Die Waage
Das Sternbild der Waage ist mit seinem drachenähnlichem Aussehen nördlich der hellen Sterne des Skorpion zu finden. Der Hauptstern Alpha Librae wird im der arabischen Bezeichnung Zuben Elgenubi genannt. Er ist ein physischer Doppelstern, dessen beide Komponenten eine Helligkeit von 2,8m und 5,2m aufweisen und 231“ voneinander entfernt sind. Die Trennung gelingt bereits mit einem Opernglas. Der Stern Delta Librae ist ein Veränderlicher mit einer Periode von 2,3 Tagen. Seine Helligkeitsveränderung beträgt zwischen 4,9m und 5,9m. Dies kann bereits mit bloßem Auge beobachtet werden. G.Gegenbauer
Mythologie der Waage
Im Griechenlande des Altertums galten Waage und Skorpion als ein Sternbild, wobei die Sterne der heutigen Waage, die Scheren des Skorpions symbolisierten. Aus dieser Zeit stammen auch ihre arabischen Sternnamen. Die Römer beschrieben dieses Sternbild völlig unabhängig vom Skorpion. Für sie symbolisierte diese Figur die Waagschalen, die selbst wieder ein Symbol für Gerechtigkeit waren. Die von Astraria, der Göttin der Gerechtigkeit in den Händen gehalten werden. Auf sehr alten Sternkarten sieht man hier kleine Wesen mit Flügeln, die eine Waage halten. Von manchen werden sie als Engel gedeutet. Die alten Ägypter legten ihren Toten sogenannte Totenbücher mit in ihr Grab. In diesen Büchern findet man den Waagenmann, der auch hier als Symbol für Gerechtigkeit gilt. Seine Aufgabe war es, das Gleichgewicht zwischen dem Reich der Toten und dem der Lebenden herzustellen.
Nach einer anderen Version ist das kosmische Waage des Gottes Anubis. Starb ein Mensch, so wurde sein Herz in die eine Waagschale gelegt, in die andere legte man eine Pfauenfeder. Diese Feder stand für die Wahrheitsgöttin Maat und von ihr hing es ab, ob der Verstorbene in eine höhere Lebensstufe aufgenommen wurde oder nicht. Waren die Schalen im Gleichgewicht, so hatte dieser Mensch ein aufrichtiges, gutes Leben geführt und die Prüfung bestanden. Monika Geier