Der Perseus

perseusDas Sternbild des Perseus steht im November um Mitternacht am höchsten und ist daher in der Milchstraße zu finden. Man kann es als großes K am nächtlichen Himmel sehen. Im Pereus gibt es viele interessante Objekte, darunter die offenen Sternhaufen h und Chi Persei. Sie haben etwa die Größe des Vollmondes und sind mit freiem Auge zu sehen. Bereits in einem Feldstecher wirken diese etwa 7400 Lichtjahre entfernten blauweißen Sterne großartig.

M 34 ein heller offener Sternhaufen in der Nähe des Sterns Algols bietet bereits im Fernglas ein interessantes Bild. Algenib der Hauptstern ist 620 LJ von uns entfernt und leuchtet 5200mal heller als unsere Sonne. Algol der Beta Stern auch „Ghul“ genannt, ist ein sehr bemerkenswerter Stern, denn er wird von einem zweiten Körper umkreist: Dieses Umkreisen bewirkt eine Veränderung der Helligkeit Algols innerhalb von 69 Stunden. Er ist ein sogenannter Bedeckungsveränderlicher.

Der auffallendste Meteorstrom der Gegenwart, die Perseiden, kommen ebenso aus diesem Sternbild. G.Gegenbauer

Mythologie des Perseus

perseus_kunstDie Sage erzählt von Akrisios, dem König von Argos, und seiner Tochter Danae. Ein Orakelspruch sagte ihm voraus, dass er durch die Hand seines eigenen Enkelsohns sterben würde. Daraufhin ließ er aus Furcht seine Tochter in einen hohen Turm einschließen, damit ihr nie ein Mann nahe kommen könne. Nur eine Magd stellte er ihr an die Seite, die ihr vom Leben außerhalb der Mauern erzählte. Die Jahre vergingen und aus Danae wurde ein wunderschönes Mädchen. Doch auch diese Schönheit konnte nicht von Zeus versteckt werden und so nahm er eines Tages die Form eines Goldregens an und drang durch die Fugen und Ritzen der Mauern zu ihr hindurch. Danae gebar einen Sohn, der „Der aus fließendem Gold entstandene“ oder auch „Der Goldgeborene“ genannt wurde. Ihr Vater wagte es nicht dem Kind etwas anzutun, aber er sperrte seine Tochter und deren Sohn in eine Holzkiste, ließ sie zunageln und ins Meer werfen. Sie trieben lange Zeit umher bis sie schließlich auf der Insel Seriphos strandeten und aus ihrem engen Gefängnis befreit wurden. Der Herrscher dieser Insel war Polydektes, der sich sogleich in die schöne Danae verliebte. Er nahm die beiden herzlich auf und gab Perseus eine gute Erziehung. Aber seine Liebe wurde nicht erwidert und so schickte er den Beschützer seiner Mutter, der inzwischen zum Jüngling herangewachsen war, fort, um das Haupt der Medusa zu holen. Diese war eine ehemalige Dienerin der Athene und wurde von Poseidon vergewaltigt. Dafür wurde sie von der Göttin in ein schreckliches Wesen verwandelt. Aber damit nicht genug, ließ die Göttin statt ihren Haaren Schlangen aus ihrem Haupt wachsen und jeder, der in ihre Augen sah wurde sofort zu Stein. Aber Medusa war nicht allein, an ihrer Seite waren die anderen zwei Gorgonen, die im Gegensatz zu ihr, unsterblich waren. Und da gab es auch noch die drei Graien, die „Uralten“, die nur ein gemeinsames Auge und einen gemeinsamen Zahn besaßen. Bevor Perseus aufbrach, holte er sich Rat bei Athen, Hermes und den Nymphen. Von ihnen bekam er eine Sichel, um Medusas Kopf abzuschlagen, ein poliertes Schild, um sie sehen zu können, ohne sie direkt anblicken zu müssen, einen Mantelsack, Flügelschuhe und eine Tarnkappe. Mit diesen Werkzeugen überwand er die Graien, indem er ihnen ihr einziges Auge wegnahm, während sie es von einer zu anderen reichten. So war der Weg frei, er zog die Tarnkappe über den Kopf und drang bei den Gorgonen ein. Er achtete darauf Medusa nur im Spiegelbild anzusehen und so schaffte er es das von Poseidon schwangere Ungeheuer zu enthaupten. Aus ihrem toten Körper entsprangen sogleich das geflügelte Pferd Pegasus und der schon erwachsene Krieger Chrysaor, der ein goldenes Schwert in der Hand hielt. Dessen ungeachtet steckte Perseus, das von Blut triefende Haupt ihrer Mutter in den Mantelsack. Dann machte er sich, mit Hilfe der geflügelten Schuhe, auf den Heimweg. Durch den Mantelsack drang das Blut und tropfte in schweren Tropfen auf die Sahara hinab. Am Boden verwandelten sie sich sofort in giftige Sandvipern. Perseus flog inzwischen weiter und kam nach Äthiopien, wo er ein schönes Mädchen an einen Felsen gekettet fand, in das er sich sofort verliebte.

Aber die Jungfrau wurde von dem Ungeheuer Ketos bedroht, der das ganze Land in Angst und Schrecken versetzte. Diesem Ungeheuer sollte sie als Opfer dienen, um den Gott des Meeres, der es geschickt hatte, zu besänftigen. Um sie zu retten, stieß er dem Untier sein Schwert tief in den Nacken. Das Blut spritzte wie eine Fontäne ins Meer. Aber erst als er das Haupt der Medusa aus seinem Sack hervorholte und es Ketos vor die Augen hielt, wurde dieser zu Stein. So rettete Perseus die schöne Andromeda und erhielt sie als Dank zur Frau. Wieder auf der Insel bei seiner Mutter angekommen, erschien er vor Polydektes und schrie: „Hier ist dein Geschenk!“ und hielt es ihm vor die Augen. Dieser wurde augenblicklich zu Stein, Perseus setzte dessen Bruder Diktys als Inselherrscher ein, kehrte zu Andromeda zurück und heiratete sie. Sie lebten lange und glücklich und hatten viele Kinder. Als Perseus starb wurde er unter die Sterne versetzte, wo er bis heute sein Schwert hochstreckt und in der anderen Hand das Haupt der Medusa hält. Monika Geier