Der Krebs

cancerDas Sternbild des Krebs liegt zwischen den leicht zu erkennenden Sternbildern Zwillinge und Löwe. Er ist relativ unscheinbar, denn er hat keinen Stern heller als 4. Größe. Dass er dennoch bekannt ist, ergibt sich aus dem bemerkenswert schönen Sternhaufen M44. M 44 auch als Praesepe (Krippe) bekannt, ist ein Offener Haufen mit über 200 Sternen, der bei klarem Himmel bereits mit freiem Auge gesehen werden kann. Hipparch hatte ihn einst entdeckt und Galilei einzelne Sterne darin erkannt.

M 67, ein weiterer Offener Sternhaufen beinhaltet 500 schwach leuchtende Sterne, die über einen Winkel von 0,5° verteilt sind. Er ist mit 5 Mia Jahre der zweitälteste Sternhaufen den wir kennen. Der Hauptstern Acubens ist nur 4m,3 hell und 100 LJ entfernt. Der helle langperiodische Veränderliche R Cancri ist während seiner Maximalgröße von 6m,2 mit dem Fernglas sichtbar. G. Gegenbauer

Mythologie des Krebs

cancer_kunstHera, die Frau des Göttervater Zeus war sehr eifersüchtig auf die vielen Geliebten ihres Mannes, so auch auf Alkmene und deren Sohn Herkules, der einer der unehelichen Söhne Zeus war. Herkules wuchs zu einem starken und schönen Mann heran und bestand viele Abenteuer. Als er mit Hydra, der vielköpfigen Wasserschlange auf Leben oder Tod kämpfte und Hera erkannte, dass Herkules siegen würde, schickte sie einen großen, gefährlichen Krebs aus dem Sumpf, der den Helden schmerzhaft in den Fuß zwickte. Sie glaubte Herkules dadurch endlich vernichten zu können, aber dieser zertrat den Krebs wütend und schleuderte ihn von sich. Hera versetzte den Krebs an den Himmel, wo er immer vor der Wasserschlange steht, um ihn dadurch zu ehren.

Eine andere Version erzählt die Geschichte über eine wunderschöne Nymphe, die von Zeus begehrt wurde, aber diesem zu entkommen versuchte. Der Krebs hielt sie mit seinen Scheren so lange fest, bis Zeus sie packen konnte und mit sich nahm. Aus Dankbarkeit für die schönen Stunden erhielt der Krebs die Unsterblichkeit, indem er unter die Sterne versetzt wurde.

Der römische Dichter Ovid erkannte einen Oktobus. Für chaldäische Sterndeuter war dies das „Tor der Menschheit“. Jede Seele die auf die Erde kam, um geboren zu werden, musste durch dieses Tor. Von modernen Sterndeutern werden die drei Sternbilder Krebs- Skorpion – Fische als Wassertrigon bezeichnet.

Für die Babylonier war es das Tor zur Wiedergeburt. Im alten Ägypten sah man hier die Macht der Finsternis, eine Nilgottheit oder auch einen Skarabäus, das Symbol für Fruchtbarkeit, Leben, Wiedergeburt und die Unsterblichkeit. Die Christen erkennen hier den Heiligen Johannes. Monika Geier