Die Fische

piscesAufgrund leuchtschwacher Sterne ist das Sternbild Fische für den Laien nicht leicht zu erkennen. Der blauweiße Hauptstern heißt Alrescha (der Strick). Er hat einen Begleiter der ihn in 933 Jahren umläuft. Der Stern Zeta Piscium ist ein schöner Doppelstern zwischen 5,6. und 6,5. Größe, dessen Partner 24“ auseinander stehen. M 74 eine typische Spiralgalaxie ist die Hellste in diesem Sternbild. Sie ist jedoch erst ab einem 200 mm Teleskop zu erkennen.

Der Van Maanens Stern, ein seltenes Exemplar, ist ein Weißer Zwerg den man ebenso erst ab einem 200 mm Teleskop sehen kann. Ich empfehle daher unseren Mitgliedern auf die Sternwarte zu kommen und mit dem Hypergraph eine kleine Führung durch den Sternenhimmel zu machen, um auch lichtschwache Objekte sehen zu können. G.Gegenbauer

Mythologie der Fische

pisces_kunstDa dieses Sternbild immer in Horizontnähe zu finden und außerdem sehr lichtschwach ist, wurde es fast immer mit den Mächten der Finsternis oder der Erdmutter Gaia in Verbindung gebracht.

Die griechische Mythologie berichtet folgende Begebenheit: Der Wirbelwind Typhon, Sohn der Gaia und des Tataros, war eine grauenvolle Gestalt mit 100 Drachenköpfen und Schlangenfüßen. Durch sein listiges Wesen hatte er es geschafft, Zeus seine Blitze und Donnerkeile zu stehlen. Damit wollte er den Olymp erobern und die Götter beherrschen. Doch Zeus und Kadamus waren nicht weniger listig. So kam es, dass Typhon eines Tages Klänge vernahm, denen er nicht widerstehen konnte, er musste ihnen folgen. Es war Kadamos, der so wunderschön auf seiner Schalmei spielte. Das Untier war so verzaubert, dass er auf seine Waffen vergaß und sie liegen ließ. Auf diese Gelegenheit hatte Zeus nur gewartet und nahm seine Machtwerkzeuge sogleich wieder an sich. Als Typhon das entdeckt hatte, stieg eine so unbändige Wut in ihm hoch, dass er wie ein Vulkan explodierte und schäumend vor ohnmächtiger Wut übers Land raste auf der Such nach einem Opfer, um an ihm seinen Zorn auslassen zu können. Da kam Aphrodite mit ihrem kleinen Sohn Eros des Weges. Die beiden flüchteten voller Angst bis zum Fluss Euphrat, doch da konnten sie nicht mehr weiter. Aus Verzweiflung sprangen sie in die Fluten. Die Nymphen erbarmten sich ihrer und verwandelten sie in zwei Fische, die mit einer langen Schnur verbunden waren. Am Himmel sehen wir heute noch Mutter und Sohn, die in Liebe mit einem Band verbunden sind.

Eine andere Quelle erzählt von den riesenhaften Söhnen der Erde, die den Himmel stürmen wollten. Besonders Typhon versetzte die Himmelsbewohner in Angst und Schrecken. Alle flohen, viele versuchten sich zu verstecken, indem sie irdische Gestalten annahmen. Zeus verwandelte sich in einen Leithammel, Apoll in einen Raben, Dionysos in einen Bock, Artemis in eine Katze und Hera in eine weiße Kuh. Als in diesem Durcheinander Aphrodite mit ihrem kleinen Sohn vom Typhon verfolgt wurde, wusste sie nicht wohin sie sich wenden sollte. So floh sie an das Ufer des Euphrat und versteckte sich am Ufer des Stromes. Nach einer Weile begann der Wind im Schilf zu rascheln. Aphrodite wurde vor Schreck ganz bleich und glaubte der Unhold wäre ihr auf der Spur. Sie zögerte nicht lange, presste den Knaben fest an sich, bat die Nymphen um Schutz und stürzte sich in die Fluten. Als sie hilflos unter Wasser trieb, kamen zwei Fische, nahmen die beiden auf ihren Rücken und retteten so ihr Leben. Als Geschenk dafür wurden die Fische unter die Sterne versetzt.

Im chinesischen Tierkreis symbolisierten diese Sterne einen dunklen Krieger, später dann im neuen zwölfteiligen Tierkreis Tseu Tsze, das Schwein. Für die Christen erinnern die Fische an das Wunder Christi anlässlich der Speisung tausender Menschen und sie wurden auch als altes Symbol für den christlichen Glauben gesehen. Monika Geier