „Natur des Seeings“ halten, Zeitpunkt wird noch rechtzeitig mitgeteilt.

Unser neues Vereinsmitglied Walter P. stellte sich persönlich vor. Bereits als Jugendlicher vom Virus Astronomie befallen, begann er nach 2 Semestern Medizin das Studium der Astronomie. In seiner Doktorarbeit, bei der er auf der Leopold-Figl-Sternwarte forschte, beschäftigte er sich mit der Feststellung der Radialgeschwindigkeit des offenen Sternhaufens der Hyaden mittels Spektralanalyse. Nach erfolgreichem Abschluss und einem kurzfristigen Aufenthalt auf dem Lowell Observatorium in Flagstaff, Arizona, setzte er das Medizinstudium fort und übernahm als Zahnarzt die Praxis seines Vaters.

Er beobachtet von seiner neben dem Wohnhaus stehenden Privatsternwarte; war früher der Mond vorherrschend, liegt, nach engen Kontakten mit Franz Klauser, der Schwerpunkt auf Astrofotografie mit Hauptaugenmerk „wechselwirkende Galaxien“. In seinen Reisen besucht er Sternwarten rund um den Globus. Mit Fotos seiner Sternwarte und Profisternwarten sowie seiner Astroaufnahmen präsentierte er im Vortragssaal seinen Zugang zur Astronomie.

Faszinierende Einblicke in die nicht vorstellbaren Weiten des Weltalls, die aber auch bewußt machten, dass „Pretty pictures“ bei einem Großteil der astronomisch Interessierten und der Astrofotografen einfach mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aber gerade deshalb sind Aufnahmen von Objekten jenseits von 15m so wichtig, um mehr über die Strukturen des Weltalls zu erahnen.

Auf jeden Fall war die persönliche Einführung mit der Vorstellung der Sternwarte, der Präsentation der Reiseschwerpunkte und seiner Astroaufnahmen eine Bereicherung für diesen Vereinsabend – DANKE dafür!

Zwischenzeitig war es dunkel geworden. Das Wetter war durchwachsen. Klarer Himmel wechselte sich mit Bewölkung ab, immer wieder gab es freien Blick auf Himmelsfelder, Sterne blitzten auf. Teleskope wurden aufgestellt, die Beobachtungsnacht auf der Sternwarte startete, einige Mitglieder wollen bis zum Morgen bleiben.

Was uns besonders freut:

Die Vereinsabende in den Sommermonaten haben sich zu einem Fixpunkt des Vereinslebens entwickelt. In ungezwungener Atmosphäre wird hier Gemeinschaft gepflegt. Und diese Vereinsabende sind auch Einstiegspunkt für neue Mitglieder, die hier mehr über den Verein erfahren und so besser und schneller ins Vereinsleben integriert werden können.

Wie in der Juni-Nachlese geendet, trifft dies auch weiterhin zu: Nutzen wir diese Angebote, erfüllen wir das Vereinsgelände mit Leben!

  • Gerhard KERMER
  • Vorsitzende Stellvertreter
  • Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen

Fotograf und copyright: Martin Kainz